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Billerbeck (D), die Glocken des Domes St. Ludgerus
0:00 Vorspann mit kurzer äusserer Höreindruck
0:13 Glocke 7 im Dachreiter solo
1:44 Vollgeläute
Als der Dom erbaut wurde, wurden in 1898 die drei Glocken (1677, wahrsch. Urbanus Hardinck und 1777, Andreas Mabillot mit Schlagtöne h' cis" d") von der Vorgängerkirche St. Ludgeri im Turm hineingehängt, bis es in 1909 eingeschmolzen und ersetzt wurde. Dabei kamen die 4 Glocken Bernhard, Hermann-Joseph, Agnes-Aloysius und Anna aus der Gußgrube von Petit & Gebr. Edelbrock. Die Schlagtöne waren des'-es'-f'-as'. Eine geplante B°-Glocke konnte aus Kostenaufwand nicht realisiert werden.
Doch als nach dem Krieg ein neues Geläute kommen musste, wurde die Glockengiesserei Otto aus Bremen-Hemelingen beauftragt, ein solches zu giessen. Die Schlagtöne blieben die gleichen, etwas später wie die vier kleineren - in 1926 - konnte auch die B°-Glocke realisiert werden. Sie wurde Ludgerus genannt, wie auch die Kirche. Erst in 1928 bekamen die Glocken ein elektrisches Läutewerk. In diesem Jahr wurde von der gleichen Firma auch eine Dachreiterglocke mit Ton as" aufgehängt.
In 1942 wurden dann auch diese Glocken abgegeben, wurden am 4.1. zuletzt geläutet zum Hochamt des Dreikönigensonntages. Danach tat eine Schallplatte dienst, als Alternative zum 'richtigem Glockengeläute'.
Zum Glück konnte schon schnell ein Geläute angeschafft werden. In 1946 waren die Glocken schon fertig, um sie Ostern schon einzuweihen. Es waren, nach einer Notkirche in Coesfeld, die ersten Glocken die die Gußgrube aus Gescher verliess, zusammen mit dem Geläute der Fabian und Sebastiankirche zu Osterwick (was allerdings schon Allerheiligen 1945 eingeweiht wurde).
Bei der feierlichen Weihe wurden die in 1946 gegossenen Glocken des Domes, aber auch die in 1945 gegossene Glocke von St. Johannis und die der Krankenhauskapelle (heute Ludgeri-Stift) eingeweiht.
Alle Glocken hatten Aufschriften, die von dem Studienrat Herrn Dr. Schulte entworfen worden sind. Die grösste der damaligen Billerbecker Glocken erhielt auch ein Chronogramm: "MVnDI CVnCtlpotens reCtor saLVat pereVntes SaLVatorl ergo IVngere Vos IVbeo" - Heil nur bringt den Verlorenen der Welt allmächtiger Lenker; Also dem Heiland nur folget, so klingt mein Gebot.
Die 2 kleinen Glocken des Nordturmes erhielten Aufschriften, die an der Glockenablieferung in 1915 und 1942 erinnern: "Bis bello contrita refusa crucique dicataoccisos plango, iam super astra voco" und „Ludgerus vocor hie pagoque urbique patronus Bellis expertus von tueor geminis" - was soviel heisst wie Zweimal zerschlug mich der Krieg, jetzt neu und dem Kreuze gewidmet, Klag ich um den, der fiel, fuhr ihn zum Sternengezelt - und - Ludger heiß ich, Schirmer hier der Stadt und des Landes, Und so steh ich euch bei, in zwei Kriegen bewährt.
Die anderen 2 Glocken wurden nach den Eltern Jesu genannt und tragen die Aufschriften: "Sancta Maria regina piissima pacis adesto Pacem da populis clamat ahenea vox" (Heilige Maria, du Königin milde des Friedens, hilf uns; Frieden den Völkern verleih', ruft mein eherner Mund.) und "Joseph vir iustus fidusque pudens humilisque Virtutes doceas defendas vitia" (Joseph du gerechter und treuer Mann, voll Zucht und voll Demut, Sei uns der Tugenden Lehr, sei uns der Laster Wehr.)
Daneben wurde aus einen noch unbekannten Ort die kleine Dachreiterglocke in Billerbeck gehängt. Sie wurde gegossen vom Clemente Brighenti, stammend aus einer Bolgonesischen Glockengusstradition von mehr als einen Jahrhundert. Auf ihr befindet sich eine stark verwitterte Figur, die Mariæ Königin ahnt.
Seit einigen Jahren hat sich der Orgelförderverein darum gekümmert, um den Südturm noch von einem Carillon auszurüsten. In 2020 wurden die in 2014 gegossene Glocken von der Firma Eijsbouts aus Asten über der Liudger-Europaglocke hineingehängt. Am 15. August 2020 wurde dieses Glockenspiel, was nur über der Orgel aus zu bespielen ist, in Betrieb genommen. Auf ihr spielte der Domkantor Lukas Maschke.
Für eine Aufnahme bitte schauen unter: • Glockenspiel im Ludger...
1 - Liudger-Europa - Petit & Gebr. Edelbrock, 1992 - 2200 mm - 7150 kg - ges
2 - Salvator - Petit & Gebr. Edelbrock, 1946 - 1774 mm - 3699 kg - b
3 - Maria - Petit & Gebr. Edelbrock, 1946 - 1490 mm - 2037 kg - des'
4 - Joseph - Petit & Gebr. Edelbrock, 1946 - 1309 mm - 1404 kg - es'
5 - Ludgerus - Petit & Gebr. Edelbrock, 1946 - 1164 mm - 982 kg - f'
6 - Sancta Crux - Petit & Gebr. Edelbrock, 1946 - 1085 mm - 792 kg - ges'
7 - [Maria?] - Clemente Brighenti, 1893 - ca. 400 mm - ca. 40 kg - ces"'
Ein ganz grosses Dankeschön an Frank für die Ermöglichung, sowie Moritz ( / @glockenauscoesfeld2567 ) fürs Mitkommen!