Sie haben es absolut richtig beschrieben, ich habe meinen Sohn verloren und ich habe mich danach monatelang selbst wie tot gefühlt, eine Schockstarre und ich habe niemanden in meinem Umfeld gefühlt, der die Dimension nachempfinden kann - nichts ist mehr wie es war und es ist verdammt schwer, irgendwie und irgendwo neuen Halt zu finden - ich habe ratsamen Trost nur im Inet gefunden, wo man Gleichgesinnte findet und deren Geschichten reflektieren kann. Auch dieses Interview mit Campino ist eine "heilsame" Seelenverwandtschaft. Ich kann das komplett unterschreiben, was er gesagt hat. Unsere Gesellschaft befasst sich überhaupt nicht mit dem Thema Tod, aber er gehört zum Leben dazu, man ist/wird nur gar nicht darauf vorbereitet, wenn es plötzlich auf einen niederfällt ... Dieses Gespräch ist wichtig - Danke Campino!

@@irinabohse2677Es tut mir soooo unendlich leid. Ohne sein Kind weiterleben zu müssen, gehört zu dem Schlimmsten, was man überhaupt erleben kann. Dimensionswechsel und Trauer müsste gerade hier in Deutschland viel öfter thematisiert werden, damit die Menschen ihre Scheu verlieren davor verlieren. Uns hat der Dimensionswechsel meines Mannes sehr einsam gemacht, weil unsere Freunde und Verwandten nicht wussten, wie sie mit uns umgehen sollen oder wie sie sich verhalten und was sie sagen sollen. Deshalb wurden wir gemieden. Jetzt, nach genau 4 Jahren, hat sich die Scheu gelegt. Trost haben wir auch nur im Inet gefunden und bei Leuten, die ähnliches durchlebt haben. Solche Erfahrungen, wie wir sie gemacht haben, könnten durch Aufklärung vermieden werden.

@@DieKonni1.0 Danke! Tut gut zu lesen, weil es die selben Erfahrungen sind, wie ich sie durchlebt habe, ... und es ist nicht vorbei, ... mein Sohn ist ständig bei mir, noch vor Monaten gab es keine Stunde, in welcher ich nicht an ihn dachte ... und ich mag auch den Spruch überhaupt nicht: "Du musst doch mal loslassen können!" Nein! Das möchte ich nicht! Er ist immer bei uns .. eine tiefe innere Kraft trägt mich und diese Emotionen kann nur jemand verstehen, der gleiches erlebt hat. Campino hat passende Worte für diese Leere und doch auch tragenden Gefühle gefunden. Mein "Freundeskreis" hat sich von selbst selektiert und ich habe plötzlich so klar gesehen, wer ehrlich in Freundschaft mit mir verbunden ist, diese Klarheit war bereinigend und erstaunlicherweise traten zuvor unscheinbare Menschen auf mich zu und gaben mir kleine Funken an Zuversicht ... das Leben bekommt plötzlich eine andere Wertigkeit, auch die unscheinbaren Lichtblicke bekommen eine andere Wertigkeit ... ich würde mir bzw. allen Trauernden wünschen, dass unsere Gesellschaft ein besseres "Netz" zum Auffangen und Institutionen zum Selbstverständnis für Trauernde anbietet und bereit hält ... Danke für den Gedankenaustausch!