Der kurze aber tödliche Seeweg nach Asien. Filmdokumentationen auf den Spuren der West-Expeditionen über den Atlantik. Die Suche begann in den Tropen und verlagerte sich dann in die Eiswüsten der Arktis, um den amerikanischen Kontinent zu umrunden. Es ist eine Geschichte eines ungestümen Scheiterns, von Wagemut, Eitelkeit und Irrtümern, die oft aus Überheblichkeit begangen wurden. Am Ende wurde der Traum zum Alptraum: Das Verschwinden der Franklin-Expedition und die vergebliche Suche nach Überlebenden.
Marko Polo hatte von den Reichtümern des Fernen Ostens berichtet, aber auch von der Beschwerlichkeit der Reise. Dass die Erde eine Kugel sei, wussten die Kosmologen schon seit der Antike, es war ab 1480 auch in gedruckten Büchern zu lesen. Die Schiffe wurden im hochseetüchtiger, also entstanden Pläne, Asien auf Westkurs zu erreichen - über den Ozean, der auf der sich der unbekannten Seite der Erdkugel erstreckte. Vor allem auf Grund eines Umrechnungsfehlers (arabische Meilen-römische Meilen) hielt man diesen Ozean für viel zu klein.
Etwa ab 1480 wurde die Suche von Kaufleuten und Seefahrern in Lissabon und Bristol in Angriff genommen. Ebenso von Christobal Colon (Kolumbus) in Portugal und Spanien sowie Martin Behaim in Nürnberg (erster Globus). Kolumbus ließ1492 geradeaus nach Westen segeln, sodass die sogenannte ENTDECKUNG AMERIKAS unvermeidlich wurde - doch er wollte es partout es nicht wahrhaben. Er glaubte, die in der Karibik vorgefundenen Inseln seien China oder Indien vorgelagert. Die ERSTEN christlichen ENTDECKER waren ohnehin die Wikinger, die um das Jahr 1000 den Kontinent von Grönland aus erreichten. Kolumbus nahm mehrere Inseln auf grausame Weise in Besitz und suchte im Westen weiter nach einem asiatischen Festland, ohne zu erkennen, dass ein Kontinent im Weg lag. Auch John Cabot, der 1497 das NEW FOUND LAND weiter im Norden betrat und Besitz in nahm, hielt es für einen Teil Asiens. Vor der nun kartierten Küste begann alsbald ein ertragreicher Fischfang. Nun reifte allgemein die Erkenntnis, dass da ein bisher unbekannter Kontinent den Weg nach Asien versperrte. 1535 glaubte Jacques Cartier, weiter nördlich eine Passage gefunden zu haben, musste aber erkennen, dass es sich um einen Fluss handelte. Erste Überwinterung im Eis, 40 erfrieren oder sterben an Skorbut. Es Kommt zur Gründung einer Kolonie. (Hier endet das erste Video, weitere folgen.)
Die Suche ging weiter. Dutzende Schiffe blieben im arktischen Eis, mehr als 300 Männer erfroren, verhungerten oder starben an Schwäche. Viele überlebten nur, weil Inuit (Eskimos) ihnen beistanden. Anhand der Quellen erzählen die Filme die abenteuerlichen Fahrten von Martin Frobisher, Henry Hudson, William Baffin, Jens Munk, James Ross, William Parry und John Franklin. Ebenfalls dokumentiert wird unsere ebenfalls spannende und von manchem Scheitern begleitete Suche nach Hinterlassenschaften der Expeditionen in der Arktis: zu Fuß, mit Schlitten, per Schiff und mit der einem Flugzeug, der legendären Twin-Otter mit dem legendären Bushpiloten Dunkan Grant. Die Nordwestpasse haben Kameramann Hartmut Fischer und meine Wenigkeit mit Hilfe vieler anderer geschafft. Die erste Hälfte mit der Kivioq, dem restaurierten Expeditionsschiff des Arktisforschers Knud Rasmussen unter Kapitän Knud Eric Møller. (mit Maat Henning, Maschinist Steen, Vibeke Møller). Die zweite Hälfte per Schlitten, mit Peter Robinson und dem Inuit Amoschi.
Peter Milger, www.milger.de