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IN MEMORIAM ACK VAN ROOYEN
Daniel Forsnabba und ich hatten die große Ehre Ack van Rooyen nochmal als Gast bei uns erleben zu dürfen am 26 . Juli 2020 bei der Webinar -Reihe „Talk’n Trumpet“
Ein aussergewöhnliches Gespräch mit dem unvergleichlichen Trompeter und Flügelhornisten
ACK VAN ROOYEN
Dies können wir der Trompetengemeinde nicht vorenthalten und möchten Euch an diesem Zusammenschnitt teilhaben lassen - bitte gerne teilen....
Rüdiger Baldauf und Daniel Forsnabba
Als ich 13 Jahre alt war, habe ich Ack zum ersten Mal gehört, im Tanzbrunnen Köln mit Peter Herbolzheimer, Der Sound war einzigartig, das Timbre, der Ausdruck hat mich tief berührt...danach habe ich mir ein Flügelhorn zum Geburtstag gewünscht und schließlich auch eins bekommen. Ich wollte ab diesem Zeitpunkt so klingen, wie er, und nochmal 10 Jahre später habe ich ihn persönlich kennengelernt bei der WDR Big Band. Ich habe eine Woche neben ihm gesessen, voller Ehrfurcht........die aber garnicht von ihm erwartet wurde: er begab sich auf Augenhöhe und war ohne Einschränkung hilfreich und klug in seinen Kommentaren.......nochmal 5 Jahre später haben wir zusammen mit Andy Haderer Trompetenworkshops gegeben. - aber vorher wollten Andy und ich, unerfahren im Lehren, noch den Inhalt und Ablauf checken und fuhren nach den Haag, um alles abzuklären.....letztendlich waren wir zwar bei Ack, aber besprochen haben wir nichts; wir haben vor seiner Anlage gesessen und stundenlang Musik gehört und Rotwein getrunken und sind unverichterter Dinge am nächsten Tag nach Köln zurückgefahren.
Er sagte später: "We don't have to prepare anything, it's the workshop of the students and not our own workshop, so they decide, what happens"....und so halten Andy und ich es bis heute bei unseren Workshops... Ack hat mich animiert, mit dem Improvisieren zu beginnen.....da war ich ungefähr 30, er zeigte mir nach einem bereits langem Tag mit Studenten auf Burg Heimbach einen Einstieg und wir spielten abwechselnd....."Just try ,to find a nice melody" es ging selten um Akkorde...Jahre später durfte ich das erste Solo gemeinsam mit ihm spielen auf der Bühne ....ich war fürchterlich aufgeregt, aber er hat das weggezaubert immer das Richtige gesagt und gespielt....mir "die Bälle zugespielt"...ich war im 7. Himmel..
Selbst wenn er mit einer Situation oder Person unzufrieden war, hat er immer noch irgendetwas Positives gefunden."Maybe he is not talented, but he has really nice shoes...."
oder: "We are still no friends, but I decided to like him"....
Er wurde zu meinem Mentor, nie autoritär, aber immer weise.
In den späten 90ern habe ich mit ihm beim United Jazz und Rock Ensemble gespielt und unsere Beziehung entwickelte sich zu einer Freundschaft.
Ich habe Barbara und Ack ein paar mal besucht und habe dann im Wohnzimmer auf der Couch übernachtet.
Ab 2010 hat Ack dann immer wieder in meiner "Trumpet Night“ mitgespielt. Ich liebte die langen Autofahrten mit ihm.....es wurde auch nach langen Fahrten nie langweilig......nach einer Autofahrt, bei der ich wohl zu schnell gefahren war, hat er mir anschliessend geschrieben: "Thank you for driving me, using most of the time all 8 Cylinders of your car " der Wink mit dem Zaunpfahl....
Er war schlagfertig und humorvoll, einmal saßen wir kurz vor einem Konzert der Trumpet Night im Restaurant und bestellten noch schnell eine Runde Getränke......die Kellnerin stolperte und schüttete ein Glas Weißwein auf Acks Hose aus - ein Moment des Schweigens...und Ack sagte: "Aber junge Frau, ich habe einen trockenen Weißwein bestellt...."
Einmal kam er zum Soundcheck rein und wir spielten gerade sehr laut.......er sagte : "I'm sorry, but that's really to loud" ich erwiederte, das es nunmal eine "electric" Rock Jazz Band sei....er war zunächst sauer, aber am nächsten Tag bekam ich eine SMS : "It was not to loud....dicke Dui Ack " 2020 hat er bei Talk'n Trumpet mit 90 Jahren noch ein sensationelles Online Seminar gegeben, mit vielen weisen Erkenntnissen - Ack war auf eine wunderbare Art traditionell und gleichzeitig modern - ich weiß nicht, wo ich aufhören soll.....es gäbe noch soviel zu erzählen.....
Rüdiger Baldauf