Da gebe ich Ihnen recht. Ich kannte Ernst Mosch persönlich. Ein wunderbarer Mensch, der mit seiner Blasmusik vielen Heimatvertriebenen wieder Erinnerungen an Zuhause gab und mit seiner Musik Geschichte schrieb

Gipfelkreuz

gertumusic i

Da kann er kommentieren und schwadronieren was er will, einen Ernst Mosch macht er nicht kaputt. Ernst würdr vlt. sagen " Was juckt es eine deutsche Eiche wenn sich ein dummes Schwein dran wetzt".

"Jubiläumsgrüße", Polka Komponist: Frantisek Manas Arr: Franz Bummerl

Und die danach?

@@DancingQueenman Das ist ein Walzer mit dem Titel "In der Gartenlaube".

Ekelhafter Kommentar ! Im Gegenteil es gibt nichts Schöneres wenn Landsleute ,in der Fremde Ihre Wurzeln nicht vergessen. Dazu gehört auch die Musik...

"Dieses Niveau von Ernst Mosch erreichen heute nur noch 'Die Innsbrucker Böhmische' ". Diesen Vergleich verstehe ich nicht. Wie meinen Sie das?

Seltsam, hab absolut den gegenteiligen Eindruck. Die Musik sagte mir damals nix und sagt mir heute auch nix. Aber wie konkret seine Klangvorstellungen sind und wie er die kommuniziert, finde ich wirklich eindrucksvoll. Alles sehr unmittelbar, sehr achtsam, direktes feedback, Klang anschaulich über Bildsprache erklärt usw. Achtel der Klarinetten passen nicht zur gewünschten Stimmung - also gestrichen, hin zur lyrischen Stelle zB. clever, musikalisch und sowas macht seinen Klang/Stil aus weil er eben weiss, was er klanglich will. Das erinnert in der Tat an die Arbeit eines Dirigenten mit einem Sinfonieorchester. Jedoch nicht in meinen Augen, weil Mosch so tun will als sei er Furtwängler - sondern weil er einen entsprechenden Ansatz an Präzision (da wäre zB. Karajan vielleicht auch der passendere Vergleich...) und Interpretation hat. Auch der Respekt vor dem Orchester, das Bewusstsein dass er es mit erfahrenen Berufsmusikern zu tun hat, die schon selbst wissen was sie tun und was sie wollen - um die dann von der eigenen Sichtweise zu überzeugen. Das ist professionell (und an sowas scheitern auch mal Dirigenten, die bei grossen Orchestern debütieren). Darauf kommt man nicht einfach so, um einen Eindruck zu hinterlassen. Sieht man auch daran, dass das Orchester seine Sprache versteht und sofort umsetzt. Die sind eingespielt, die kennen sich, verstehen sich, das ist keine Show. Auch wenns halt nur ne Schunkelpolka ist... Der nimmt dieses Zeug schon sehr ernst. Er war klug genug sein Publikum soweit zu kennen, dass es die Arbeit hinter der ganzen Geschichte nicht spüren soll - aber gerade das macht diesen Ausschnitt hier für mich so interessant. Das ist ein anderer Mosch als in Interviews oder in TV-Auftritten. Weil man dort gewissermassen die fertigen Speise präsentiert bekommt. Das hier ist aber ein Blick in die Küche. Hab mir daraufhin auch ein paar seiner Arrangements angeschaut: alles sehr vom Klang aus gedacht, das Gesamtbild im Blick, teilweise tolle und wirklich originelle Stimmen (grad bei den Hörner) und clever austariert. Als Musiker achte ich den jetzt schon mehr. Leidenschaft, Ernst, ganz vom Klang ausgehend, immer das Ganze im Bild, respektvoll und doch mit natürlicher Autorität - und das wirkt authentisch. Guter Dirigent von guten Musikern, auch wenn mir die Musik weiterhin nicht gefällt.

@@reichhardbuerger1492 danke für den ausführlichen Kommentar - nur eine kurze, vielleicht etwas sentenziöse Bemerkung dazu: Ernst angewandt auf eine unernste Sache wird zur Pedanterie und der Respekt, der für den ergebenen Dienst an der vermeintlich ernsten Sache eingefordert wird, gerät unter der Hand zur peinlichen Anmaßung. Die aufgeblasenen Kommentare, die hier unter dem Video die Nase rümpfen über den Sprecher, sind auch nur ein Produkt dieser Prätention. Mosch borgt die Aura der großen Kunstmusik und zehrt von ihrem Prestige, vergisst aber, dass seine Stücke das einfach nicht hergeben. Darin ist er bei allem Herzblut "objektiv" unecht, (zumal Authentizität allein ohnehin noch keine Qualität ausmacht.) Dass jemand, der offenbar Schnittke und Bruckner liebt, daran sich nicht stößt, will nicht recht in meinen Kopf.

Vielleicht hast du nie in einem Orchester gespielt oder in einem Chor gesungen. Auch diese "Schunkelmusik" erfordert absolute Präzision und Ausdruck beim Spiel. Das macht die Qualität eines Orchesters oder Chores aus. Ernst Mosch steht für mich absolut ebenbürtig neben z.B. Glenn Miller, welcher sich gegenüber den damals massenhaft auftretenden anderen Swingkapellen mit guten Arrangements und höchster Präzision seinen Erfolg erspielt hat. Ich komme eher aus der klassischen Ecke, höre aber auch ab und zu Ernst Mosch oder Slavko Außenik, weil mein Vater diese Musik gehört hat. Es ist einfach entspannend. Der Kommentator ist wirklich unterirdisch, und das wird im heutigen Fernsehen immer schlimmer.