Das propagierte VRM verstehe ich nicht so wirklich. Denn diese Technik gab es schon in der 2005 eingeführten CVP-300er Serie. Man tritt das Sustain Pedal und spielt Töne, welche die nicht beteiligten Saiten zum Schwingen bringen (Resonanz). Also wirklich neu, nach 20 Jahren, scheint die Klaviatur zu sein und die Größe des Speichers. Ich habe gestern das CVP 307 mit dem CLP-785, also dem Vorgänger, verglichen und konnte akustisch, bis auf die neuen Samples des CFX/Bösendorfer, keinerlei Vorteile erkennen. Das Lautsprechersystem aus 2005 war bereits genial und auch die GH3 Tastatur war schon auf einem sehr hohen Niveau. Auch wenn die Druckpunktsimulation fehlt. Wo bitte ist das 20 Jahre Entwicklungszeit zu erkennen??? Das man ein Ipad anschließen kann? Und das Yamaha seine Händler mittlerweile preislich knebelt, um Wettbewerb zu verhindern?

Ich habe mir die Spezifikationen angeschaut und verglichen mit dem CLP-785. Ich sehe keinen Unterschied. Ausserdem sind die USB-Anschlüsse immer noch USB-A und USB-B, wieso kein USB-C ? Da bei der 700er Serie der MIDI-Ausgang unzuverlässig ist (ca. jede 100. Note wird einfach verschluckt), hoffe ich, dass wenigstens das nachgebessert wurde. Ich muss aber auch bemerken, dass das 785er bereits ein super Instrument ist und deshalb Verbesserungen im 885er nur noch kosmetischer Natur sein können.

Das Yamaha es wagt, für so einen Preis ein Display zu verbauen, dass selbst vor 30 Jahren eine Frechheit gewesen wäre, zeichnet einen gewissen Verfall der Marke nach und mein Vertrauen in die Langlebigkeit schwindet dahin. Eine beschämende Leistung! Hier hätte wenigstens ein Farbdisplay zur Anwendung kommen müssen. Ich verstehe diese Modellpolitik nicht. Ganz und gar nicht.