Auf der Suche nach den 101 besten Bergen.
6/101 Geislerspitzen in Val Gardena (Gröden), Südtirol
Zum Erfahrungsbericht: marlenesleben.de/6-101-geisle...
Warst du schon in den Dolomiten wandern? Wenn ja, was sind deine Tourenvorschläge, Hüttentipps und Lieblingswanderwege?
Zwei Tage in Val Gardena stehen an. Wir starten in Wolkenstein in Gröden und begeben uns zuerst in Richtung Langkofel (3.181 m). Stolz ragt der Hausberg von St. Christina und dem Grödner Tal in die Höhe. Schroff sieht er aus. Und super imposant. So führt uns der Wanderweg mitten hinein in die Langkofelgruppe. Anfangs über sanfte Almwiesen, dann schon bald gerölliger durch die Steinerne Stadt, wo vor über 100.000 Jahren riesige Felsbrocken vom Langkofel abgebrochen sind, und schließlich steil ansteigend zur Langkofelscharte auf 2.685 m hinauf. Zwischen den riesigen Felswänden rechts und links fühle ich mich winzig. Es ist beeindruckend!
Abends geht es für uns auf der Seiser Alm oberhalb von St. Ulrich weiter. Die Sonne taucht die Dolomitenwände im Herbst in ein rotes Licht. Durch die kräftige Färbung sehen die Berge bei Sonnenuntergang manchmal aus, als würden sie brennen. So genießen wir bei einem Aperitif das Schauspiel der Burning Dolomites.
Am zweiten Tag starten wir an der Seceda. Der Ort ist mittlerweile als Top-Fotospot bekannt. So posieren Instagrammer hier an der steil abfallenden Alm vor dem genialen Panorama der Geislergruppe im Hintergrund.
Auf das Foto wollen wir natürlich auch nicht verzichten. Danach geht für uns die Bergtour noch weiter. Weg vom Fotospot und direkt in die Geislergruppe hinein. Ziel ist die Kleine Fermeda (2.814 m), eine der ersten Geislerspitzen. Dazu müssen wir klettern. Gemeinsam mit Bergführer Martin von der Alpinschule Catores überwinden wir die schroffen Wände. Martin hat übrigens im neuen Film von Reinhold Messner "Die Große Zinne" mitgespielt. Darin geht es zum 150. Jubiläum um die Erstbesteigung der Drei Zinnen (2.999 m).
Anfangs bin ich noch etwas unsicher, doch mit jedem Klettermeter fällt die Aufregung ein bisschen ab. Dann stehen wir schließlich oben auf den Geislerspitzen und freuen uns über ein atemberaubendes Panorama. Der Blick schweift über den Sellastock, die Langkofelgruppe, Rosengarten, die Seiser Alm und Marmolada, dem höchsten Berg und einzigen Gletscher der Dolomiten. Auf der anderen Seite sind die österreichischen Alpen zu sehen.
Das beste ist allerdings, dass wir den Gipfel ganz für uns alleine haben. Im Gegensatz zu den Ausflugsgästen auf der Seceda Alm ist uns auf dem Weg zur Kleinen Fermeda kein einziger weiterer Bergsteiger begegnet. Super!
Fakten zur Tour:
Start: Bergstation Seilbahn Seceda
Gipfel: 2.814 m
Kletterstrecke: 300 m
Aufstieg: 350 Höhenmeter
Dauer: 5 Std.
Schwierigkeit: Klettern bis III+
Zum Schluss wartet dann noch ein Einkehrschwung in der Sofie-Hütte auf der Seceda. Bei einem hausgemachten Gin Tonic und leckeren Köstlichkeiten der Südtiroler Küche lassen wir den Tag ausklingen und stoßen auf die gelungenen Tage an. :)
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