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Lesung und Gespräch mit Miljenko Jergović (Zagreb)
Konzert : Duo Hofmaninger/Schwarz (Wien)
Laudatio: Michael Martens (Wien)
Moderation: Katja Gasser (Wien)
„Der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels verleiht Miljenko Jergović den Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln 2022. Miljenko Jergović scheut sich in seinen preisgekrönten Reportagen und Essays nicht, den Finger in die Wunden der europäischen Gesellschaft und Geschichte zu legen. In seiner Prosa widersetzt er sich bewusst allen politischen Einflüssen und lässt sich durch keine Form des Nationalismus vereinnahmen. Er widersteht damit auch allen Versuchen, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Miljenko Jergović ist ein streitbarer Humanist und ein präziser Chronist gesellschaftlicher Konfliktlinien. Er ist ein im besten Sinne europäischer Erzähler, der nicht müde wird, sich - ganz im Sinne dieses Preises - für Toleranz, Offenheit und Frieden einzusetzen.“
Miljenko Jergović
Geboren 1966 in Sarajevo, ist ein bosnisch-herzegowinischer und kroatischer Schriftsteller, Dichter und Essayist. Er studierte Philosophie und Soziologie in Sarajevo, ist Mitbegründer der Group 99. Jergovic berichtete unter anderem für die Zagreber Wochenzeitung Nedeljna Dalmacija aus dem belagerten Sarajevo und war dort auch Redakteur beim Fernsehen. Seit 1993 lebt er in Zagreb und schreibt als politischer Kolumnist für verschiedene kroatische und internationale Zeitungen. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, zuletzt (gemeinsam mit seiner deutschen Übersetzerin Brigitte Döbert) mit dem Georg-Dehio-Buchpreis 2018. Zuletzt auf Deutsch erschienen: Der rote Jaguar, 2021.
Jergović gehört zu den aufregendsten zeitgenössischen Schriftstellern.
Elfriede Müller, Junge Welt
Michael Martens
Geboren 1973, ist ein deutscher Journalist und Ostereuropa-Experte. Er arbeitete für Zeitungen in Bischkek, Almaty und Kiew. Er ist weitgereist und arbeitet heute für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Duo Hofmaninger/Schwarz
Die beiden Künstlerinnen Lisa Hofmaninger und Judith Schwarz, die seit einigen Jahren sehr erfolgreich zusammenarbeiten, widmen sich der Urform des Zusammenklingens aus dem Osten. Ähnlich wie bei den traditionellen Davul-Zurna-Ensembles treffen „Gebläse“ und „Geschläge“ aufeinander: Vor dem Hintergrund einer Architektur der fernen östlichen Vergangenheit, finden sich Sopransaxophon und Schlagzeug, Bassklarinette und Schlitztrommel im zeitgenössischen Dialog und der außergewöhnlichen Interpretation der beiden Musikerinnen.