Hallo und noch ein allseits frohes Fest. Heute gibt am zweiten Weihnachtsfeiertag einen netten Bahnübergang, der so einige Kuriositäten aufweist. Doch der Reihe nach.
Steinhäusle ist ein kleiner Weiler etwas nördlich des Kurorts Bad Herrenalb liegt. Dieser ist der Endpunkt der Albtalbahn, die in Karlsruhe am Albtalbahnhof startet. Zur wechselhaften und sehr interessanten Geschichte dieser Bahnstrecke empfehle ich den hervorragenden Wikpedia-Artikel (de.wikipedia.org/wiki/Albtalb....
Etwas verwirrend ist allerdings die Örtlichkeit selbst, denn Steinhäusle gibt es eigentlich gleich zwei Mal, da die Gemeindegrenze Bad Herrenalb/Marxzell mitten durch den Weiler verläuft. So klein Steinhäusle auch ist, es gibt hier dennoch einen Haltepunkt an der Albtalbahn, zumindest so halb.
Mit diesem Haltepunkt verhält es sich so: Als 1981 für eine Trassenverbesserung Gelände benötigt wurde, musste man sich dies bei den Anwohnern "erkaufen", indem man einen Bedarfshaltepunkt einrichtete. Dieser taucht allerdings in den meisten Fahrplänen gar nicht auf (nicht, dass hier wirklich viele Menschen ein- oder aussteigen würden...). Möchte man hier einsteigen, so muss man einen Druckschalter betätigen, wodurch ein Lichtsignal aktiviert wird, welches dem Tf den Einsteigewunsch signalisiert. Möchte man aussteigen, so muss dies dem Tf mündlich mitgeteilt werden. Der Ein- oder Ausstieg ist allerdings nur mitten auf dem Bahnübergang möglich, da es auch keinen Bahnsteig gibt.
Die letzte Kuriosität ist der Bahnübergang an sich. Es handelt sich hierbei um eine unbeschrankte Anlage am Ende einer Einbahnstraße (jenseits des BÜ gibt es noch ein Haus sowie einen Fußgängerweg, der über das Flüsschen Alb (Namensgeber der Bahnstrecke) führt. Die Lichtzeichen stammen von Siemens, wobei es pro Seite nur eines gibt. Diese zeigen jedoch statt der bekannten Gelb-Rot-Kombination nur zwei rote Lichter, die gleichzeitig aufleuchten.
Hinzu kommt noch einphasiges Lichtsignal für den erwähnten Fußgängerweg, welches allerdings nur schlecht sichtbar ist. Unterstützt wird das Ganze durch einen kräftigen Wecker. Wenn es manchmal, so klingt als wäre da noch zweiter Wecker, dann täuscht man sich nicht, denn nur etwa einhundert Meter weiter nördlich gibt es noch einen weiteren ähnlichen BÜ, der aber schon im "anderen" Steinhäusle liegt. Beide Anlagen teilen sich das Schalthaus und die Schienenkontakte, weswegen es manchmal länger dauert, bis der BÜ wieder abschaltet.
Alles in Allem eine sehr interessante Anlage, wenn sich auch versteckt liegt.