Bei mir war es eher so 👉 Es gab eine Ankündigung zur Premiere um 17:00 Uhr, die wollte ich eigentlich live schauen wurde aber aufgehalten: Dieser Moment, wenn du nach einem harten Tag nach Hause kommst und aus Vorfreude schon genau weißt dass ein neues Video auf dich wartet.. 😄👍

Vielen Dank.

Es wird mehr um die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts gehen, aber abgesehen von der eigentlichen Ausrüstung ist da viel übertragbar. Oft stammen die städtischen Verordnungen sogar noch aus dem 14. Jahrhundert.

Ich hatte gehofft, dass es was für dich ist.

@@Geschichtsfenster ins Schwarze getroffen :-)

Die alten Videos noch mal anschauen?

@@Geschichtsfenster super Sendung, Es ist wirklich toll was sie an Wissen vermitteln können. Das Warten hat sich mehr als gelohnt. Danke und bis nächste Woche!

@@saulalinsky4700 Herzlichen Dank. So eine Reaktion freut mich sehr.

Auf dem discord vorbeischauen und mit schnacken, zum Beispiel

Aber natürlich, wenn auch nur kurz, wegen Kopfhörer.

Mich auch, denn da an wirklich brauchbare Quellen zu kommen ist gar nicht einfach.

Mit dem Bürgerrecht geht die Pflicht zur Stadtverteidigung im Prinzip Hand in Hand. Wo wir Bürger haben, haben wir also auch bewaffnete Bürger. Zu den Schilden, frag da am besten mal Mattis über die Seite der Kurfürstlich Sächsischen Kriegsknechten, der hat da mehr Ahnung. Aber wir haben teilweise ganze Konglomerate an Pavesen in Stadtfarben und mit Stadtwappen. Ist also mindestens regional nachweisbar. Ob das allgemein üblich war, kann ich aber nicht sagen.

Ich habe deine zweite Frage mal auf unserer FB-Seite beantwortet (facebook.com/KSK1475), da die Antwort eventuell mehr Leute interessieren könnte. Für alle, die kein FB haben hier dann auch noch mal: Die Pavesen im 15. Jahrhundert waren recht mannigfaltig bemalt. Die Bandbreite reicht von sehr schlicht bis recht prunkvoll. So finden sich einfarbige Pavesen ebenso wie Pavesen mit Heiligenmotiven und entsprechenden Vergoldungen. Zum einen diente der Anstrich dem Schutz der Pavesen, zum anderen zur Unterscheidung der Aufgebote/Aufgebotsteilnehmer und natürlich auch der Repräsentation. Kunstvoll bemalte Pavesen können somit auch als „Aushängeschild“ für die Städte und ihre Bürgerschaft gesehen werden. Zur Bemalung - also wer die Schilde bemalte - ist die momentane Forschungslage recht dünn. Hierzu müsste man noch viel mehr Textquellen auswerten, so es sie denn noch gibt. Als die Stadt Zwickau 1441 im böhmischen Chomutov 40 Pavesen bestellte, sollten diese direkte bemalt und mit dem Stadtwappen versehen werden. In Leipzig erhielt 1478 der Maler Heinrich 7 Schock 30 Groschen „vf Schylde zumachen“ (Schilde zu bemalen). Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auzugehen, dass Schilde/Pavesen komplett fertig (inklusive Bemalung) beim Schilderer (Schildmacher) eingekauft wurden. Ausbesserungen oder spätere Neubemalungen wurden dann von städtischen Malern oder der Malerinnung übernommen. Inwieweit hier einzelne Bürger mit individuellen Wünschen Einfluss nehmen konnten, lässt sich (derzeit) nicht beantworten. Tatsächlich führen die meisten mir bekannten städtischen Pavesen das Stadtwappen, aber auch hier variieren die Stile. Die Schongauer Pavesen führen z.B. vollflächig das Wappen (www.armeemuseum.de/de/45-sammlungen/ausgewaehlte-objekte/ausgewaehlte-objekte-beschreibung/823-objekt-pavese-schongau.html), während die Nürnberger Pavesen einfarbig gehalten und mit einem kleinen Stadtwappen versehen sind. Die Zwickauer Pavesen hingegen führen alle das Schwanenwappen, unterscheiden sich aber z.T. erheblich beim Grundmotiv (www.priesterhaeuser.de/de/ausstellungen/parvesen.php). Fazit: Wenn du einen Bürger mit entsprechender Ausrüstung und Bewaffnung darstellen möchtest, prüfe vorab vielleicht, ob für deine ausgewählte Stadt überhaupt Pavesen überliefert sind. Nicht jede Stadt verfügte über Pavesen. Grundsätzlich machst du nichts falsch, wenn deine „bürgerliche“ Pavese das Stadtwappen führt. So in deiner ausgewählten Stadt keine Originale zur Orientierung vorliegen, kann man sich gern von noch erhaltenen Pavesen inspirieren lassen. Das Wien Museum hat z.B. seine Sammlung online gestellt: sammlung.wienmuseum.at/suche/?fullText=pavese&fbclid=IwAR0TXI8nA1bQ9wM2cFu3EWMcLwRGvOu1W1HFLk0o7jj1V96k1zm0pJnoRE8

@@Geschichtsfenster Vielen Dank.

@@mattishilmarson2609 Hallo Mattis, Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Zu prüfen welche Schilde mit welcher Bemalung ausgegeben wurden, ist für mich als Anfänger auf diesem Gebiet recht schwer. Ich habe mir eine Vorlage aus dem Codex Manesse genommen nach der ich Rüstung und Gewandung ausrichte. Was den Schild betrifft, ist momentan mein Ziel nicht eine Rekonstruktion nach Vorbild, sondern ein Schild wie er im Zeitraum 1250 - 1300 bei Fußsoldaten verbreitet war mit einem Wappen das plausibel ist. Ich möchte weniger einen Bürger einer bestimmten Stadt darstellen, sondern eher einen Bürger wie er vielfach angetroffen worden wäre. Bedingt durch die Zeit 1250 ist mein Schild keine Pavese sondern ein Kite-Schild. Aber ich denke deine Infos zu der Bemalung sind auf andere Schildformen übertragbar. Nochmal vielen Dank. Gruß André

Ich bin auch immer skeptisch, wenn eine Axt Waffe und Werkzeug zu gleich sein soll. Das widerspricht meine Auffassung von Werkzeugen. Aber Äxte als Waffen finden wir definitiv. In Ausstattungslisten werden sie genannt, es gibt die aus Bildquellen usw. Im Video kann man durchaus einige entdecken. Allerdings scheint das eher die einfache Waffe für den wenig Vermögenden gewesen zu sein. Schwerter und selbst lange Messer scheinen da ein höheres Ansehen genossen zu haben. Witzigerweise sind Wurfäxte aber recht breit nachzuweisen im späten 15. Jahrhundert.

Auf einem Feldzug durfte natürlich das Werkzeug nicht fehlen, das wohl vorwiegend auf den Begleitwagen mitgeführt wurde. Die Ordnungen, was auf einem Wagen mitgeführt werden sollte, sind im 15. Jahrhundert alle recht ähnlich. Hier mal ein Beispiel: „ … ein starker Wagen mit 4 guten Pferden, 2 redlichen Knechten, 2 Flechten [Körbe], anhängenden Brettern, 2 Radehauen [Hacken], 2 Schaufeln, 2 Grabscheiten [Spaten], 2 Flegeln, 2 Äxten, etliche Schock Hufeisen mit gebührenden Nägeln, 2 eisernen Ketten“ Hier finden sich also schon mal zwei Äxte in der Rubrik Werkzeug. Auf einen Wagen rechnet man etwa 10 Fußknechte (Trabanten) plus zwei Mann Wagenpersonal. Also ist die Ausstattung an Werkzeug schon recht ordentlich. Dass aber auch mal Werkzeug in ein Rüstungsregister „rutschen“ kann, zeigt 1466 der Schreiber des Amtes Wachsenburg (zwischen Erfurt & Arnstadt). Im Dorf Gossel vermerkt er bei Heintze Liebheubt eine Armbrust und eine Zimmeraxt. Bei anderen Einwohnern des Amtes notiert er lediglich Axt. Auf die 220 gemusterten Personen des Amtes kommen neben der Zimmeraxt noch weitere 10 Äxte und 41 Barten (Beile). Ansonsten scheint die Bauernschaft des Amtes recht gutsituiert gewesen zu sein. Es werden 5 Krebse, 13 Brustplatten, 67 Ringpanzer, 114 Eisenhüte, 88 Armbrüste, 5 Handbüchsen, 2 Schwerter, 72 lange Messer und 98 Pavesen verzeichnet. Im Mittelalterlichen Hausbuch von Schloss Wolfegg findet sich beim Bild „Heerzug“, etwa in der Mitte ein Mann mit blauer Jacke. Dessen Axt würde ich tatsächlich als Werkzeug deuten. Eventuell handelt es sich hier um einen Zimmermann. Zimmerleute und Steinmetze werden häufiger in Aufgebotsschreiben erwähnt. upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cd/Hausbuch_Wolfegg_51v_52r1_Heerzug.jpg Gruß Mattis

@@mattishilmarson2609 Die angebliche Schanzknecht-Axt ähnelt von den Äxten im Video am ehesten noch der ab 40:25. Der Kopf ist aber auf grobe Holzarbeiten ausgelegt, kürzerer Bart, weniger spitze Ecken, dickes keilförmies Blatt. Mattis ist die aus deiner Gruppe noch leicht genug zur einhändigen Handhabe? Das ist die Schanzknecht-Axt eindeutig nicht. Achja und Hut ab für die "einfachen Schildbemalungen".

Das wird sicher nochmal aufgenommen.

Soweit ich weiß nicht. Das Rottmeister kommt eben von der Rotte, also einer Gruppe Soldknechte, während Rittmeister wirklich vom reiten kommt und das Kavallerie-Gegenstück zum Hauptmann ist.

Ritter haben einige Vorrechte in ihrer Ausrüstung, die sie auch einigermaßen eifersüchtig verteidigt haben. Die lange Lanze, volle Rüstung, Rüsthaken, lange Sporen sind sehr üblich, lange Schnäbel an den Panzerschuhen aber auch eine Gruppe Begleiter sind sehr häufig in der Darstellung.

Leider hört da meine Expertise ein wenig auf. Aber ich halte gerne die Augen nach einem passenden Gast auf. Allerdings endet da eben die Zeit der Aufgebote und Krieg wird deutlich professionalisiert. Der Bauernkrieg zeigt das gut, denn da treffen eben die Landaufgebote die wir behandelt haben auf Söldnerheere die mit neuen Taktiken kämpfen.

Top, vielen Dank für deine Mühen

Das ist noch in Arbeit. Im Grunde war das was wir hier vorgestellt haben work in progress.

Irgendwann ja. Aber ich gehe noch von mindestens 1-2 Jahren aus.

@@mattishilmarson2609 Alles klar danke für die Antwort!

Eher nicht. In vielen Stadtwappen kommt ja rot als Wappenfarbe vor und gerade die städtischen Aufgebote waren jetzt nicht die die bis zum bitteren Ende kämpfen. Ich kenne die Blutfahne allerdings anders. Die Blutfahne steht für die Blutgerichtsbarkeit, die eigentlich dem König zusteht, aber teilweise auf Vasallen übertragen wurde. Die erhielten dann zusätzlich zum Wappen ihres Lehens auch die quadratische rote Blutfahne.

@@Geschichtsfenster Naja....speziell zur Zeit der Landsknechte wurde zwischen Schein und Sein, also Darstellung und Wirklichkeit kein unterschied gemacht. Die Schamkapsel, die ja auch jeder getragen hat ist das beste Beispiel dafür.

Wie Andrej bereits sagte, richtete sich die farbige Kleidung eher an den Stadtfarben aus. Bestes Beispiel wäre hier Augsburg deren Kleidung (1474/75) rot-weiß-grün war. Bei den fürstlichen Kontingenten wurden die Farben eher willkürlich ausgewählt. Waren die sächsischen Farben zum Entsatz von Neuss 1474/75 noch rot, sollten sich 1477 die Teilnehmer eines Aufgebots in schwarzer Kleidung einfinden.

Es gab diesmal nur eine Premiere. Richtig live war das nicht. Mit Gast nehme ich immer auf.