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Die Gründung des Zisterzienserstiftes Wilhering im Bezirk Linz Land in Oberösterreich geht auf die wohlhabende Adelsfamilie der „Herren von Wilhering“ zurück. Die jungen Ritter Ulrich und Kolo schenkten dem steirischen Zisterzienserstift Rein ihre Besitzungen im Wilhering zur Gründung eines Tochterklosters, nachdem die Adelsfamilie ihren Sitz nach Waxenberg verlegt hatte. So kamen am 30. September 1146, dem Gründungstag des Klosters, 12 Mönche samt neubestimmtem Abt nach Wilhering. Doch schon nach 40 Jahren schien aufgrund von Krisen das Ende des jungen Klosters besiegelt, da beschloss das Generalkapitel der Zisterzienser 1185, nochmal 12 Mönche samt Abt nach Wilhering zu schicken, diesmal aus Ebrach bei Würzburg, welche das Kloster zu einer Blüte führten.
Die Ebracher Mönche errichteten im Jahre 1195 eine romanische Kirche, deren Portal sich noch erhalten hat. Die heutige Stiftskirche - wie alle Stiftskirchen der Zisterzienser der Himmelfahrt Mariens geweiht - wurde nach dem Brand 1733 zunächst schlicht, in den Folgejahren jedoch prunkvoll im Stil des Rokoko wiederhergestellt. Das „Programm“ der Wilheringer Stiftskirche - „Assumpta est Maria in caelum, gaudent angeli.“ = Aufgenommen ist Maria in den Himmel, darüber jubeln die Engel. (Spruchband auf einem Deckenfresko) - wurde durch zahlreiche freischaffende Künstler meisterhaft ausgeführt. Der bereits 80-jährige Martino Altomonte schuf als sein letztes großes Werk die spätbarocken Altarbilder, sein Sohn Bartolomäo in zeitweiser Zusammenarbeit mit dem italienischen Architekturmaler Francesco Messenta die mehr als 450m² Deckenfresken. Die Stuckaturen wurden zunächst durch den einheimischen Stuckateur Franz Joseph Holzinger aus St. Florian ausgeführt. Unterbrochen durch den österreichischen Erbfolgekrieg, wurde das begonnene Werk aber aufgrund von künstlerischem Missfallen durch die jungen Augsburger Stuckateure Johann Michael Feichtmayr und Johann Georg Ueblherr um- und fertiggestaltet. Altäre, Kanzel, Skulpturen und Putti stammen ebenfalls aus den Händen der beiden bayerischen Meister.
Der Hochaltar ist der Dreifaltigkeit und der in den Himmel aufgenommenen Mutter Gottes geweiht ("Deo uni trinoque exaltate super coelos virgini matri erexit I.B.A.H."). Die Seitenaltäre zeigen von Ost nach West die Bedeutung und Verehrung Mariens für/durch den Orden, das Wirken des Schutzengels und den Tod des hl. Josef sowie die Nothelfer. Die Deckenfresken behandeln das Thema der Erhöhung Mariens zur Königin des Himmels.
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Das Stiftsgeläute umfasst insgesamt sieben Glocken, von denen sechs im Kirchturm hängen. Die fünf größeren Glocken bilden das Hauptgeläute, die kleinste davon fungiert mit Glocke 6 als Werktagsgeläute. Die Zügenglocke hängt im Dachreiter über dem Presbyterium.
Zwei Instrumente (Glocke 1 und 5) stammen noch vom alten Geläute aus der Zeit nach dem Brand von 1733. Die große Glocke gilt als eine der klangschönsten Barockglocken Österreichs.
Disposition: c'-e'-g'-a'-c''-(es''-as'')
Glocke 1+5: Gegossen 1733 von Silvius Creuz in Linz.
Glocke 2+3+4+7: Gegossen 1959 in St. Florian.
Glocke 6: Gegossen 1932 in St. Florian.
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Quellen:
Kathpedia: Allerheiligenlitanei. In: URL: www.kathpedia.com/index.php?ti.... (dl 09.05.2017, 14:00).
Oberchristl, Florian: Glockenkunde der Diözese Linz. Linz: Verlag von R. Pirngruber 1941.
Weinberger, Gabriel: Wilhering. Stift und Kirche. Hg. Zisterzienserstift Wilhering. 2. Auflage 1992. Linz: Landesverlag Druckservice 1992.
Wernisch, Jörg: Glockenkunde von Österreich. Lienz: Journal Verlag 2006.
WIKIPEDIA: Wettersegen. In: URL: de.wikipedia.org/wiki/Wetters.... (dl 09.05.2017, 14:00)
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Ein herzliches Dankeschön gilt H. Abt Reinhold Dessl für die Ermöglichung der Aufnahme sowie Frau Prof.in Mag.a Elisabeth Peterseil für die Übersetzung einiger Inschriften.
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THIS VIDEO IS A DOCUMENTATION ABOUT THE PEAL OF THE ABBEY CHURCH ASSUMPTION OF MARY IN WILHERING IN UPPER AUSTRIA. TWO OUT OF SEVEN BELLS ARE CAST IN 1733 BY SILVIUS CREUZ IN LINZ, THE OTHERS IN 1939 AND 1959 IN ST. FLORIAN.