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Die Jesuitenkirche in Heidelberg wurde von 1712 bis 1759 im Barockstil erbaut. Im neubarocken Turm, der erst in den Jahren 1868 bis 1872 angefügt wurde, befindet sich das mit 10 Glocken größte und neben dem Geläute der Heiliggeistkirche auch das schönste Geläute in Heidelberg.
Die Glocken verteilen sich auf zwei Etagen, wobei sich in der oberen Etage die Glocken 8, 7, 6 und 4 in einem neueren Holzglockenstuhl befinden. Im unteren Glockengeschoss hängen die beiden kleinsten Glocken 10 und 9 in zwei Fensternischen sowie die großen Glocken 5, 3, 2 und 1 in einem wuchtigen Holzglockenstuhl.
Bis auf die historische Pius-Glocke, die 1874 von Carl Rosenlächer gegossen wurde, befinden sich im Turm moderne Glocken, die 1959 von F. W.Schilling (Glocken 2 bis 8) bzw. 1980 von der Glockengießerei Heidelberg (Glocken 9 und 10) gegossen wurden.
Disposition des Geläutes der Jesuitenkirche in Heidelberg:
Glocke 1 b°- 5
"Pius"
Carl Rosenlächer, Konstanz 1874
d=1.874 mm, 4.080 kg
Glocke 2 des'- 4
"Salvator"
F. W. Schilling, Heidelberg 1959
d=1.608 mm, 2.846 kg
Glocke 3 es'- 5
"St. Spiritus"
F. W. Schilling, Heidelberg 1959
d=1.418 mm, 1.980 kg
Glocke 4 f'- 5
"Sancta Maria"
F. W. Schilling, Heidelberg 1959
d=1.259 mm, 1.385 kg
Glocke 5 ges'- 3
"St. Michael"
F. W. Schilling, Heidelberg 1959
d=1.186 mm, 1.147 kg
Glocke 6 as'- 4
"St. Johannes Apost."
F. W. Schilling, Heidelberg 1959
d=1.048 mm, 820 kg
Glocke 7 b'- 5
"B. Bernhardus"
F. W. Schilling, Heidelberg 1959
d=1.034 mm, 787 kg
Glocke 8 des''- 3
"St. Ignatius"
F. W. Schilling, Heidelberg 1959
d=856 mm, 466 kg
Glocke 9 es''- 2
Glockengießerei Heidelberg 1980
d=782 mm, 364 kg
Glocke 10 f''- 2
"Sankt Franziskus Xaverius"
Glockengießerei Heidelberg 1980
d=689 mm, 249 kg
Die ursprünglich kleinste noch erhaltene Glocke d´´-3 (ca. 250 kg) des Rosenlächer-Geläutes, die 1870 gegossen wurde, kam im Zuge der Neukonzeption des Geläutes in die Kapelle St. Markus nach Salem-Neufrach und läutet nun dort im Duett zusammen mit einer weiteren wertvollen historischen Glocke aus dem Salemer Münster, die 1754 von F. A. Grieshaber gegossen wurde.
Das ursprüngliche fünfstimmige Rosenlächer-Geläute, das entsprechend dem Vertrag vom 14.02.1870 im A-dur-Akkord geliefert werden sollte, beeinhaltete neben der großen Pius-Glocke b° und der kleinsten Glocke d´´ noch drei weitere Glocken mit den Schlagtönen d´ (ca. 1.900 kg), f´ (ca. 1.100 kg) und b´ (ca. 450 kg), die bedauerlicherweise dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fielen.
Das historische Rosenlächer-Geläute wurde in zeitgenössischen Gutachten wegen der "Weichheit, (des) Wohlklangs, (der) Lieblichkeit und (der) Tonfülle" sehr gerühmt und "die musikalische Wirkung diese Geläutes" als "vorzüglich" bezeichnet.