Buttenwiesen im Kreis Dillingen, vormals Wertingen, liegt an der Zusam, am Übergang zur Donauniederung. Die Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit stammt aus dem 15. Jh. und zeigt am Dachansatz Kielbogenfriese. Der hohe Barockturm mit Ädikulen und reich gegliedertem Oktogon fügt sich in die Tradition Augsburger Turmschemata. Das Innere zeigt Anteile verschiedener Epochen: Altäre und Kanzel sind im Wesentlichen um 1680 entstanden, die Deckenbilder historistisch: im Langhaus von Kaspar Wiederhut 1878 mit monumentalen Figurenformaten. Die Chorfresken und das Hochaltarbild schuf Oswald Völkel aus Gräfelfing 1924 in einem für jene Zeit überholten Neubarock mit retardierenden Zügen. Die Seitenaltäre vereinen barocke Hauptbilder mit neubarocken Auszugsbildern von Anton Niedermaier. In der Emporenbrüstung findet sich ein Gemäldezyklus zum hl. Leonhard um 1700. Eine Magdalena unter dem Kreuz wird der Werkstatt Niklaus Weckmanns (um 1500) zugeschrieben. Der Kreuzweg ist von J.B. Hohenrain 1880 signiert.
Der Turm birgt ein Geläut im Präfationsmotiv auf f' - as' - b' - c''.
Eine Glocke ist historisch und im Glockenatlas verzeichnet: Ø 95 cm, Höhe 78 cm, gegossen 1698 von Johann und Nicolaus Arnold und Petrus Bernard aus Lothringen. Die drei übrigen sind sicher erst nach dem 2. Weltkrieg entstanden.
Aufnahme vom Ostersonntag 2023. Ein kurzer Ausschnitt vom Vorläuten (Glocke 1 solo) wird vom Plenum gefolgt. Sorry für die störenden Verkehrsgeräusche, ich konnte ja die Straße nicht sperren lassen. Hatte vor, etwas entfernt davon aufzunehmen wie beim Vorläuten der Fall, aber es begann viel früher als erwartet.
(Text, Fotos und Video: arnoldusglocke)