In den 1960er Jahren wird Tippi Hedren mit „Die Vögel“ und „Marnie“ von Alfred Hitchcock schlagartig berühmt. Die brutalen Attacken der lebenden Möwen und Krähen erträgt die Schauspielerin, doch bei den sexuellen Übergriffen des Regisseurs schlägt sie zurück. In „Tippi Hedren und die wilden Tiere“ blickt sie mit Dankbarkeit und Abscheu auf ihre Zeit mit Alfred Hitchcock zurück.
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Hitchcocks Filme, insbesondere "Die Vögel", faszinieren aufgrund der modernen Inszenierung und ihrer Fähigkeit, die Spannung bis zum Ende aufrechtzuerhalten, bis heute. Und doch spielte sich hinter den Kulissen eine ganz andere Geschichte ab.
Die Geschichte von Tippi Hedren als Schauspielerin während des goldenen Zeitalters von Hollywood hat heute mit Metoo und vor allem dem Weinstein-Skandal ein noch größeres und tragischeres Echo. Doch nichts hätte diesem Mädchen aus einer amerikanischen Mittelklassefamilie vorhersagen können, dass sie ihr Weg nach Hollywood und zu einem seiner größten Regisseure Alfred Hitchcock führen würde. Ihre Begegnung war zufällig, als Hitchcock während der Vorbereitungen für den Film "Die Vögel" Tippi Hedren in einer Werbung entdeckte. Er hatte die Schauspielerin für seinen Film gefunden und sie spielte die Rolle der perfekten Blondine Melanie Daniels. Hedren hat Eleganz, Selbstvertrauen und Schönheit. Sie, die damals als Model arbeitete, aber nach der Geburt ihrer Tochter Melanie einen Karriereknick erlitt, konnte nicht glauben, dass sie die Hauptrolle in einem Film des Meisters des Suspense spielen würde. Tatsächlich war Hitchcock in den 50er und 60er Jahren einer der größten Regisseure und ein mächtiger Mann in der Hollywood-Industrie. Er filmte die größten Schauspielerinnen seiner Zeit wie Ingrid Bergman und Joan Fontaine und leitete die Karriere zahlreicher Schauspielerinnen wie Eva Marie Saint oder Grace Kelly ein.
Wie könnte man eine solche Rolle ablehnen?
Schnell entsteht ein Machtverhältnis zwischen dem Meister des Suspense und der jungen Schauspielerin. Hitchcock habe sie nicht nur vor der Kamera gequält, sondern ihr hinter den Kulissen nachgestellt, sie vom restlichen Filmteam isoliert und gegen ihren Willen angefasst.
Der Film brachte ihr jedoch Ruhm und Ehre ein. Sie reiste von Festival zu Festival, um den Film zu promoten und erhielt den Golden Globe als Beste Nachwuchsschauspielerin.
Tippi Hedren entschied sich jedoch, auch in Hitchcocks Film "Marnie" mitzuspielen. Eigentlich sollte Grace Kelly die Rolle spielen, allerdings führte ihre Ehe mit dem König von Monaco dazu, dass sie die Rolle aufgeben musste. Hedren spielte nach Marnie keine großen Rollen mehr, da sie Hitchcocks Avancen ablehnte und von Hollywood völlig boykottiert wurde. Er ruinierte ihre Karriere. Doch er war ein Regisseur, der während des McCarthyismus ebenfalls von Hollywood boykottiert wurde. Charlie Chaplin gab Hedren nach Hitchcock ihre erste Rolle.
Hedren lebt seit Längerem auf ihrem eigenen Reservat bei Los Angeles - mit 50 Löwen, Tigern und Leoparden, die sie aus Zirkussen und Zoos gerettet hat. Ihre Tochter ­Melanie ­Griffith und ihre Enkelin ­Dakota ­Johnson arbeiten erfolgreich als Schauspielerinnen.
Original Titel: Tippi Hedren und die wilden Tiere
Ein Film von Marita Neher
2021, © Lizensiert durch Medea Film
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