Denken wir uns mal Corona weg, waren und sind Städtetrips so etwas wie der Sahneklecks auf der Reisetorte. Mal eben ein wenig hineinschnuppern in einen Ort für ein verlängertes Wochenende. Kultur, Kuriositäten, Lifestyle, Laisser-faire und feiern. Sozusagen die Kurz-Aktiv-Alternative zum Wellness-Trip, bei dem man nur die Füße hochlegen und sich bepampern lassen will.
In Deutschland ist die Rangliste für solche urbanen Ausflüge relativ klar. Berlin, Hamburg, Dresden, München, Lübeck, Freiburg sind eigentlich immer unter den Top-10.
Eine Stadt dürfte man aber nur selten in den Ranglisten finden - die Stadt an der Weser, Bremerhaven. Kurz gesagt, und Spoiler-Alarm: das ist ein Fehler.
Natürlich haben nur die wenigsten von uns eine Vorstellung, warum man dort hin fahren sollte. Wenn man noch nicht da war in jüngster Vergangenheit, fehlen einem einfach die Bilder im Kopf. Die Attraktionen, die bekannten Angebote oder ein schon so oft kolportiertes Lebensgefühl. Bremerhaven ist, ja, der Hafen von Bremen. Der Wirtschaft geht es nicht gut, hat man gehört. War da nicht was mit Arbeitslosigkeit und einer unappetitlichen Nähe zu Nazis und anderen Rechtsparteien? Ist Bremerhaven quasi der Gegenentwurf zu Freiburg mit seinen charmanten Gassen, der südlichen Liebenswürdigkeit, dem lustvollen Essen und Trinken und dem tollen Klima?
Es wäre schade, wenn man es bei diesem ersten Klischee-Eindruck beließe. Bremerhaven ist nämlich viel mehr. Es hat zum Beispiel zwei wirklich tolle Museen, die beide didaktisch so aufgebaut sind, dass Langeweile ein Fremdwort ist, und Kinder und Jugendliche eher gedrängt werden müssen, das Museum wieder zu verlassen.
Einmal geht es um unser Klima mit einer tatsächlich so inszenierten Reise einmal um den Erdball. Und als Besucher fühlt man alles: von der Sahel-Hitze über den dampfenden Regenwald bis zur Eiswüste an der Antarktis.
Oder das Auswandererhaus, wo man hautnah Menschen begleitet, die vor zig Jahren unter abenteuerlichsten Bedingungen als „Wirtschaftsflüchtlinge“ Deutschland mit dem Schiff Richtung New York verlassen haben. Sieben Millionen waren es , aus Bremerhaven hinaus. Auch in diesem Museum ist alles so inszeniert, dass man seine Emotionen schwer zurückhalten kann.
Und der Hafen haut einen um als Landratte. Eines der größten Container-Terminals der Welt mit über fünf Kilometer Kailänge. Sechs Millionen Container pro Jahr sausen hier über die Fläche, zwei Millionen Autos werden in Schiffe geladen, 40.000 Züge und ungezählte Lastwagen bringen die Waren aus dem Hafengelände. Ach ja, Bremerhaven ist auch Fischstäbchen World-Champion mit 2,7 Milliarden kleinen Fisch-Stückchen in Panade pro Jahr…
Auch das kann man sich anschauen, und staunen. Ja, Erstaunen ist der vorherrschende Gemütszustand bei einem Besuch in Bremerhaven. Und was will man sich mehr wünschen für zwei bis drei Tage?
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Die meisten von Euch wissen ja, dass ich meine Filme fast immer alleine drehe -also ganz weit entfernt von der Produktionswirklichkeit der Öffentlich Rechtlichen Rundfunkanstalten - den einigen, die noch seriösen Reisejournalismus betreiben. Wenn es Euch interessiert, mit welchem technischen, reduzierten Equipment ich unterwegs bin, dann gibt es hier den Link: wasmitreisen.c...
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Touristische Informationen über Bremerhaven: www.bremerhaven.de/tourismus
Klimahaus - www.klimahaus-bremerhaven.de
Auswandererhaus - www.dah-bremerhaven.de
Dicke Pötte Tour - www.ms-geestermuende.de
Seefisch-Kochstudio - www.seefischkochstudio.de
Schaufenster Fischereihafen - www.schaufenster-fischereihafen.de
Der Hafenbus - www.derhafenbus.de
Hafenrundfahrt mit dem Boot - www.hafenrundfahrt-bremerhaven.de
Letzte Kneipe vor New York - www.treffpunktkaiserhafen.de
Zoo am Meer - www.zoo-am-meer-bremerhaven.de
Ein Hoteltipp: Ich selbst habe während der Dreharbeiten im „The Liberty“ sehr angenehm gewohnt. Zimmer haben ein schönes Design. Im Erdgeschoss befindet sich mit dem Mulberry St ein gutes Restaurant. Das Hotel ist mitten in den Havenwelten und direkter Nachbar des Deutschen Auswandererhauses. Zentraler im touristisch interessanten Bereich von Bremerhaven geht kaum - www.liberty-bremerhaven.com
Auch im „Little Dubai-Turm“ kann man sehr zentral in den Havenwelten wohnen. Er beherbergt das Atlantik Sail City Hotel. www.atlantic-hotels.de/hotel-sail-city-bremerhaven/