„Ob vom Balkan, aus Schlesien, ob Türke aus Leimen oder Michel aus Holland - die Legende all derer, die vom ARAL-Parkplatz die Sonne über Frankreich untergehen sahen, lautete, wir erzählen gern. (…) Wer erzählte, gehörte dazu.“ Die ARAL-Tankstelle in Emmertsgrund ist eine wichtige Wegmarke für Saša Stanišić, wenn er in seinem Buch HERKUNFT nach Wurzeln gräbt und seine Lebensorte von Bosnien bis Hamburg nachvollzieht. SOMMERS WELTLITERATUR gibt einen Überblick über wichtige Themen des Werkes, gefolgt von Einordnung und Kurzkommentar in Form von #MeinSenf.
Saša Stanišić erzählt von drei Reisen nach Oskoruša, dem kleinen Heimatdorf seines Großvaters in Bosnien: eine 2009 mit seiner Großmutter Kristina, eine 2018 mit seinen Eltern, und eine, die nur in der Fantasie der Lesenden stattfindet. Dazwischen berichtet er von seiner Kindheit in Višegrad, von seiner Familie, von Roter Stern Belgrad, vom Ausbruch des Kriegs 1991, von der Flucht nach Deutschland, von Heidelberg, seiner Schule - der ARAL-Tankstelle -, von der Ausweisung seiner Eltern, von seinem eigenen Weg, in Deutschland anzukommen. Zwischendrin kehrt er immer wieder zu seiner Großmutter in die Heimatstadt Višegrad zurück, die 2018 langsam dement wird und auf diese Weise ihren Lebensort verliert, bis sie in einem Altenheim stirbt.
„Dass ich heute noch mit Sprache arbeiten, dass ich literarisch schreiben kann, ist ein Privileg. Ich weiß noch, wie es sich anfühlt, für etwas keine Sprache zu haben.“ (HERKUNFT)
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+++ Bildnachweise +++
Panorama Višegrad: Branevgd, CC BY-SA 4.0 creativecommons.org/licenses/..., via Wikimedia Commons
Internationale Gesamtschule Heidelberg: Valentin Bachem, CC BY 3.0 creativecommons.org/licenses/..., via Wikimedia Commons
Park in Rogatica: Ljubiša Malenica, CC BY-SA 4.0 creativecommons.org/licenses/..., via Wikimedia Commons
ARAL-Tankstelle Emmertsgrund: Screenshot aus Google Streetview vom 26.02.2024 www.eduflat.de/sommers-weltli....
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