Kompliziert ist es nicht. Im Gegenteil, es ist zu einfach, da nur der Bodenrichtwert berücksichtigt wird, und dieser oft für eine große Fläche, z.B. ein ganzes Stadtteil, gleich ist, unabhängig von der Lage des Grundstücks, vom Zustand, von der Bauung, usw. Das führt zu ungerechter Besteuerung.

Die Gutachterausschüsse in jeder Kommune nehmen über die Bodenrichtwerte eine individuelle Bewertung der jeweiligen Wohnlage vor. Bodenrichtwerte in gehobenen Wohngegenden sind entsprechend höher, die Werte in einfacheren Gegenden (z.B. in unmittelbarer Nähe an einer viel befahrenen Straße) hingegen niedriger. Damit hat die Lage des Grundstücks durchaus einen signifikanten Einfluss auf die Höhe der Grundsteuer. Die Einteilung der Bodenrichtwerte bzw. der entsprechenden Zonen obliegt den Gutachterausschüssen in den Kommunen. Einen Vergleich der Modelle und welche Daten jeweils erhoben werden müssen, finden Sie hier: fm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-fm/intern/Bilder/Haushalt_Finanzen_Steuern/Grundsteuer/220713_Daten_f%C3%BCr_die_Grundsteuer_bei_Wohnimmobilien_barrierefrei.pdf

@@finanzenBW Naja, das kann man so oder so sehen. Aktuell gilt BW aufgrund seines Berechnungsverfahrens, das ausschließlich die Größe eines Grundstücks und nicht auch die darauf befindliche mehrere millionenschwere Wohneinheit oder eben das kleine baufällige Fachwerkhaus, mit 80 qm mit einbezieht, unter den meisten Juristen und Steuerberatern als Paradebeispiel für eine zwar einfache aber eben auch äußerst ungerechte und somit vielleicht nicht verfassungskonforme Umsetzung der neuen Grundsteuer. Gerade für BW füllen die Aussagen über eine "Zwangsenteignung durch die Hintertür" ja die Foren und Blogs. Ob das tatsächlich so ist oder sich die Anzahl von Grundbesitzern mit kleinen Häusern auf größeren Grundstücken, aber eine nicht bezahlbare Verzigfachung der Grundsteuer in Grenzen hält, lässt sich für den Leser natürlich nicht wirklich nachvollziehen. Schließlich sind es ja nur die Unzufriedenen, die sich da, teils lautstark beschweren. Näheres weiß man wohl, wenn die Musterklage, die gegen die Verfassungsmäßigkeit gegen das BW Modell eingereicht wurde angenommen und das Verfahren eingeleitet wurde. Das die Klage abgewiesen wird, dürfte unwahrscheinlich sein, da BW hier ein, sehr kreatives und von allen anderen Bundesländern abweichendes und Konträres Modell gewählt hat. Warten wir mal ab.

@@herdifreund7715 In BaWü haben wir uns für ein wertbasiertes Grundsteuermodell, und damit für ein Bodenwertmodell, entschieden. Das spiegelt die unterschiedlichen Werte und Lagen wider: Teure Grundstücke werden höher besteuert als günstige. Das halten wir für gerecht. Außerdem wird bei unserem Modell eine effiziente Bebauung gefördert: Wohnnutzungen bekommen eine Steuerermäßigung. Daher haben viele Verbände - darunter der Mieterbund und zahlreiche Naturschutzverbände - unser Modell unterstützt. Es war zu erwarten, dass es auch Kritik an unserem Modell geben wird. Das ist in anderen Ländern nicht anders. Insbesondere die Lobbyverbände haben sich immer gegen eine wertbasierte Grundsteuer ausgesprochen und sich für ein wertunabhängiges Flächenmodell eingesetzt. Das begünstigt aber teure Lagen. Denn beim Flächenmodell spielt es keine Rolle, wo sich ein Grundstück befindet: Alle Flächen werden gleichbehandelt, unabhängig von ihrer Lage. Die Villa in bester Lage wird genauso bewertet wie ein altes Häuschen mit gleicher Größe an einer vierspurigen Bundesstraße. Genau dieses Modell, das wir für unfair halten, fordern die Lobbyverbände. Wir sind weiterhin von der Verfassungskonformität unserer Grundsteuer überzeugt. Wir haben unser Modell von Expertinnen und Experten im Bereich der Grundsteuer und insbesondere auf dem Gebiet des Steuer- und Verfassungsrecht prüfen lassen. Dabei wurde unser Modell als verfassungskonform bewertet. Es wird bundesweit zu individuellen Belastungsverschiebungen kommen. Das ist die zwingende Folge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts. Denn das Gericht stufte die bisherige Grundsteuer als verfassungswidrig ein, weil einige Eigentümerinnen und Eigentümer seit Jahren zu Lasten anderer profitiert haben.

​@@finanzenBWwieso muss man überhaupt eine Grundsteuer bezahlen? Ich zahle doch schon eine eine Steuer beim Kauf des Grundstückes. Danach ist es meins! Das ist ungerecht!

Diese Regierung sind die Unehrlichsten Lügner. Nie wieder SPD. Steuer wird nicht erhöht und dann erstmal alles erhöhen🤦

Gerne doch!

Bei den von Ihnen recherchierten Steuermesszahlen handelt es sich um die für das Bundesmodell gültigen Steuermesszahlen. In Baden-Württemberg beträgt die Steuermesszahl für Grundstücke nach dem modifizierten Bodenwertmodell grundsätzlich 1,30 Promille. Grundstücke, die überwiegend zu Wohnzwecke genutzt werden, erhalten einen Abschlag von 30 Prozent auf die Steuermesszahl. Somit beträgt die Steuermesszahl für diese Grundstücke 0,91 Promille. Die Höhe der Steuermesszahl kann nicht mit den Messzahlen der anderen Bewertungsmethoden (zum Beispiel Bundesmodell) verglichen werden.

@@finanzenBW vielen Dank für die ausführliche Antwort!

@@richarrd Sehr gerne!

Alles, was wir hier erläutern, bezieht sich auf Baden-Württemberg. NRW geht anders vor.

Der hier angegebene Wert bezieht sich immer auf ein Jahr. Allerdings ist das noch nicht der Betrag, den Sie später bezahlen müssen. Der Steuermessbetrag wird noch mit dem Hebesatz der Kommune multipliziert. Das Ergebnis ist der zu zahlende Betrag. Übrigens wird die Grundsteuer meist vierteljährlich bezahlt, also nicht der gesamte Jahresbetrage auch einmal.

@@finanzenBW Vielen Dank.

😊

Im Video wird die künftige Berechnungsmethodik der Grundsteuer in Baden-Württemberg erläutert. Die bisherige Berechnungsmethode anhand der Einheitsbewertung wurde 2018 durch das Bundesverfassungsgericht für nicht verfassungskonform erklärt. Die reformierte Grundsteuer tritt am 1. Januar 2025 in Kraft. Ab diesem Stichtag verliert der Einheitswert als Berechnungsgrundlage seine Gültigkeit.

Die Kommunen ermitteln - voraussichtlich ab Mitte 2024 - die neuen Hebesätze. Diese sind wichtig für den letzten Rechenschritt. Somit steht also erst Ende 2024 fest, wie hoch die neue Grundsteuer individuell ausfällt. Das Ergebnis teilen die Kommunen den Eigentümerinnen und Eigentümern im finalen Grundsteuerbescheid mit.

Den Grundsteuerwertbescheid und den Grundsteuermessbescheid können Sie schon jetzt kontrollieren. Unabhängig davon, wie viel Grundsteuer Sie 2025 zahlen. Prüfen Sie, ob die Angaben zur Grundstücksgröße, zur Wohnnutzung und der Bodenrichtwert stimmen (den Bodenrichtwert können sie zB hier abrufen (www.gutachterausschuesse-bw.de/borisbw/?lang=de). Wenn diese Werte alle stimmen, dann sind Grundsteuerwert- und Grundsteuermessbescheid auch korrekt.

@@finanzenBW Vielen herzlichen Dank!

Die Grundstücksfläche beziehungsweise Ihren Anteil daran finden Sie im Grundbuchauszug oder im Kaufvertrag. Gleichen Sie die Daten damit bitte nochmals ab. Sollte etwas nicht passen, können Sie innerhalb eines Monats per Einspruch eine Korrektur veranlassen.

So ist es.

Es ist m.E. doch nur Sand in die Augen der zu verdummenden Bürgerinnen und Bürger! Denn wer die ganze Welt von Armuts-, Klima-, Kriegs-, Kriminelle und sonstige Flüchtlinge zu uns reinholt, ohne daß sie hier arbeiten müssen und dazu noch Milliarden um Milliarden im Ausland ohne größere Kontrolle versickern läßt kann eigentlich nur das eigene Volk noch aussaugen!

@@wolfgangpfuderer Sie stellen zusammenhänge her, die es so nicht gibt. Die Grundsteuer gibt es seit Dekaden und ist keine neue Erfindung. Die Tatsache, dass Sie nun reformiert werden muss, geht auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zurück. Deshalb müssen Eigentümerinnen und Eigentümer erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder bei der Feststellung ihrer Vermögenswerte mitwirken, um eine faire und rechtssichere Bewertungsgrundlage zu erhalten. Die Einnahmen aus der Grundsteuer stehen direkt den Städten und Gemeinden zu. Die Kommunen finanzieren damit zum Beispiel Straßen, Kitas, Schulsporthallen und vieles mehr. Ja, einige Kommunen nutzen Teile der Einnahmen auch, um ihrer Verantwortung beim Schutz und bei der Unterbringung von Flüchtlingen gerecht zu werden. Es ist richtig und wichtig, dass wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und diesen Menschen helfen. Mit der Grundsteuerreform selbst hat das aber rein gar nichts zu tun.

Ich glaube da hat mit fair nichts zu tun. Bei einer Reform geht es nur darum, dass am Ende MEHR in die Kasse kommt. Sonst nichts.

Was für Lichter. Hört auf hier Stimmung zu machen.

Heute den Bescheid bekommen. Aber 2,6 v.T. Gehören uns nun Anteile von Fahrradwegen in Peru oder eher vom Indischen Raumfahrtprogramm?

@@dennisheinz9498 Wenn man jemandem Geld leiht, gehört dir überhaupt nichts. Du hast nur Anspruch auf Rückzahlung. Die Fahrradwege waren eine Kreditausreichung der KfW.

Das nennt man auch stille Enteignung 😅

Sorry aber was soll das? Es hat keine 3 Stunden gekostet sich zu informieren und die Erklärung abzugeben. Nur weil Sie faul waren und Geld genug hatten kann wer was dafür? Und ie Steuer wird nicht ab jetzt gezahlt und der Hebesatz ist ja noch unbekannt. Also alles quatsch.

Dann verkauf den Bums halt, du armer Erbe ;)