Рет қаралды 8,793
Es läuten die 5 Glocken der Heinsberger Propsteikirche.
Während der Ausgrabungen in den 50er-Jahren stellte man fest, dass sich schon vermutlich in karolingischer Zeit eine Kirche in Heinsberg befand. Um 1128 wurde schließlich das Gangolfusstift durch Oda von Walbeck gegründet, mit welchem auch der neue Kirchenbau notwendig wurde. Hierbei errichtete man eine romanische Basilika von der noch heute die Krypta erhalten ist. Für den immer größer werdenden Ort wurde die Kirche auf Dauer zu klein und so entschied man sich im 15.Jahrhundert für den Bau einer großen dreischiffigen Hallenkirche. Das fünfjochige Mittelschiff und der aus 2 rechteckigen Jochen bestehende Chor sind mit einem Netzgewölbe überspannt. Die Kirche ist ca. 53 m lang und 22,5 m breit. Am 16.November 1944 wurde Heinsberg durch einen Angriff der Royal Air Force fast vollständig zerstört. In nicht einmal einer Viertelstunde wurde 2.223 Bomben mit einem Gesamtgewicht von 1.019,2 Tonnen abgeworfen. Die Propsteikirche wurde schwer getroffen und wurde von 1951 bis 1955 wieder aufgebaut. In dieser Zeit wurden auch Ausgrabungen in der Kirche durchgeführt. Hierbei stieß man sogar auf Gräber aus vorfränkischer Zeit!
Dank eine großzügigen privaten Spende erhielt der Turm des "Selfkantdoms" im Jahre 2004 eine neue Spitze aus Kupfer. In der recht geräumigen Glockenstube befindet sich ein 5-stimmiges Geläute und eine mittelalterliche Uhrschlagglocke. Besonders erwähnenswert ist die Gangolfusglocke aus dem Jahre 1764. Sie wurde von Alexius und Petrus Petit auf der Burg De Donck bei Aarle-Rixtel (NL) gegossen und schließlich mit einem Pferdefuhrwagen nach Heinsberg gebracht. Diese durchaus klang- und prachtvolle Glocke durfte im 2.Weltkrieg aufgrund ihres kulturhistorischen Wertes im Turm verbleiben; ebenso die kleine Uhrglocke. Die im Jahre 1924 von der Fa. Junker & Edelbrock gegossenen Glocken wurden schon 1942 abgeliefert und eingeschmolzen. Wie durch ein Wunder überstanden die beiden alten Glocken die völlige Zerstörung der Propsteikirche unbeschadet! Ebenso erhalten blieb der historische Holzglockenstuhl. 1964 konnte das Geläute durch 4 neue Glocken der Firma Petit & Gebr. Edelbrock komplettiert werden. Durch enorme Turmschwankungen mussten gravierende Maßnahmen ergriffen werden: so wurden 2004 durch die Firma Diegner & Schade Klöppel mit zu langen Vorschwüngen eingebaut und der Läutewinkel - besonders bei der Hedwigsglocke - enorm verringert. Lediglich die Gangolfusglocke läutet relativ normal, dürfte aber aufgrund des ungünstig proportionierten Klöppels in einigen Jahren bei Lachenmeyer stehen... Unter dem Glockenstuhl wäre noch Platz für eine Gegenpendelanlage!
Marienglocke, Schlagton b°+/-0, Gewicht ca. 3.750 kg, Durchmesser 1790 mm, gegossen im Jahre 1964 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).
Gangolfusglocke, Schlagton des'+/-0, Gewicht ca. 1.930 kg, Durchmesser 1450 mm, gegossen im Jahre 1764 von Alexius und Petrus Petit.
Katharinaglocke, Schlagton es'+/-0, Gewicht ca. 1.450 kg, Durchmesser 1322 mm, gegossen im Jahre 1964 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).
Hedwigsglocke, Schlagton f'+/-0, Gewicht ca. 980 kg, Durchmesser 1163 mm, gegossen im Jahre 1964 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).
Elisabethglocke, Schlagton ges'+/-0, Gewicht ca. 820 kg, Durchmesser 1100 mm, gegossen im Jahre 1964 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).
Vielen Dank an den Kirchenvorstand sowie an den Küster für die Ermöglichung der Aufnahme, die wegen der Schwankungen des Glockenstuhl nicht ganz "wackelfrei" ist. Ich hoffe es stört euch nicht. ;-)
** ICH WÜNSCHE ALLEN GLOCKENFREUNDEN EIN FROHES WEIHNACHTSFEST! **