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Ein Film - drei Einstellungen 1972

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Ein Film- Drei Einstellungen, der Film ist nicht unbedingt selbsterklärend, daher hier der Text der Begleitkarte (lesen lohnt sich)
Ziel: Anhand einer fiktiven Spielfilmsequenz sollen verschiedene gestalterische Möglichkeiten gezeigt und auf ihre unterschiedlichen Aussagen hin untersucht werden. Ferner soll bewusst gemacht werden, daß mediale Aussagen stets subjektiv sind. da sie ohne vorausgegangene Selektion und Bearbeitung (Manipulation) des Materials nicht möglich sind.
Aufbau des Films
Eine fiktive Spielfilmsequenz wird in drei verschiedenen Fassungen dargeboten. Die Inhalte der einzelnen Fassungen sind absolut identisch. Variiert werden lediglich die zum Einsatz gelangenden filmischen Mittel, die ihrerseits scheinbar auch das Geschehen verändern und folglich unterschiedliche Reaktionen beim Zuschauer auslösen können.
Version I:
Mit Hilfe von Kamerabewegungen (Fahrten und Schwenks) soll zum Ausdruck gebracht werden, daß sich die Spieler gegenseitig. belauern, mißtrauen und bekämpfen. Die Kamera verharrt in einer gewissen Distanz (halbnah, nah), beobachtet. registriert und läßt noch verschiedene Deutungen des Geschehens zu (Beziehung Jane - Mario u. a.). Sie beschreibt eine Situation, ohne sie zugleich auch zu interpretieren.
Version ll:
Hier wird eine bestimmte dramaturgische Konzeption verwirklicht. Die Situation wird auf einen speziellen Konflikt verengt: auf den Zweikampf zwischen Mario und Joe. Mario, der kommende Mann, der spätere Sieger, wird zur Hauptfigur gemacht. Durch Verwendung von Nah- und Großaufnahmen und durch Montage werden Einzelheiten entdeckt, wird Einzelheiten Bedeutung gegeben und wird dem Zuschauer gezeigt, daß Mario beherrschter ist als Joe, daß er jünger und fitter ist, daß er - im Gegensatz zu Joe - nicht raucht und nicht trinkt, und daß er bessere Nerven hat. Großaufnahmen und Montage machen nunmehr auch deutlich, daß Jane konkret in den Kampf eingreift, um ihnzu Marios Gunsten zu entscheiden. Sie hat sich innerlich bereits von dem alternden Joe abgewendet, aber sie wendet sich noch nicht offen Mario zu, und dieser vermeidet es, sie anzusehen.
Version lll:
Während die Versionen l und ll optische Variationen (Standpunkt der Kamera, Einstellungsgröße, Bewegung der Kamera, Montage) präsentieren. berücksichtigt Version lll zusätzliche, im akustischen Bereich liegende Gestaltungsmöglichkeiten. Die Versionen ll und Ill sind in der Abfolge der Bilder identisch. Hinzugefügt wurden
a) Kommentar,
b) innere Monologe der handelnden Personen,
c) Background-Musik zur Charakterisierung der Zeit, des Handlungsortes sowie Musik als Mittel der Spannungssteigerung.
Version lII vereinigt somit in sich die wichtigsten Ausdrucksmittel, die dem Gestalter von Spiel- und TV-Filmen zur Verfügung stehen und die er seinen Intentionen und der Situation entsprechend einsetzen kann. Version Ill geht damit auch am weitesten in der Charakterisierung der Personen und des Schauplatzes und in der Interpretation der Situation des Geschehens
Auswertung
Da die einzelnen Teile des Films aufeinander bezogen sind und durch die Wahl der Gestaltungsmittel eine gewisse dramaturgische Steigerung erkennen lassen, sollten die Versionen I bis Ill nacheinander vorgeführt werden. Methodisch bieten sich folgende Möglichkeiten an:
1. Vorführung von Version l mit anschließender Auswertung. (Schwerpunkt: Was wurde wie und mit welchen Mitteln dargestellt?) Die Ergebnisse der Analyse werden in Stichworten schriftlich festgehalten. Ähnlich wird mit Version ll verfahren. (Hat sich der Ablauf des Geschehens verändert? Wie, mit welchen Mitteln und mit welcher Intention wird vom Regisseur die Aufmerksamkeit gelenkt? Wo liegen die Unterschiede beider Fassungen, welche ist aussagekräftiger?) Die Ergebnisse werden wiederum festgehalten.
Mit dem Hinweis darauf, daß durch Kamera, Bewegung, Montage, Dekor, Wahl der Darsteller etc. die Gestaltungsmöglichkeiten eines Regisseurs noch nicht erschöpft sind, kann zu Version II übergeleitet werden, die neue und zusätzliche Gestaltungselemente beinhaltet.'
2. Die Versionen I und ll werden ohne Unterbrechung nacheinander vorgeführt und anschließend miteinander verglichen. Die oben genannten Beobachtungsaufgaben werden entweder vor oder nach der Vorführung gestellt. Version Ill kann dann einerseits als Zusammenfassung und andererseits zur Vervollständigung des Katalogs der Gestaltungselemente herangezogen werden.
3. Weniger empfehlenswert ist es, alle drei Versionen ohne Unterbrechung nacheinander vorzuführen, da die Auswertungsmöglichkeiten dann stark reduziert werden und wohl auch die Bereitschaft der Zuschauer zu intensiver Analyse und Nacharbeit abnimmt.

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