Ich finde diese Aussagen hier schwierig zu beurteilen. Natürlich ist der aufgerufene Preis der beiden Personen, um die es hier geht viel zu billig, andererseits muss man als Businessanfänger doch auch so ehrlich und fair sein, sich preislich von Kollegen abzugrenzen, die jahrelange Erfahrung haben. Wer bucht mich als Anfänger, wenn der Konkurrent mit 10 Jahren Erfahrung und einem etwas besseren Portfolio genau so viel kostet? Wie kriege ich meine Auslagen (Kamera-Equipment, HWK, Galerien, Website, evtl Ads und co) wieder rein, wenn ich direkt am Anfang relativ hohe Preise verlange, und dadurch sehr wenige Buchungen generiere? Mit freien Projekten verdiene ich kein Geld, und mit jeder ausgebliebenen Buchung bleib ich mehr auf den Ausgaben sitzen. Wir überstehe ich den Frust und bleibe motiviert, wenn ich durch die recht hohen Preise am Anfang keine bis kaum Buchungen bekomme? Ich hätte mir im Video außerdem von Gil eine Aussage dazu gewünscht, was er zu Beginn wirklich für Realistisch hält. Also einen ungefähren Durchschnitts-Richtwert. Ich find 1300 - 1500 am Anfang für eine Tagesbegleitung (10 Stunden) durchaus okay. Bei einer Person natürlich… Das ist absolut keine Kritik, ich finds nur schwierig sich direkt am Anfang als Edelfotograf zu präsentieren. Bei mir war es damals so, dass ich froh über jede Buchung war. Ich hatte Spaß an der Sache, es fühlte sich weniger wie Arbeit an, und ich konnte mein Equipment verbessern und mein Portfolio erstmal aufbauen. Ich habe mich dann Kleinschrittig zu höheren Preisen hingearbeitet und auch das hat ganz gut funktioniert.

Perfekt beschrieben!

Sehr schön zusammengefasst und begründet, vielen Dank.

Sehr Gutes video!!

Das Problem ist, dass dieser Markt völlig übersättigt ist und man schon sehr gut sein muss (technisch und im Marketing), um vernünftige Preise verlangen zu können. Der Grund für die Übersättigung ist, dass die Hochzeitsfotografie das einzige Genre ist, wo die Mehrheit der Fotografen überhaupt noch Geld verdienen kann. Landschaften oder Portaits bringen kaum Geld ein, in der Modefotografie ist es dasselbe - mit Ausnahme von ein paar wenigen etablierten Modefotografen. Viele machen daher nebenher Hochzeiten, sehen es aber als Taschengeld an und ruinieren damit die Preise. Wobei da auch ziemlich gute Leute dabei sind, die oft bessere Arbeit abliefern als so mancher Profi. Von den Preisen her sollte man für eine Stunde aktives Fotografieren 250 Euro rechnen (inkl. MWSt.), wenn man davon leben können soll, ohne sich "umzubringen". 12 Stunden Hochzeit sind deshalb unter rund 3.000 Euro nicht rentabel - und das für EINEN Fotografen. Für einen Zweitfotografen kommen dann nochmal 1.000 Euro drauf, denn der will auch bezahlt werden.

💯%

Jedes Wort ein Wahres Wort ! Lg.

Klingt für mich wie Anfänger als Fotograf, der sich zu Anfang unter Wert verkauft hat und jetzt sieht das sich sein Preis-/Leistungsverhältnis doch nicht ausgeht. Die Preissteigerung von insgesamt 233% innerhalb weniger Jahre ist ja schon sehr heftig! Bei der Steigerung von 150€ auf 270€ auf 500€, waren die von Anfang an zu weit oder hat er alleine begonnen? Wenn eine weitere Person hinzugekommen ist dann würde ich die Preisanhebung von 150€ auf 270€ (+80%) noch verstehen. Die weitere Preisanhebung von 270€ auf 500€ (+85%) dann aber nicht mehr, sofern nicht eine dritte Person hinzugekommen ist, die fotografiert! Auch die Aussage "Es werden alle Fotos bearbeitet" klingt nach Anfänger. Kein Profi/Berufsfotograf würde wenn er z.b. 2.000 Fotos macht, alle bearbeiten. Da gibt's je nach Bereich vlt. 10, 20 oder 30 bearbeitete und ausgearbeitete Fotos. Der Rest kann gegen Aufpreis hinzugekauft werden. Um "zu üben" braucht man kein Gewerbe, da sollte man sich ein oder zwei Jahre auf TFP-Shooting konzentrieren und wenn man in dieser Zeit 50 TFPs gemacht hat, man auch ein Ordentliches Portfolio hat, was man Zukünftigen Kunden anbieten kann. Und ganz wichtig. Bevor man einen Nebenberuf als Fotograf macht, macht vorher Kurse, am besten die Staatlich anerkannt sind. Bei uns in Österreich macht das WIFI solche mehrmonatigen Kurse. Kein Kunde wird einen buchen wenn er/sie keine Fotos und somit praktische Erfahrung vorweisen kann, auch wenn der Fotograf seit vielen Jahren ein freies Gewerbe sein mag. Das wird sehr schwierig. Das ist auch der Grund warum Anfänger keine höheren Preise anbieten können (keine Ausbildung, kein Portfolio und somit keine praktische Erfahrung). Und vergesst nicht: Von 100€ auf 50€ runter zu gehen und dann wieder auf 100€ hinauf mag zwar in absoluten Werten je 50€ ausmachen, aber Prozentuell sind es einmal -50% und dann +100%, also um das doppelte wieder hinauf! "Ist man ausgebucht ist man eindeutig zu günstig unterwegs und man sollte seine Preise weiter erhöhen!". Sag nicht ich, sagen andere aus dem Bereich: Werbung/Marketing!

Ich fotografiere Standesamtliche Hochzeiten bzw. Paarfotos für 50€ und mache so vielen Leuten eine Freude, die nicht so viel Geld ausgeben können. Wirklich tolle Kunden (ich kann mir diese dadurch natürlich aussuchen). Das gibt mir viel mehr und ich bin total happy