Vielen Dank! :)

Sie haben jedenfalls schon mal erkannt, worauf es ankommt. Wenn dem Arbeitnehmer hier Betrug vorgeworfen werden kann (also Absicht), dann könnte die Kündigung ohne Abmahnung wirksam sein. Andernfalls, wenn es also nur um die Vergesslichkeit geht, nicht. Das Problem ist ja für den Arbeitgeber, er muss es beweisen. Wie will er das machen. Es kommt sicherlich ein bisschen auf die Gesamtumstände an, handelt der Arbeitnehmer völlig offen oder versucht er sein Verhalten durch weitere Täuschung zu decken. Ich werde dazu ein Video machen.

Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Die Rechtssysteme sind ähnlich aber nicht identisch. Ich kenne mich da nur ein bisschen im Mietrecht aus, weil ich einmal im Jahr Vorträge vor österreichischen Studenten zum deutschen Mietrecht halte. Im Arbeitsrecht weiß ich da aber leider überhaupt nicht Bescheid.

da haben Sie völlig Recht. Das ist eine Verwirrung. Bei der Probezeit geht es eben nur um die Frist und das ist in der Regel überhaupt für niemand das große Problem. Aber viele wissen das nicht, auch Arbeitgeber nicht. Daraus ergeben sich Chancen. :)

Mündliche Abmahnungen sind zwar grundsätzlich wirksam, in der Praxis können Sie diese aber vergessen. Ich habe in der zwanzigjährigen Praxis vor den Arbeitsgerichten noch nicht einmal erlebt, dass eine mündliche Abmahnung Bestand gehabt hätte. Die Zeugen können sich meistens nicht in der erforderlichen Genauigkeit an den Wortlaut erinnern. Schriftliche Abmahnungen sind schon schwierig und häufig unwirksam. Mündliche Abmahnungen kann man vergessen. Da können Sie ganz entspannt bleiben als Arbeitnehmer!

Schwerbehinderte Arbeitnehmer sind noch besser vor Kündigungen geschützt als nicht schwerbehinderte Arbeitnehmer. Sie spielen auf eine verhaltensbedingte Kündigung an. Hier ist es so, dass die gleichen Regeln gelten, wie bei nicht schwerbehinderten Arbeitnehmern. Sie brauchen einen sehr gravierenden Vertragsverstoß (irgendwo in der Nähe zur Straftat), um den Arbeitnehmer ohne Abmahnung kündigen zu können. Natürlich brauchen Sie darüber hinaus auch noch die Zustimmung des Integrationsamtes. In sofern sind die Voraussetzungen teilweise gleich, die formalen Voraussetzungen aber größer. Ich werde dies in einem Video nochmal näher erläutern. Mit freundlichen grüßen, Alexander Bredereck