Hallo, Frau Wojaezek, laut Sozialgesetzbuch steht das Pflegegeld für den Monat, in dem die pflegebedürftige Person verstorben ist, offiziell den Erben zu. Wird das Geld für diesen Monat also nicht automatisch angezahlt, können Erben dies bei der Pflegeversicherung nachfordern. Geht es Ihnen um die Verhinderungspflege? Durch eine Gesetzesänderung im Juli 2021 können Sie als Angehörige eines Pflegebedürftigen auch nach dessen Tod Geld für bestimmte Leistungen von der Pflegekasse einfordern. Das betrifft nicht nur Kosten für die Verhinderungspflege, sondern alle Kostenerstattungsansprüche nach dem elften Sozialgesetzbuch (SGB XI). Wenn Sie also noch Belege von vor dem Todesfall haben und das Budget nicht verbraucht wurde, dann sollte das gehen. Fragen Sie sicherheitshalber bei der Pflegekasse des / Verstorbenen nach. Viel Erfolg!

Schönen guten Tag! Sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, besteht für die Kurzzeitpflege („die zu pflegende Person wird in einem Heim gepflegt“) ein Anspruch auf 1.612.-€ jährlich. In gleicher Höhe besteht ein Anspruch auf Verhinderungspflege („jemand ersetzt Ihre Abwesenheit von der Pflege zuhause“). Die 806.-€ gibt es - zusätzlich aus dem Budget der Kurzzeitpflege - für die Verhinderungspflege, sofern Sie keine Kurzzeitpflege abgerechnet haben. Dann gibt es 2.418.-€ jährlich. Wenn Sie noch Rechnungen aus den genannten Vorjahren vom Heim oder aus einer Verhinderungspflege haben, dann sind diese noch nicht verjährt und Sie können sie einreichen. Dies sind aber keine Barleistungen wie zum Beispiel das Pflegegeld; Sie benötigen dazu immer auch Rechnungen (siehe meine Videos zur Verhinderungspflege allgemein). Bitte klären Sie dies vorher mit Ihrer Kasse ab, da die Situation immer vom Einzelfall abhängt. Viel Erfolg!

Hallo, sehr geehrte Frau Mey, es gibt da keinen besonderen „Trick“, um die Verhinderungspflege für das ganze Jahr „auf einmal“ ausgezahlt zu bekommen. Sofern die Voraussetzungen erfüllt werden (je Kalenderjahr erstattet die Pflegekasse für längstens sechs Wochen die nachgewiesenen Kosten bis zu 1.612.-€, bei Verzicht auf Kurzzeitpflege bis zu 2.418.-€; bei Haushalts-angehörigen sowie Verwandten/ Verschwägerten bis zum 2. Grad gelten besondere Bedingungen usw.) gibt es keine Probleme. Wenn Sie also alle Voraussetzungen erfüllen und zum Beispiel ein deutscher (sogenannter) „24-h-Anbieter“ mit einem Tagessatz von zum Beispiel 320.-€ springt ein, wenn Sie verhindert sind, dann ist das Budget nach 7-8 Tagen verbraucht (4.218.-€ : 320.-€ = 7,56 Tage). Ihre Verhinderungspflege können Sie zwar mehrfach im Jahr in Anspruch nehmen. Sie können den kompletten Anspruch aber auch „am Stück“ verbrauchen. Bitte stimmen Sie sich aber sicherheitshalber immer vorher mit Ihrer Pflegekasse ab.

Hallo, sehr geehrter Herr Matoussi, eine der Voraussetzungen für Gewährung einer Verhinderungspflege ist, dass die Pflegeperson den Pflegebedürftigen vor der Verhinderung mindestens sechs Monate in seiner häuslichen Umgebung gepflegt hat. Die sechs Monate müssen nicht zusammenhängend verlaufen. Die sogenannte Vorpflegezeit kann auch Unterbrechungen haben, sofern diese nicht länger als vier Wochen andauern. Ebenso muss während der Vorpflegezeit nicht zwingend bereits für den Pflegebedürftigen der Pflegegrad 2 bestätigt worden sein. Die Vorpflegezeit wird auch dann erfüllt, wenn sich mehrere Pflegepersonen die Pflege zeitlich geteilt haben. Es kommt also nicht unbedingt auf den Zeitpunkt der Diagnosestellung an sondern auf den Zeitpunkt, ab dem die Tochter von Ihnen in der häuslichen Umgebung gepflegt wurde. Da kann Ihnen zum Beispiel Ihr Hausarzt helfen, dies zu bestätigen. Zudem geibt natürlich die Art der Erkrankung (Diagnose) und die medizinischen Unterlagen, die der Krankenkasse vorliegen, viel her. Sprechen Sie nochmals mit der Pflegekasse und legen eventuell weitere Nachweise vor, dass Ihre Tochter vorher von Ihnen häuslich versorgt wurde? Nach meinen Erfahrungen sind die Kassen eher hilfreich und oft fehlen ihnen nur die notwendigen Informationen. Viel Erfolg!

@@pflegeexperte24 Danke für die Information. Ich werde mich wohl beraten lassen müssen, da ich die Vermutung habe, anders nicht weiter zu kommen.

Hallo, liebe Ute-Sabine, Verhinderungspflege können Sie auch nachträglich beantragen, sofern Sie die Voraussetzungen erfüllen und Ihr Budget noch nicht verbraucht ist. Ein Antrag vorher ist hier nicht unbedingt notwendig. Ist die Rechnung aus dem aktuellen Jahr, dann ist dies eh kein Problem. Ist die Rechnung aus den Vorjahren, dann müssen Sie sich auf die Verjährung berufen (Details dazu in meinem Video). Leider kann ich mit Ihnen keinen Antrag ausfüllen - ich mache dies alles „nebenberuflich“, zusätzlich zu meinem Job. Aber auf der Seite www.zqp.de/beratung-pflege/ können Sie nach Eingabe Ihrer Postleitzahl den nächsten Pflegestützpunkt aussuchen, dort wird Ihnen sicher geholfen. Und natürlich hilft auch die zuständige Pflegekasse weiter. Herzliche Grüße!

Dankeschön ,für ihre Antwort ich werde mich dort bei der Beratungsstelle erkundigen

Hallo, schönen guten Tag, bei der stundenweisen Verhinderungspflege gibt es oft Missverständnisse zum Thema „42 Tage“ und welche Zeit (welche Stunden) hier berechnet wird/ werden. Sehr gut hat meiner Meinung nach das Portal www.pflege-durch-angehoerige.de/haeusliche-pflege/stundenweise-verhinderungspflege/ dies beschrieben. Schauen Sie hier bitte mal rein? Sie können hier sehen, dass die stundenweise Verhinderungspflege nicht unbedingt an die 42 Tage gekoppelt ist. Ansonsten hängt auch viel vom Einzelfall ab - im Zweifel bitte die Pflegekasse fragen. Herzliche Grüße!

Hallo, liebe/r user/in, zuerst nochmals zum Begriff: Verjährung bedeutet, dass nach Ablauf eines gesetzlich definierten Zeitraumes der Gläubiger die Möglichkeit verliert, einen Anspruch gerichtlich durchzusetzen, obwohl dieser rechtlich gesehen weiterhin besteht. Dies bedeutet sinngemäß umgekehrt: Wenn Sie in den Vorjahren Ansprüche gegenüber der Pflegekasse hatten und diese nicht komplett geltend gemacht haben, dann können Sie grundsätzlich diese innerhalb der Verjährungsfrist nachfordern. Generell gibt es bei der Verhinderungspflege, auch bei der stundenweisen VHP, viele Besonderheiten zu beachten, damit nichts „schief geht“. Ihnen geht es aber in Ihrer Frage um das Thema „Aufzeichnungen“: Sie haben sich damals keine Notizen gemacht und Sie können diese auch nachträglich schlecht korrekt (also so, wie die Ersatzpflege in der Realität stattfand) notieren. Ohne Rechnungen (oder in Ihrem Fall eigene Aufzeichnungen) wird / kann die Kasse schwerlich Leistungen erbringen. Generell würde ich mit der Pflegekasse reden, ob Sie nachträglich Aufzeichnungen nachreichen können. Und vielleicht haben Sie ja woanders wirklich Notizen gemacht, wann (genau mit Uhrzeiten) die Ersatzpflegeperson gekommen ist oder wann Ihr Mann weg war? Vielleicht in Ihrem Kalender oder im Outlook? Oder die Ersatzpflegeperson hat sich eventuell eigene Notizen gemacht, von wann bis wann sie genau bei Ihnen eingesetzt war? Nachträglich „erfinden“ dürfen Sie dies nicht. Ihr pflegeexperte24 (Rechtsberatung kann und darf ich nicht erbringen. Jeder Einzelfall ist unterschiedlich und ich kann nur auf Möglichkeiten hinweisen. Ob ich aber in Ihrem Fall einen Anwalt einschalten würde: ich weiß nicht…?)

Pro Kalenderjahr stehen bis zu 1.612.-€ / 2.418.-€ für maximal sechs Wochen für die Verhinderungspflege zur Verfügung. Allerdings: Bei einer stundenweisen VHP erfolgt ausschließlich eine Anrechnung der erstatteten Kosten auf den Höchstbetrag, nicht aber auf die maximale Höchstdauer der VHP von 42 Tagen. Es gibt meines Wissens keine maximale Anzahl an Stunden pro Jahr. Natürlich sollten Sie keine unrealistischen Stundensätze bezahlen. Es ist ein Unterschied, ob eine Fachkraft kommt, eine Aushilfskraft unterstützt, oder ob zum Beispiel ein naher Verwandter ohne Kenntnisse aushilft (wobei hier auch Sonderbedingungen zu beachten sind, siehe mein spezielles Video dazu). Je nachdem, wie hoch der Stundensatz liegt, ist das Geld früher oder später verbraucht. Die Verhinderungspflege muss bei Ihrer Pflegekasse beantragt werden. Im Normalfall stellt Ihnen die Pflegekasse ein Formular zur Verfügung (oftmals auch als Download im Internet). Vorgehensweise/ Formular sind von Pflegekasse zu Pflegekasse unterschiedlich. Nicht nur deshalb empfehle ich immer, kurz bei der Pflegekasse anzurufen. Dann geht auch nichts schief….

Sehr geehrter Herr Boyaci, wenn Sie krankgeschrieben sind, bekommen Sie dadurch nicht automatisch auch Leistungen der Pflegekasse. Erst, wenn ein Pflegegrad festgestellt wird (mindestens Pflegegrad 2 und vorher mindestens 6 Monate häusliche Pflege, siehe mein Video) entsteht ein Anspruch auf Verhinderungspflege. Das Geld gibt es nur gegen Nachweis (also eine Rechnung, zB eines Pflegedienstes) - es ist also keine Pauschale, wie zum Beispiel das Pflegegeld. Haben Sie noch alte Belege /Rechnungen aus den Vorjahren und wußten damals nicht, dass Sie einen Anspruch auf Verhinderungspflege hatten, dann können Sie diese noch nachträglich bei der Pflegekasse einreichen. Im Zweifelsfall telefonieren Sie mit Ihrer Pflegekasse. Nach meiner Erfahrung beraten diese „ehrlich“ und seriös. Viel Erfolg!

Hallo, Herr Wilms, § 39 SGB XI regelt: „(3) Bei einer Ersatzpflege durch Pflegepersonen, die mit dem Pflegebedürftigen bis zum zweiten Grade verwandt oder verschwägert sind oder mit ihm in häuslicher Gemeinschaft leben, dürfen die Aufwendungen der Pflegekasse regelmäßig den Betrag des Pflegegeldes nach § 37 Absatz 1 Satz 3 für bis zu sechs Wochen nicht überschreiten“ darf. Meines Wissens sind Onkel/Tanten und Neffen/Nichten sind im 3. Grad miteinander verwandt. Hier gelten also die Regelung, die ich im Video „Verhinderungspflege für Fremde“.Im Zweifel bitte die Pflegekasse fragen. Herzliche Grüße!

Vielen Dank für den Tipp!

Das Pflegegeld ist eine Sozialleistung, deshalb ist es für den Pflegebedürftigen selbst steuerfrei. Häufig wird dieses an ehrenamtliche Pflegeperson weitergegeben, um ihre Hilfeleistungen auch finanziell anzuerkennen. Wird das Pflegegeld an pflegende Angehörige weitergeleitet, müssen diese ebenfalls keine Steuern bezahlen, sofern sonst keine Vergütung für die Pflege gezahlt wird. Dies gilt auch, wenn die pflegende Person moralisch oder sittlich verpflichtet ist, die Pflegeleistungen zur Grundpflege oder hauswirtschaftlichen Versorgung zu erbringen. Ihre Frage zielte aber auf das Thema Sozialversicherungspflicht. Dies ist etwas komplizierter und hängt von vielen Faktoren ab. Auf Seite 5 der pdf - Broschüre der Deutsche Rentenversicherung, welche ich unten verlinkt habe, finden Sie ausführliche Informationen. Ich verweise auch deshalb auf diese Broschüre, weil Sie unter Umständen (kostenlos) in der Rentenversicherung versichert sein könnten. Auch dies steht auf Seite 5/6 in der Broschüre. www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjDha_MlPDtAhWH-KQKHUoEBvs4ChAWMAZ6BAgPEAI&url=https%3A%2F%2Fwww.deutsche-rentenversicherung.de%2FSharedDocs%2FDownloads%2FDE%2FBroschueren%2Fnational%2Frente_fuer_pflegepersonen.pdf%3F__blob%3DpublicationFile%26v%3D2&usg=AOvVaw02jJT54gw7LGICk_mmvE6J

Sehr geehrte Frau von Kummer, ich bin im Steuerrecht nicht kompetent - habe aber im Internet eine recht gute Abhandlung des Bundestages zu diesem Thema gefunden (downloadlink). Schauen Sie bitte hier nach? Herzliche Grüße! www.bundestag.de › WD-4-202-18-pdf-data Falls der Link nicht funktioniert, bitte in die Suche eingeben: „Bundestag.de Einkommenssteuerliche Behandlung der weitergeleiteten Zahlungen für Verhinderungspflege“