Das Filmchen entstand an einem einzigen Mittag.
Zahlreiche Anwohner, Eltern und Verkehrsteilnehmer versuchten sich in den letzten 2 Wochen Gehör zu verschaffen. Die gängige Antwort bei Kanton, Baufirma und Gemeinde: Alles OK, die Verkehrsteilnehmer hätten sich dem anzupassen und das Konzept sei perfekt-schliesslich habe der Verkehrstechnische Dienst der Kapo dies geregelt.
TASACHE IST: Verkehrsraum muss intuitiv geplant sein! Nur weil man einfach als erstes Trottoirs mit Baumaterial verstellt und Fussgängerstreifen aufhebt, heisst das noch lange nicht, dass damit die Fussgänger grossräumig das Dorf umgehen können. Autofahrer kommen damit offensichtlich auch nicht zurecht und fahren kreuz und quer.
An Fussgänger wird nicht gedacht. Die sollen jetzt einfach Umwege machen-und diesen auch noch selber finden. Von Rollstühlen garnicht zu sprechen. Hauptsache die PW's können durchbrettern ohne Einschränkung. Tempo 30 wäre vorläufig das Mindeste.
Das Problem ist in erster Linie die grottenschlechte Kommunikation und Beschilderung auf der Baustelle. Wenn schlichtweg einfach die Meinung vorherrscht, dass Kinder von sich aus dieses Chaos überblicken sollen, geschweige denn spüren sollen, wo sie durch können oder nicht, dann hat man genau garnichts von Wahrnehmung und Orientierung von Kindern begriffen. Ein Schulweg braucht für kleine Kids Wochen und Monate Training und Begleitung.
Wenn ich dann noch von einem ehemaligen Polizisten auf der Kanzlei zu hören bekomme, dass man immer das Gejammer höre, dass es "noch Unfälle und Verletzte geben werde" und dann aber doch nie was passiere, dann fühle ich mich nicht Ernst genommen.
Fazit nach Woche 2:
-ÖV Umsteiger können sich nicht orientieren, -Kinder können hoffen, dass sie gesehen werden
-RollstuhlfahrerInnen können auf die Strasse ausweichen, weil König Auto stets ungembremst mit 50 rollen soll.
Ich bin echt gespannt, wie fest man nun die Eltern und Kinder dafür verantwortlich macht, dass diese Baustelle nur für Autos halbwegs funktioniert 😜
ES KANN NUR BESSER WERDEN.
PS: Die tollste Idee ist ohnehin, dass man dann als allerletztes die Obergass und die Kirchgasse mit Banketten und Pfosten verkehrsberuhigt-d.h. erst nachdem man ein halbes Jahr lang 5000 Autos pro Tag über diese Strassen jagt! Danach werden es wieder ein paar Dutzend sein.
Die Rössligass muss auch noch warten-schliesslich soll zuerst die Raiffeisen noch alle Fussgängerflächen überbauen zuparkieren dürfen.
Diese Dorf wird für Autofahrer:innen gebaut, nicht für Menschen!