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Auf dem Weg von Oberdollendorf nach Heisterbacherrott sieht man schon von weitem auf der rechten Seite das barocke Portal von Heisterbach, und kurz darauf die mittelalterliche Chorruine. Sie ist alles, was uns von der ehemaligen Abteikirche der Zisterzienser geblieben ist. Ein Besuch in der ehemaligen Zisterzienserabtei Kloster Heisterbach.
Seit 1919 leben Cellitinnen in Heisterbach, und im vorletzten Jahr konnten sie auf hundert Jahre zurückblicken.
Kloster Heisterbach war Mittelpunkt des Projektes Klosterlandschaft Heisterbach der Regionale 2010, des Strukturprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen. So ist es heute wieder richtig schön, mit den restaurierten Gebäuden und Gartenanlagen und den zahlreichen Hinweistafeln zu historischen Ereignissen ebenso wie zu seltenen Pflanzen.
Gründung und Blütezeit
Gehen wir einmal zurück ins Hochmittelalter zum Ende des 12. Jahrhunderts. Der mächtige Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg (1167-1190) hatte im Zisterzienserkloster Himmerod um die Entsendung von Mönchen ins Siebengebirge gebeten. Sie sollten sich auf dem Stromberg niederlassen, so hieß der Petersberg damals. Das war auch ein politischer Coup, denn wo des Erzbischofs Mönche ihr Kloster gründeten, konnte kein Regionalfürst seine Burg bauen. So zogen am 22. März 1189 zwölf Mönche aus Himmerod unter ihrem Abt Hermann (1189-1196) auf den Petersberg. Doch schon 1193 zogen sie hinab ins Heisterbacher Tal.
Die Abteikirche
Unter dem zweiten Abt Gevard (1196-1209) und dem dritten Abt Heinrich I. (1208-1240) entstand in den Jahren von 1203 bis 1237 die Abteikirche. Sie war eine der größten in der Region, nur der Kölner Dom war größer und höher. Die Steine für den Bau brachen die Mönche am nahegelegenen Stenzelberg.
Heute haben wir nur noch die Ruine des Chors und Zeichnungen, wie sie damals ausgesehen haben mag. Heisterbach ist ein bedeutendes Beispiel der Spätromanik in Deutschland, zugleich kannte der mittelalterliche Architekt auch die neuen, aus Frankreich stammenden gotischen Formen. Hier in Heisterbach wollte er Baukunst und das Ideal der Zisterzienser nach Einfachheit in Einklang bringen.
Caesarius von Heisterbach
Vieles von dem, was wir heute über die Zeit von 1180 bis 1240 wissen, verdanken wir Caesarius, dem bekanntesten Mönch aus Heisterbach, der von 1199 bis 1240 hier lebte. Zunächst war er Novizenmeister und verfasste Lehrschriften, die man immer wieder abschrieb und in vielen Klöstern nutzte.
In seinem bekanntesten Werk, dem „Dialogus miraculorum“(1219/23), beschrieb er in Wundererzählungen den Alltag des Klosterlebens. Die Zisterziensermönche wollten in Abgeschiedenheit nach der Benediktinerregel „ora et labora“ (bete und arbeite) leben und ihre Klöster in Eigenwirtschaft betreiben. Schon bald hatten sie mehr, als sie für sich brauchten, und konnten in Zeiten der Not die Armen versorgen. Caesarius berichtet von einer großen Hungersnot im Jahr 1197, als 1.500 Menschen an der Klosterpforte geholfen wurde. „Die Hand der Armen sei Gottes Opferkasten“, sagte er. Auch ein Hospital wurde aufgebaut. 1254 stiftete Grafin Mechthild, die Witwe Heinrichs III. von Sayn, zusätzlich 13 neue Pflegestellen für Arme.
Ganz so abgeschieden war es in Heisterbach freilich nicht, und die Heisterbacher Äbte der Stauferzeit waren auch politisch wichtige Männer. Abt Heinrich I. stand in Kontakt mit Kaiser Friedrich II., König Heinrich (VII.) und dem Papst. Der Kölner Erzbischof Engelbert I. von Berg (EB 1215 -1225) war dem Kloster eng verbunden. Als er 1225 ermordet wurde, zog Abt Heinrich I. mit dem Leichenzug zum Hoftag nach Frankfurt und erhob Anklage gegen die Mörder.
Quelle: www.rheindrache.de/kloster-he...
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