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Der Sonntagsfilm beginnt mit einem Nachbarschaftsstreit, als sich Isolde kurz nach vier von ihrem Ruheplatz erhebt: Sofort wird sie von einem Schwarm Dohlen gemobbt. Die Rabenvögel scheinen es heute besonders auf die Uhu-Mutter abgesehen zu haben, und auch auf ihren weiteren Flügen geben die lautstarken Anwohner keine Ruhe. Dennoch gelingt es ihr nach einiger Zeit, Beute in die Fensternische zu bringen, wo ihre hungrigen Jungen bereits warten. Schnell zieht sie sich aus dem Getümmel nach gegenüber zurück. Der letzte Jung-Uhu begibt sich zu Tisch und Isolde räumt das Feld, als ihr die Dohlen zu lästig werden (2:00).
Unsere Kantenhocker lassen sich von dem ganzen Trubel nicht beeindrucken und widmen sich der Beute oder dem Spiel, bis um halb fünf der erste die Fensternische verlässt, dicht gefolgt vom nächsten (4:50). Als die beiden gegenüber Platz genommen haben, können wir einen Jungvogel anhand der Ringnummer als Nummer 18, das männliche und mittlere Küken, identifizieren (6:30). Das Baugerüst dient wie üblich als Trainingslager und Flugparcours (7:00).
Hat man schließlich einen gemütlichen Platz zum Ausruhen gefunden - und produziert nebenbei ein paar zauberhafte Bilder (8:50), inklusive Mikro-Stirnruzeln (9:40) - kommen schon wieder die Nachbarn in die Quere. Unser müder Krieger hat sich in der Nähe eines Dohlennestes niedergelassen, was die Eltern gar nicht begeistert (9:50). Mit Scheinangriffen und deutlichen Hinweisen, wo der Ausgang ist, versuchen die Dohlen, den ungebetenen Flauschberg zum Abflug zu bewegen - vergebens: Der Uhu-Nachwuchs lässt sich nicht einschüchtern und bleibt stoisch sitzen. Zwischendurch erblickt er am Himmel etwas, das ihm deutlich mehr Respekt einflößt als die Dohlen und zeigt die klassische Drohhaltung der Eulen (12:50). Wir können aber nicht sehen, was es ist, und schnell kehrt wieder Entspannung ein - Zeit für ein Schläfchen. Die Dohlen nutzen die Gelegenheit, um in ihr Nest zurückzukehren und nach dem Rechten zu sehen.
Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen, als sich auch noch ein zweiter Uhu vor ihrem Nest breitmacht (14:30). Die beiden Eulenkinder haben jedoch nichts Böses im Sinn, sondern kuscheln sich eng aneinander und dösen friedlich ein (16:20). Geweckt werden sie erst nach acht durch den Vorbeiflug ihres Geschwisters. Nach einigen Dehnübungen geht es los in den Abend, und die Strahlen der Abendsonne leuchten unseren jungen Eulen den Weg durch das Klettergerüst (21:45).
Um neun können wir auch noch einmal ihre Mutter Isolde beobachten (24:50), und kurz darauf sehen wir ihre drei Nachkommen zusammen in einem Bild. Mit kräftige Absprung gewinnen die jungen Eulen bereits gut an Höhe bei ihren Flügen, begleitet von den Rufen ihres Vaters Tristan (25:30).
Der abendliche Flugverkehr im Eulenheim nimmt zu, und nachdem gegen Viertel vor zehn unsere Kamera in den Nachtmodus umgeschaltet hat, finden wir eines der Küken beim ausgiebigen Abendessen (27:25). Weiter geht es im Zickzackflug durch das Innere des Gebäudes, nur unterbrochen von Pausen zum Besichtigen von Ausstattung und Deko oder für ein Nickerchen (30:20). Immer wieder dient das Baugerüst als willkommener Spiel- und Wartebereich: Kletternd, hüpfend und flatternd manövrieren sie durch die Metallstangen und lassen ihrer Energie freien Lauf.
Nach eins hören wir Uhu-Vater Tristan rufen, später ertönen Isoldes Antworten, und auch die Jungvögel stimmen in den Chor ein (32:30). Soviel Aktion macht müde - zeit für Entspannung (33:30). Nach vier Uhr morgens vernehmen wir abermals Isoldes tiefes Krähen, und irgendwo außerhalb des Kamerablickwinkels findet eine Fütterung statt. Als die Schemen der Geschwister nur so vorbei rasen (35:08) packt um halb fünf unseren Kletterkünstler im Gerüst dann auch der Hunger oder die Neugier, und mit einem beherzten Flügelschlag heißt es: Abflug!
Die finalen Kunststücke der jungen Luftakrobaten sehen wir, als sich bereits das Morgenlicht durch die alten Fensteröffnungen stiehlt (35:45). Ein letzter Luftsprung in eine der seitlichen Kammern, und die Bühne in der Burgruine scheint wieder leer und verlassen. Doch an ihren Ruheplätzen bereitet sich unsere Uhu-Familie bereits auf neue Abenteuer vor.