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So hier nun ein Video von der alten Version meines Hausgeläutes im neu gebauten Glockenstuhl.
Glocke 1: Böhler, Kapfenberg 1923, 80cm, 223kg, c“ (B2 Rippe)
Glocke 2: Feldmann & Marschel, Münster 1955, 54cm, 92 kg, e“
Glocke 3: Italien 20.Jh., 32cm, 21kg, ~h“
Die Glockengewichte sind ohne Armaturen. Dass die Glocke 3 zu klein ist und gar nicht dazu passt brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen.
Das Besondere an diesem Geläute ist, dass die Böhler (Stahl) Glocke vor kurzem spannungsarmgeglüht wurde, wodurch sich die Nachhallzeit nahezu verdoppelt hat (auf dem Video ab 03:34) und der Klang viel voller geworden ist. Die Nachhallzeit beträgt bei dieser Glocke nun fast 60 (!) Sekunden (was allerdings das Mikro meiner Kamera nicht ganz mit machte). Beim Spannungsarmglühen wird die Glocke auf ca. 650°C erhitzt, ein paar Stunden auf dieser Temperatur gehalten und dann langsam abgekühlt. Dadurch werden im Stahl Eigenspannungen abgebaut und so die innere Dämpfung reduziert sodass sich Nachhallzeiten erreichen lassen, die die von Bronzeglocken übersteigen. Doch leider werden uns diese physikalischen Tatsachen von den sog. Glockensachverständigen stets verschwiegen. Wenn man bedenkt, dass diese Glocke vor dem Glühen (für Böhler Glocken) eher unterdurchschnittlich geklungen hat, was auf Gussfehler (Lunker) zurückzuführen sein dürfte, die durch das Glühen nicht beseitigt werden können, ist das Ergebnis doch gewaltig. Und der Preis für das Glühen von weniger als 1€/kg ist geradezu lächerlich verglichen mit dem Preis eines neuen Bronzegeläutes. Durch das Spannungsarmglühen ließen sich sehr günstig angeblich schlechte Stahlgeläute prima aufpeppen und würden dann das Klangvolumen eines Bronzegeläutes wahrscheinlich sogar übersteigen. Dass außerdem Stahlglocken im Gegensatz zu Bronzeglocken niemals zerspringen, wird von den Glockensachverständigen auch immer verschwiegen...