50 Jahre Forschung: Bindungstheorie und kindliche Entwicklung - Dr. Karin Grossmann

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2 жыл бұрын

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Dr. Karin Grossmann und Prof. Dr. Klaus Grossmann - Bindung und menschliche Entwicklung: John Bowlby, Mary Ainsworth und die Grundlagen der Bindungstheorie amzn.to/2XwJyit
Dr. Karin Grossmann und Prof. Dr. Klaus Grossmann - Bindungen - das Gefüge psychischer Sicherheit amzn.to/3lpKqxj
Title Track by Ian Healey

Пікірлер: 11
@anettebachner7531
@anettebachner7531 Жыл бұрын
Großartig erklärt. Verstehe teilweise, warum ich so bin, wie ich bin und bin dankbar dafür, dass trotz einiger Rückschläge meine Kindheit und die meiner Kinder so gut verlaufen ist. Vielen Dank!
@florianfriedrich7790
@florianfriedrich7790 2 жыл бұрын
Menschen, die unter Früh- oder Bindungsstörungen leiden, trennen sich immer wieder vorzeitig, vor allem dann, wenn die Partnerschaft stabil und gesund ist. In diesem Artikel erkläre ich das scheinbar paradoxe Verhaltensmuster.  Ein Mensch, der als Kind die Erfahrung machen darf, dass er auf der Welt willkommen ist und bedingungslos um seiner selbst Willen geliebt wird, kann auf diesen positiven Beziehungserfahrungen später stabile und solide Partnerschaften aufbauen und sein ganzes Leben lang von diesen guten Erfahrungen und Prägungen mit den liebevollen ersten Bezugspersonen (meist sind das die Eltern) zehren. Konflikte werden auf erwachsener Ebene, mit Eigenverantwortung ausgetragen und rasch gelöst. Der stabile, bindungsgesunde Mensch wächst an seinen Paarkonflikten, übernimmt Verantwortung für sich selbst, seine Emotionen, Bedürfnisse, Gefühle und die Partnerschaft. Er pflegt die Partnerschaft und bringt Konflikte auf den Tisch, um sie konstruktiv mit dem/der Partner*in zu lösen. Er wird auch Krisen durchstehen und sich nach der ersten, euphorischen Verliebtheit nicht trennen, sondern die Verliebtheit in eine erwachsene Liebe überführen. Von toxischen, gewaltvollen oder missbräuchlichen Partner*innen wird er sich distanzieren oder trennen, weil er seine Integrität und Würde spürt. Möglicherweise werden ihn psychische Gewalt und Missbrauch tief erschüttern, er wird sich aber Hilfe suchen oder sich wiederaufraffen und nicht in destruktivem Selbstmitleid schwelgen. In der nächsten Partnerschaft wird der bindungssichere Mensch die Frühwarnzeichen für eine toxische oder schädliche Partnerschaft rasch erkennen, ernst nehmen (er spürt ja seine Selbstachtung und seine Liebenswürdigkeit) und sich schützen. Unberechtigte Schuldzuweisungen und Manipulationen wird er zurückweisen, berechtigte Kritik wird er prüfen und annehmen. Erwachsene Menschen hingegen, die in ihrer Kindheit keine bedingungslose Liebe erfahren haben oder psychische (körperliche oder sexuelle) Gewalt erlebt haben, tun sich im Erwachsenenalter schwer, sich selbst zu lieben, anzunehmen und zu akzeptieren. Zudem schätzen sie sich als nicht liebenswert ein. Werden sie in einer Partnerschaft von dem/der Partner*in geliebt, so sind sie überfordert und beenden die Beziehung oder brechen immer wieder die Partnerschaft ab (On-Off Beziehung). Dieses Verhalten bezeichnet man auch als Bindungsstörung. Zudem kommt es in der Sexualität schnell zu Problemen, weil eine Person, die sich selbst als nicht liebenswert betrachtet und empfindet, sich auch als nicht sexuell begehrenswert fühlt. Lust, Liebe und Leidenschaft von Seiten des Partners/der Partnerin könnten zu einer massiven Erschütterung im negativen Selbstbild führen und es kann zu einer Überflutung von seelischem Schmerz und Trauer kommen, wenn ich mir eingestehen muss, dass ich als Kind nie um meiner selbst willen geliebt worden bin. Insofern kann es einen Menschen, der nie echte Liebe in seiner Kindheit erfahren hat, massiv überfordern, wenn er in einer erwachsenen Partnerschaft von dem/der Partner*in bedingungslose Liebe erfährt. Der Schmerz, den die ersten Bezugspersonen verursacht haben, aber auch Gefühl von Wut und Hass auf diese darf nicht gefühlt werden. Sogar die besten und gesündesten Beziehungserfahrungen mit liebe-vollen Partner*innen werden als negativ erlebt, meist sogar als verdächtig („Wo ist der Haken?“), weil sich Menschen mit Beziehungs- und Bindungsstörungen ja im tiefsten Innersten als nicht liebenswert fühlen. Auch Depressionen und starke Ängste können die Folgen sein. Mitunter sabotieren sich Menschen mit Frühstörungen dann selbst, flüchten aus einer guten Partnerschaft, beenden diese viel zu rasch oder sabotieren die Beziehung. Es handelt sich dabei um ein Vermeidungsverhalten: Ich vermeide positive, korrigierende Erfahrungen und den Schmerz, der dann hochkommen würde. Menschen, die solchen Liebesmangel erfahren haben, kompensieren diesen häufig mit Promiskuität, instabilen Liebesbeziehungen, raschem Partner*innenwechsel und körperlicher Lust ohne Gefühle. Der Sex wird dann völlig beziehungslos und Mittel zum Zweck, sie Sexualität von der Hingabe zur Hergabe. In der Regel führt der Sex auch nicht zu einer wohligen und befreienden Entspannung. Sogar selbstschädigende Verhaltensweisen wie Sexdrogen (Chemsex) oder Sex ohne Kondome finden dann häufig statt, und das Risiko von seelischen und körperlichen Schäden (etwa Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten) wird unbewusst zur Selbstbestrafung immer wieder eingegangen. Typische Aussagen für Bindungsstörungen bei vorzeitigen Trennungen sind: „Ich habe solche Zweifel.“ „Du, ich habe nochmal nachgedacht, ich liebe Dich nicht mehr.“ (beachte die Fehlleistung in der Wortwahl: es müsste lauten „nachgefühlt“, statt „nachgedacht“) „Es war nur die erste Verliebheit, weil ich so viele Hormone hatte, aber jetzt bin ich nicht mehr verliebt und meine Glückshormone sind weg. Darum trenne ich mich.“ „Ich habe geglaubt du bist meine große Liebe [die mich erlöst], aber du bist es halt nicht. Mir fehlt etwas.“ „Wir müssen miteinander reden: Ich bin nicht mehr verliebt.“ „Es passt auf einmal sexuell nicht mehr für mich.“ „Ich muss halt fremdgehen, das sind meine Hormone und ich muss ja meine Gene verbreiten.“ „Ich habe Deine Liebe ja gar nicht verdient. Du verdienst jemand besseren.“ In der Regel suchen sich Menschen mit Bindungs- und Frühstörungen Partner*innen, die sie schlecht, missbräuchlich und toxisch behandeln, weil sie sich ja im Innersten als nicht liebenswert empfinden und unbewusst davon ausgehen, dass sie ohnedies nur eine schlechte Behandlung bzw. gewaltvolle oder giftige Beziehung verdienen. Im Gegensatz zu bindungssicheren Personen trennen oder schützen sie sich aber nicht vor gewalttätigen Partner*innen, sondern bleiben ohne Selbstschutz, Selbstfürsorge oder eine gesunde Abgrenzung viel zu lange in schädlichen Partnerschaften. An dieser Stelle muss ich übrigens auf einen falschen Umkehrschluss hinweisen: Nicht jeder Mensch, der in einer schwierigen oder gewaltvollen Partnerschaft lebt, hat eine Bindungsstörung. Es gibt in unserer narzisstischen und hysterischen Kultur viele Menschen, die sich in Partnerschaften missbräuchlich verhalten oder Gewalt ausüben. Insofern ist es sehr wahrscheinlich, dass auch ein bindungssicherer Mensch im Laufe seines Lebens an schlechte, narzisstische oder bindungsgestörte Partner*innen gerät.
@andyclausen5521
@andyclausen5521 Жыл бұрын
Eine Diagnose. Bloß bedingte Hilfe. Habe Symptome von PTBS. Nach Sektenausstieg. Ohne Familie. Ist ein Tabuthema. Bei uns im Lügenstaat. Mit Ungesundheitspolitik.
@user-ci5cy4eo7p
@user-ci5cy4eo7p 8 ай бұрын
Wooooow👍
@user-ci5cy4eo7p
@user-ci5cy4eo7p 8 ай бұрын
Wie kann das ein Mensch im Laufe seines Lebens jetzt ändern? Ich fühle mich genau so wie beschrieben.. Ich möchte dies aber ändern.. Gibt es die Möglichkeit hierzu? Besteht eine Hoffnung? Lg
@windbreeze2049
@windbreeze2049 2 ай бұрын
@@user-ci5cy4eo7p ja, bewusste Aufarbeitung und Bewusstheit schaffen für die eigenen Denk- und Verhaltensmuster (vielleicht mit therapeutischer Unterstützung, mit Büchern und auch mit guten youtube Beiträgen)und inneren Gespräche, die man hinterfragen sollte und Bewusstheit für die Familiensituation in der man aufgewachsen ist, welche belastenden Muster man hierdurch internalisiert hat und sich Schritt für Schritt verändern und kleine, erreichbare Ziele vornehmen, zB Konflikte ansprechen lernen, statt sie hinunterzuschlucken aus Verlustangst, damit sich etwas positiv verändern kann in Beziehungen
@windbreeze2049
@windbreeze2049 2 ай бұрын
Toll, dass du dir all diese Erkenntnisse erarbeitet hast, ich nehme mal an, dass du in einer solchen Partnerschaft leider gelitten hast und für dein eigenes Wachstum die obigen Themen aufgearbeitet hast? Sicherlich war eine der befreienden Erkenntnisse für dich, dass du als Person austauschbar warst und dass viele der Themen nur mit deinem Gegenüber zu tun hatten und wenig mit dir als Person, dass sich bei deinem ehemaligen Gegenüber die entwicklungsbedingten Muster/ Bindungs- und Verhaltensmuster bei jedem anderen Partner genauso dysfunktional wiederholen werden. Niemand ist für die Erlösung eines anderen zuständig, nur derjenige selbst. Wenn die oben geschilderten Sätze dir gegenüber genannt wurden, wurdest du ja überfrachtet mit dysfunktionalen Ansprüchen des Gegenübers und mit verdrehten Hollywoodideen von Partnerschaft. Hoffentlich konntest du jetzt genug emotionalen Abstand gewinnen zu den Verletzungen innerhalb dieser Beziehung? Indem du dich den Themen gestellt hast, hast du die Situation als Wachstumsimpuls für dich genutzt und bist jetzt auf einer anderen Bewusstseinsebene angelangt. Dann gilt es noch die eigenen Muster/eigenen Anteil zu durchschauen, warum man einen solchen Partner/Partnerin anziehend fand, damit man nicht wieder in einer solchen Beziehung landet. Sicherlich ein lebenslanger Prozess, das Unbewusste bewusster werden zu lassen für jeden, der sich diesem Prozess öffnen und an sich arbeiten möchte.
@ulrikepasternack4716
@ulrikepasternack4716 2 жыл бұрын
Tolles Video und tolle Frau!! Das Thema ist so wichtig. Warum so wenig likes?? 😕
@dreamscapes2727
@dreamscapes2727 2 жыл бұрын
Wunderbares Video.
@caro6486
@caro6486 9 ай бұрын
Das Interview ist hochbrisant, aber die häufige Werbung verdirbt es, also kein Wunder, dass es nicht verbreitet wird.
@Lichtwesen.in.Menschen-Gestalt
@Lichtwesen.in.Menschen-Gestalt Жыл бұрын
Nur 7500 Aufrufe nach einem Jahr.?! Traurige Gesellschaft! So wichtig ist den Menschen das Thema also. Krass 😅🤦🏻‍♂️
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