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Ein zweites Video mit Elisabeth Menke und Andreas Durban, die im Eröffnungskonzert der Konzertreihe „O CRUX“ in der Basilika St. Aposteln mitgewirkt hätten. Unter dem Eindruck der aktuellen Situation - Corona-Krise und Passionszeit - hat Andreas Durban ein Gedicht geschrieben, über das er, Elisabeth Menke und Patrick Cellnik improvisiert haben. Ein spannendes Unterfangen, ohne Netz und doppelten Boden - eine Improvisation ist eben so, wie sie ist. Und das ist gut so.
Es riss ein Vorhang in der Nacht (Andreas Durban)
Es riss ein Vorhang in der Nacht,
wir lesens’ in den Morgenblättern
und bibbern hinter Wohungstüren
im isolierten Neben-Nichts
Wir trauen uns nicht hinaus
dem Berg entgegen
wo ein nicht Auferstand’ner
hängt in der Verlassenheit
Im blutgewinkelten Nagelholz
spricht keiner jetzt beherzt ein Wort
die aufgesprungenen Lippen
stottern tonlos ihren Schmerz
den Blick gedrückt bis in sich selbst
so laufen wir dies wissend
Amok im Raum allein
von unsrer Ohnmacht eingekreist
doch plötzlich treten wir ans Fenster
es geht ganz leicht....
der Vorhang, der zeriss!
tausende Blicke durch Scheiben
im Staunen vereint,
im Staunen vereint.
Vielen Dank an Magdalena Kieserg und Michael Mies, ohne deren Unterstützung die Realisation in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.