Ein Hauptvorteil, wenn man bei seiner Bank die 100.000€ übersteigt. Wurde in dem Video vernachlässigt.

Ja genau, wo ist das Problem? Seit dem 12.09.22, wo €STR positiv geworden ist und seitdem unverändert positiv geblieben ist, geht es mit dem Kurs ziemlich gerade bergauf. Laut dem extraETF Maximum Drawdown Chart ist der von dir genannte ETF seit dem 30.05.23 an keinem Tag im Kurs gefallen. Davor scheint es ein paar Artefakte zu geben. Es wird ein Drawdown angezeigt, aber tatsächlich ist der Kurs das letzte mal am 22.08.22 gefallen und (laut NAV) seitdem jeden Tag entweder gleich geblieben oder gestiegen. Dazu sollte man sagen, dass du nicht zum NAV Preis handeln kannst, sondern an der Börse handeln musst und theoretisch kann der Börsenpreis vom NAV Preis abweichen. Wenn nicht gerade die Welt untergeht und du zu normalen Börsenzeiten handelst, sollte das aber minimal sein (Spread von 1 Cent oder so). Aber um nochmal ein paar Sachen klar zu stellen: Es geht hier nicht um Anleihen. Das ist ein synthetischer ETF. Der ETF kauft Wertpapiere (in diesem Fall tatsächlich Anleihen, aber mit längeren Laufzeiten und es könnten auch genauso gut Aktien sein, siehe Lyxor Smart Overnight Return). Der ETF Anbieter geht dann mit einer Bank ein Swap-Geschäft ein, bei der die Wertentwicklung der tatsächlich gehaltenen Wertpapiere mit der Wertentwicklung eines auf €STR basierendem Index getauscht wird. Je nachdem, was sich besser entwickelt, schuldet dann die eine Partei der anderen Geld. Dadurch orientiert sich die Wertentwicklung des ETF an dem Index. Das Risiko der Wertentwicklung der tatsächlich gehaltenen Wertpapiere übernimmt die Bank. Übrigens könnte der Kurs auch bei positiven Zinsen fallen, weil der ETF auch Kosten verursacht. Bei dem von dir genannten ETF sind die Gesamtkosten mit 0,1% angegeben, der Index ist €STR +0,085%, also verliert der ETF an Wert sobald €STR unter 0,015% fällt, und nicht erst ab 0%. Ich weiß, Haarspalterei, aber trotzdem. Dass Kurse kurzfristig mal fallen ist eher bei physischen ETFs der Fall. Siehe zum Beispiel Invesco Euro Cash 3 Months. Der hält Anleihen mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 3 Monaten. Nur Anleihen mit 1 Tag Restlaufzeit zu halten geht erstens nicht, weil nicht unbedingt jeden Tag Anleihen auslaufen und das clearing etwas dauert, würde zweitens das Anlageuniversum extrem einschränken, und drittens zu sehr hohen Kosten führen wenn jeden Tag das komplette Portfolio umgeschichtet werden müsste. Da könnte es passieren, wenn die EZB aus irgendeinem Grund den Leitzins sehr rasant anhebt, dass der ETF Kursverluste hat. Es dauert eben im Schnitt 3 Monate bis man sein Geld wieder bekommt, was man ansonsten jetzt schon gut verzinst bei der EZB hätte anlegen können und diese Opportunitätskosten senken den Kurs der Anleihen und damit auch des ETF. Aber auch das ist eher theoretisch. Normalerweise hat man die Verluste eher, weil man noch Transaktionskosten abziehen muss. Beim Tagesgeldkonto gibt es sowas nicht. Die Kurse der ETFs selbst fallen eigentlich nicht solange das Zinsniveau ausreichend positiv ist.

Die Zinsen des € STR waren lange Zeit negativ das führt zum Kursrückgang.

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