Ein Klassik-Video wäre auch eine nette Idee. Ich wüsste auch schon, welche 5 Platten ich da auswählen würde. Mein musikalischer Werdegang ist ähnlich wie bei dir. Auch ein Kind der 70er war bei mir vor allem Britische Gitarrenmusik der späten 80er und frühen 90ern sehr prägend.

Klassik,..why not ?!

Auch ich bin dem Jazz verfallen, obwohl ich als Spätzünder erst in den letzten 10-15 Jahren dazu gefunden habe. Als Jugendlicher tat ich mich damit noch schwer, was ich heute gar nicht mehr nachvollziehen kann. Was ich aber gar nicht höre ist zeitgenössischer Jazz. Ich bleibe lieber bei den Klassikern und da gibt es so viel!

Ich merke doch - hier bewahrheitet sich ein wenig das alte Klischee: je älter ich werde, umso mehr kann ich damit anfangen. Ich kann jetzt aber nicht gerade behaupten, eine cool jazz-sammlung zuhause stehen zu haben.

@@murdockreviews So ging es mir auch! Birth Of Cool hatte ich bestimmt schon 20 Jahre im Regal stehen und es selten gehört. Doch dann hat's Zoom gemacht, wie Klaus Lage sang! 🤓

Auch bei mir ist der Jazz im Laufe der Jahre näher gekommen. Allerdings bin ich spätestens bei Free Jazz raus ...🤷‍♂️

@was_ist_musik Spannend fände ich auch noch einen Blick auf elektronische Künstler aus den 90er Jahren, die innovative Alben gemacht haben. Ich denke da z.B. an Basement Jaxx, Leftfield, Cassius, Stereo MC's, Groove Armada ...

@@El-Raudi Tatsächlich wird wohl mein nächstes Jazz Video von Free Jazz handeln. Aber mir geht es da ähnlich: ich selbst bin bei reinem Free Jazz auch raus. Allerdings ist dann auch wieder Nuits de la Fondation Maeght Vol. 1 von Alber Ayler mein Lieblingsjazzalbum. Und das wird auch unter Free Jazz eingeordnet. Oder A Love Supreme. Oder Pharao Sanders mit Karma. 🤔

Ich bin bei der Gitarre geblieben, obwohl ich auch schon Bass gespielt habe. Zuletzt in der (Düsseldorfer)Lehrerband. Für Jazz reichen meine Fähigkeiten da aber bei Weitem nicht aus! Zum Jazz gekommen bin ich durch eine immer schon dagewesene grundsätzliche Faszination, der dann lange das tatsächliche Hören nicht standhielt. Ich konnte hörend lange nichts mit Jazz anfangen. Zumal ich immer dachte, ich habe mir ein Album erst dann richtig erschlossen, wenn ich die gesamte Musik wiedererkenne, also in allen melodischen Fügungen. Das ist mir beim Jazz mit den langen Improvisationen nicht gelungen und hat mich frustriert zurückgelassen. Dann habe ich begriffen, dass man der Musik gerecht wird, wenn man nur die komponierte Musik wiedererkennt und bei den Improvisationen muss man einfach loslassen lernen. Und so hat es dann mit mir und dem Jazz doch noch geklappt! Das Cöln Konzert habe ich mir tatsächlich aber noch nicht zugelegt, obwohl es mir oft in den Fingern juckte.

​@@was_ist_musik E-Bass in der Düsseldorfer Lehrkräfte Band, die auf der Abi-Party spielt, weil es schon lange keine Abibands mehr gibt, dafür einen chronisch ungenutzten E-Bass im Musikraum? In meiner Abiband spielte ich das letzte Mal E-Gitarre, denn im Jahrgang gab es einen Bassisten (dem ich alle Lines immer separat beibringen musste) aber nur eine Gitarristin / Sängerin. Wahrscheinlich existieren Überschneidungen in den Liedern, die Du mit Deiner Lehrkraftband und wir damals gespielt haben (z. B. haben wir natürlich Oasis, Blur, Nirvana und die Pumpkins gecovert). Aber ich kann den Düsseldorfer im Herzen beruhigen: Lausanne Bremen von Keith Jarrett findet der Connaisseur besser als Köln Concert. Ansonsten wirkt dein Blick auf den Jazz aber in der Tat sehr pädagogisch beeinflusst. Schon mal was von Jonas Hellborg, vom Esbjörn Svensson Trio oder dem Mahavishmu Orchestra gehört? Oder natürlich von Ill Communication von den Beastie Boys! Das hat mich nach der Jazz Bigband endgültig mit dem Jazz connected. Und zumindest in einer Jazz Big Band ist Gitarre in der Tat leichter als Bass.

@@larsvegas2089 Da habe ich tatsächlich auf vielen Abi-Bällen gespielt. Meine Bandkollegen waren aber mehr Alt-68er, die Musikauswahl daher eher am Classicrock orientiert. Über Ill-Communication hab ich auch schon in einem Video (kurz) gesprochen. Warum ist mein Jazzgeschmack pädagogisch? Die von dir genannten skandinavisch klingenden Jazzmusiker kenne ich allerdings tatsächlich noch nicht.

@@was_ist_musik Thema Keith Jarrett Köln oder Lausanne / Bremen: Ein Album davon ist Must Have für einen Musikfan und die perfekte Musik für einen geselligen Anlass, bei der weder gesungen oder getanzt werden soll (Cocktail-Party, Schach, gemeinsames Kochen/Essen etc.) . Und zuweilen höre ich das auch so, denn Konzept einmalig und Niemand sonst kann einfach zwei h nüchtern so gut improvisieren. Zu zweit und wohl nicht ganz nüchtern konnten das Jonas Hellborg und Ginger Baker. Eins der intensivsten Konzerte, das ich je erlebt habe. Das lag aber auch am Charakter Ginger Baker. Schau Dir (nochmal) die Filme Beware of Mr Baker oder Basquiat an, die verdeutlichen schön, dass es beim Jazz schlussendlich auf allen Ebenen nicht viel anders ist als beim Rock. Bloß kann das Erschließen vielleicht länger dauern, aber wenn er erste Eindruck stimmt, kann das ja nicht schaden oder? Was aber zumindest meine Musiklehrer auf dem Gymnasium (gescheiterte Konzertpianisten und Klarinettisten) oder auch am Instrument ausmachte: Sie stellten Technik vor Gefühl, man muss auf dem Instrument üben anstatt es zu spielen und Musik erlernen anstatt sie zu erleben. Und das galt auch für viele Jazz- und Funkmusiker, die ich kennen lernen durfte und die diesen simplen und tumben Rock "nur aus Spaß" gespielt oder gehört haben. Bei Flea war es ja auch so, bis ihn Hillel Slovak eines Besseren belehrte. Und bei Dir swingt das auch im Subtext mit, wenn du über Jazz philosophierst. Zumindest weit mehr als beim Rock 😂. Und für meine Lehrer ist/war spätestens Rock wahrscheinlich eine Musikform, die eigentlich unter ihrer Würde ist, aber die ihnen irgendwelche Frevler in den Lehrplan schrieben. Dabei gilt doch auch das, was Lou Reed einst sagte: Gospel, DooWoop, Bebop, Jazz... ohne das hätte es den Rock´n Roll und mich als Musiker nie gegeben und die Welt wäre eine Traurigere. Traurig ist aber auch ein wenig, dass Deine pädagogischen Kollegen selbst beim Abi-Ball nicht mal dazu aufraffen oder herablassen können, sich an dem zu orientieren, was ihren Schülern gefällt. Wo bleibt denn da die Empathie?

@@larsvegas2089 Wir hatten mit der Lehrerband auch immer einige aktuelle Crowdpleaser im Gepäck. Ich erinnere mich an Rolling In The Deep oder sogar An Tagen Wie Diesen. Inzwischen komme ich ja mit Jazzalben gut zurecht, es waren eben nur meine Startschwierigkeiten, die ich dann aber überwunden habe. Keith Jarrett werde ich nun eine Chance geben! Ein prägendes Jazz Erlebnis war, als ich Anfang des Jahrtausends in einem Musical mitwirkte. Da war auch eine Band, die eigentlich eine Jazzband war. Nach den Vorstellungen haben wir immer die ganze Nacht lang noch gefeiert und dazu haben die dann Jazz gespielt und wir haben dazu getanzt.