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Katathymes Bilderleben und die Psycholyse
Der Weg des deutschen Psychiaters Hanscarl Leuner
"Ich schließe meine Augen um zu sehen." Paul Gauguin
Diese Aussage von dem französischen Maler des 19. Jahrhunderts verbindet die Ausrichtung der beiden Methoden Katathymes Bilderleben und Psycholyse. Beiden Ansätzen liegt die Introspektion zu Grunde. Den Aufbruch in innere Welten, ins Vor- und Unbewusste. Der Mythos vom Helden, welcher sich aufmacht in der Unterwelt gegen die eigenen Dämonen zu kämpfen, um mit einem neu gewonnenem Lebenselixier in die äußere Welt zurückzukehren.
Ob Träume, Imaginationen oder die visionäre Kraft der psychoaktiven Moleküle, in der Anwendung braucht es die Hingabe des Reisenden an die autonome „innere Weisheit“ und die Bereitschaft sich mit den eigenen Schatten- und Lichtaspekten auseinanderzusetzen.
Der in Bautzen geborene „Großvater der psycholytischen Therapie“ Hanscarl Leuner ist Begründer der Katathym-Imaginativen Psychotherapie (KIP) und gilt darüber hinaus als Pionier bei der wissenschaftlichen Erforschung und psychotherapeutischen Nutzung psychoaktiver Substanzen.
Bereits Ende der 1940er Jahre begann Leuner die therapeutische Wirkung von Imagination auf seine Patienten zu erproben und zu untersuchen. Von da an wurde das tiefenpsychologische Verfahren stetig weiterentwickelt. Das katathyme Bilderleben nutzt ausgewählte Motivangebote, um den Klienten mit unbewussten seelischen Strukturen, Konflikten und Ressourcen in Kontakt zu bringen. Die Imaginationen werden dabei als Schöpfungen des Unbewussten verstanden.
Diese Vorarbeit mit Imaginationen machte sich der „alchimistische Magier“ Leuner bei der therapeutischen Anwendung von Psychedelika zu Nutze. Er erkannte das Potential und setzte die Neurotransmitter Drogen gezielt zur Aufhebung psychischer Verdrängung, zur Potenzierung innerer Seelenbilder und zur „Transmutation der Psyche“ ein.
Beide Bewusstseinsmethoden finden heute wieder großen Anklang. Vor dem inneren Auge wirkt das Heilpotential des Bewusstseins über Bilder, Symbole, Visionen, Einsichten, Erkenntnisse, etc. Der Adept findet sich im neuro-elektrischen Strom seiner synaptischen Langzeitverbindungen und dessen möglicher Metaprogrammierung wieder und ist somit Schöpfer seines visuellen Spektakels.
Der Vortrag möchte einen Einblick in die Anwendung, Vorgehensweise und vielfältigen Möglichkeiten des Katathymen Bilderlebens und der psycholytischen Therapie geben.