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Bei drei Schulter- und zwei Überlegenheitssiegen der Nendinger erlebten die Zuschauer höchst abwechslungsreiche und interessante Kämpfe auf der Matte. Von den vier Begegnungen, bei denen man vorher Luckenwalder Siege einkalkulieren musste, gingen dann doch gleich drei durch starke Leistungen von Baris Diksu, Achmed Dudarov und Nicolai Ceban an den ASV. Lediglich die Niederlage von Edgar Melkumov mengte einen kleinen Wermutstropfen in die Champagnerlaune der Nendinger Fans.
Ghenadie Tulbea (55 kg F) sorgte in bewährter Manier schon in der 2. Minute für einen ersten Höhepunkt, als er den jungen Alexander Röll nach einem blitzschnellen Zangenangriff auf die Schultern zwang. Und Balazs Kiss (120 kg G) heizte die Stimmung gleich weiter an. Fast hätte „Balu" den 12 Kilogramm schwereren Christian John schon nach 2 Minuten geschultert. Doch der wehrte sich geschickt und kam mit einer klaren Punktniederlage gegen einen der Nendinger Publikumslieblinge davon.
Sechs Kilogramm hatte Baris Diksu (60 kg G) in den letzten Tagen „abgekocht", um in dieser Arena auftreten zu können. Und als er dann gegen Florian Crusius nach zwei gelungenen Durchdrehern mit erstaunlicher konditioneller Fitness sogar einen nicht unbedingt zu erwartenden klaren Punktsieg feiern konnte, gab es wohl keinen in der Halle, der ihm diesen Triumph nicht gegönnt hätte.
Doch beim Stand von 10:0 sah es dann in einem Kampf zweier Weltklasseleute lange nach dem ersten Sieg der Gäste aus. Nicolai Ceban lag nicht unerwartet gegen den Vize-Europameister Kamil Skaskiewicz bis in die 5. Minute mit 0:3 in Rückstand. Doch dann konterte der ASV-Ringer einen Doppelbeinangriff und schleuderte seinen Gegner in eine gefährliche Lage, aus der er sich nicht mehr befreien konnte. Der Jubel über diesen überraschenden Schultersieg war kaum verhallt, als Samet Dülger (66 kg F) einen weiteren Vier-Punkte-Sieg folgen ließ. In einem lebhaften Kampf hielt Michel Schneider fast 4 Minuten lang gut mit. Als er dann aber etwas zu offensiv agierte, wurde auch er mit einer Schleuder ausgekontert und entscheidend besiegt.
Den überdeutlichen Pausenstand von 18:0 erhöhte anschließend Nenad Zugaj (84 kg G) sogar noch um weitere zwei Zähler. Doch wie schon im letzten Jahr wehrte sich Damian Hartmann erstaunlich gut und unterlag nur mit 0:4 Wertungspunkten. Dann aber konnten endlich die Luckenwalder jubeln. Der deutsche Meister Erik Weiß erwies sich in der Klasse bis 66 kg G als zu stark für Edgar Melkumov. Der kam mit der unbequemen Ringweise seines Gegners überhaupt nicht zurecht und musste sich überraschend deutlich mit 0:7 Wertungspunkten geschlagen geben.
Auch in der Klasse bis 84 kg F hoffte Gästetrainer Andreas Zabel auf einen Erfolg seines Ringers. Doch Achmed Dudarov machte einen seiner besten Kämpfe im ASV-Trikot und bezwang Martin Obst nach ganz konzentriertem Kampf mit vielen Beinangriffen verdient mit 6:3 Punkten. In den beiden letzten Kämpfen der Klasse bis 74 kg vergrößerten die ASV-Ringer den Nendinger Vorsprung dann noch bis zum Endstand von 30:4. Im Freistil begann Saba Khubezhty gegen Lennard Wickel zwar verhalten, baute dann aber in der zweiten Hälfte seine Führung in einem herrlichen Kampf mit vielen akrobatisch anmutenden Verwicklungen auf 13:2 zum Überlegenheitssieg aus.
So blieb es Eduard Kratz vorbehalten, für den ASV einen Schlusspunkt unter diesen tollen Ringerabend zu setzen. „Edi", der seine lange und überaus erfolgreiche Karriere nach dieser Endrunde beenden wird, zeigte gegen Marc Wentzke noch einmal sein ganzes Können und siegte nach fünf erfolgreichen Durchdrehern ebenfalls vorzeitig. So konnte er sich einmal mehr vom Publikum mit stehenden Ovationen feiern lassen.