Aktuelle Studienergebnisse weisen darauf hin, dass man in der Anfangsphase einer Alzheimer-Erkrankung mit Amyloid-Antikörpern Erfolge erzielen kann.
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Dieses Video ist eine Auskopplung aus dem SWR-Gesundheitsmagazin Doc Fischer vom 15. Mai 2023. Ganze Doc Fischer Folgen inkl. Untertitel in der Mediathek: x.swr.de/s/docfischermediathek
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WAS IST ALZHEIMER?
In Deutschland leiden rund 1,8 Millionen Menschen an Demenz. Die Alzheimer-Demenz ist die häufigste Form - rund zwei Drittel der Demenz-Erkrankten ist davon betroffen. Die Patienten sind meist älter als 65 Jahre und Frauen haben ein höheres Risiko als Männer.
Bei Alzheimer-Demenz kommt es zu krankhaften Veränderungen im Gehirn. So verändert sich innerhalb der Gehirnzellen ein Eiweiß namens Tau. Gleichzeitig lagert sich um die Gehirnzellen herum ein anderes Eiweiß ab: Beta-Amyloid. Dadurch werden Verbindungen innerhalb und zwischen den Hirnzellen zunehmend gestört und Gehirnzellen sterben nach und nach ab. Die Gehirnleistung nimmt ab. Das kann das Gedächtnis, die Wahrnehmung oder das Erinnerungsvermögen betreffen. Probleme tauchen dann oft bei komplizierten Denkprozessen, beim Merkvermögen und der Orientierung auf.
SCHLEICHENDER PROZESS
Von den ersten Veränderungen im Gehirn bis zu den ersten erkennbaren Symptomen vergehen meist zehn bis 15 Jahre. Dann kann das Gehirn die Defizite nicht mehr kompensieren. Es kommt zu Wortfindungsstörungen und Betroffene können Alltags-Situationen wie etwa das Kochen nicht mehr meistern. Erst ab einem Stadium, in dem die Probleme im Alltag gravierend werden, gibt es zugelassene Medikamente.
NEUE MEDIKAMENTE ZUR ALZHEIMER-BEHANDLUNG
Da es bisher keine effektiven Therapien gab, war das Diagnostizieren von Alzheimer in frühen Stadien der Erkrankung nicht sinnvoll. Doch das könnte sich nun ändern. Neue Studienergebnisse weisen darauf hin, dass man in der Anfangsphase der Erkrankung mit Amyloid-Antikörpern Erfolge erzielen kann. Das Fortschreiten der kognitiven Beeinträchtigungen könnte verlangsamt werden. Dazu befinden sich aktuell zwei Medikamente im Zulassungsverfahren.
Eines davon ist Lecanemab, ein sogenanntes Antikörper-Medikament. Entwickelt wurde es für Betroffene mit leichter Demenz oder geringen kognitiven Beeinträchtigungen. Bei den Studienteilnehmern, die Lecanemab erhalten hatten, bauten sich die kognitiven Fähigkeiten deutlich langsamer ab.
Wie stark Betroffene diesen Effekt wirklich selbst spüren und wie groß die Auswirkungen auf ihren Alltag sind, lässt sich allerdings noch nicht sagen. Doch das Medikament kann das Fortschreiten der Krankheit zumindest verlangsamen. Aber es gibt auch Nachteile: Lecanemab kostet rund 25.000 Euro im Jahr und im Laufe der Studie kam es bei einigen Teilnehmern auch zu Nebenwirkungen.
Autor: Nina Rathfelder
Bildquelle: AdobeStock / 249 Anurak / LIGHTFIELD STUDIOS
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