Dieser erste Teil unseres Bauberichts des COBI Sets 6280 (DR BR52 / PKP TY2) behandelt den Bau der Lok. (Der zweite Teil behandelt dann den Bau des Tenders).
Es wäre in einem Stück zu lang, auch ist der Text zu lang, um alles in 5000 Zeichen unterbringen zu können, und YT kann nicht mehr im Begleittext anzeigen.
Das ist unser erstes COBI Set. Wir haben es mit großer Vorfreude erwartet - und haben nun etwas gemischte Gefühle. Vieles hat uns positiv beeindruckt, einiges dagegen nicht unbedingt. Nichtsdestotrotz war das die bisher schönste Lok, die wir zu Hände bekommen haben. Echt kein Spielzeug, eher fast ein wirkliches Eisenbahnmodell - ganz super gemacht.
Die COBI Steine sollen legendär gut sein, haben wir überall gelesen.Nun, wir sind von ihnen in diesem Set nicht unbedingt total überzeugt. Vielfalt und Spezialität sind außerordentlich, aber manche Steine sind nicht glatt genug, einige zeigen deutliche Spritzgussmulden. Sie sind auch ein winzig bisschen kleiner, und ergeben daher des Öfteren einen zu großen Spalt. Im Film zeigen wir einige solche "Fehlstellen". Außerdem glänzen die Steine sehr stark, Kratzer und Fingerabdrücke fallen daher brutaler auf. Wir mögen mattere Steine besser (aber das ist vielleicht Geschmackssache). Die BlueBrixx-Steine oder die von MouldKing, mit denen wir bisher gearbeitet haben, gefielen uns teils etwas besser, obwohl sie auch nicht tadellos sind. Heutzutage sind aber die "dänische" Steine auch nicht besser. Die Klemmkraft der Cobi-Steine ist sehr gut, und die Konstruktion ist rockstabil, man kann es während des Baus ruhig mal anfassen, es fällt nichts auseinander beim Anstecken des nächsten Steins. Es gibt sehr viele "exotische" Steine, die wir bisher nicht kannten. (Wir sind ja keine Klemmbausteine-Profis, sondern eher Anfänger mit erst etwa 30-40 gebauten Objekte.) Doppelseitig genoppte, ganz flache und auch sonst bisher ungesehene Steine (1*1-er mit verschiedensten Erweiterungen zB.) bereichern das Set, und tragen zu vielfältigen Möglichkeiten und einer sehr guten Detaillierungsmöglichkeit bei. Das erhöht den Bauspaß sehr.
Es gibt keine Aufkleber im Set, all die Steine sind schön bedruckt, wo es notwendig war. (Auch wo es nicht unbedingt notwendig ist, siehe die Eingangstüren zur Küche... hier wären richtige Fenster viel besser.)
Da wir die "Exclusive Edition" der historischen Lok gekauft haben, gibt es vieles doppelt: verschiedene Farben und Bedruckung für die deutsche und die polnische Variante. Wo wann welche zu benutzen sind, ist gut dargestellt. Überhaupt sind die 3 Hefte der Bauanleitung sehr gut.Wir haben zwar eigentlich die DR-Version gebaut, aber nachdem wir eine "eigene" 52-er besitzen, die in ÖBB-Look ist, wurde der Bau etwas "gemischt" ausgeführt: Die Beschriftungen sind die von der DR, die Griffstangen sind aber später rot ersetzt worden, wie bei unserer Lok. Die meisten Probleme gab es bei den Lichtern. Die mitgelieferte sind entweder zu klein (DR) oder zu groß (PKP), eine Zwischengröße wäre ideal. Bei der ÖBB saß noch dazu das Spitzlicht vorne nicht oben am, sondern eher "über" den Langkessel, daher gibt es hier eine kleine MOD (siehe Film). Auch einige andere kleine MODs sind gemacht worden, zB. bei den Zylindern vorne oder unter der Rauchkammertür, siehe ebenfalls im Film.
Die Lösung und das Werkzeug für die "Noppenverdopplung" finden wir genial, sogar noch besser als wie von BlueBrixx (Siehe dazu Bilder im Film).
Die Aufteilung der Steine in den Tüten ist leider nur ein kleines Bisschen weniger katastrophal, wie bei BlueBrixx. Es gibt 8 große, nummerierte Tüten. Gleich in der ersten Tüte gab es etwa ein Dutzend "Subtüten", mit anscheinend ohne jeglicher Logik, wie sie befüllt wurden. Beim dritten Bauschritt schon mussten etliche Tüten geöffnet werden, denn die Teile liegen kreuz und quer in sie verteilt. Manche Steine sind in mehreren Tüten wieder drin. Hier hat MouldKing eine bessere Methode gewählt, mit mehr Logik dahinter.
Es gab einige Tricks, zB. müssen die Achsen im gleichen Winkel ausgerichtet sein. Darauf wird im Doku gewarnt, im Film habe ich es auch extra angezeichnet. Auch auf dem Radversatz um 90 Grad ist zu achten!
Bei manchen Steinen ist der Spritzpunkt seitlich sichtbar, da möchte man versuchen, sie gemeinsam auszurichten und nach innen zu legen, damit sie später am fertigen Modell nicht störend sind. Das ging leider nicht immer. Ich zeige es im Film bei den Druckluftbehältern (Schritt 253 in der Bauanleitung). An manchen Stellen haben wir es später gemerkt und geändert.
Man muss aufs Zahnradspiel achten, das Getriebe ist ziemlich zähgängig. Eine Schmierung mit Grafitpulver hat geholfen, dass die Räder nicht auf der Schiene rutschen, sondern sich schön drehen, wenn die Lok geschoben wird. Das ist besonders wegen der Motorisierung wichtig, denn die Lok wird (hoffentlich vom Tender aus, siehe im zweiten Teil des Films) geschoben.
Im Großen und Ganzen hat der Bau sehr viel Spaß gemacht, und das Ergebnis ist IOHO gut geworden.