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Die Martinskirche ist die wohl bedeutendere Kirche der Beiden in Oberwesel. Ihre Ursprünge reichen zurück bis in die Frankenzeit. 50 Jahre nach Liebfrauen wurde St. Martin auch zur Stiftskirche erhoben. Jedoch hatte St. Martin immer einen Probst und einen Dekan, während Liebfrauen "nur" einen Dekan hatte. Dies streicht die Bedeutung der Kirche sehr deutlich heraus.
1350 nach Abschluss des Baus der Liebfrauenkirche wurde mit der neuen Martinskirche begonnen, welche sehr stark auf der vorhergenannten Kirche basieren soll. Geplant war die Kirche 3-schiffig, tatsächlich wurden nur 2 Schiffe ausgeführt. Jedoch zog sich der Bau über 150 Jahre hin.
1390/91 im Weseler Krieg wurde der sich im Bau befindliche Kirchturm zu einem Wehrturm ausgebaut und in die Stadtbefestigung einbezogen. Daher rühren die Maueröffnungen im Turm unterhalb der Galerie. Der Turm war aber nie als Wehrturm geplant ursprünglich. Er wurde im Krieg schwer beschädigt und dann ganz klar als Wehrturm weitergebaut mit den charakteristischen Zinnen, die heute noch zu sehen sind. Fertiggestellt wurde der Turm nie ganz und erhielt eine sehr flache Haube. Wann genau die Bauarbeiten eingestellt wurden, ist nicht wirklich überliefert, man geht vom Ende des 15. Jahrhunderts aus. 1802 wurde das Stift schliesslich aufgelöst, nachdem der letzte Kanoniker bereits 1581 gestorben ist.
Das Geläute der Kirche ist mit seinen 2 grossen Glocken aus dem 15. Jahrhundert sehr klangschön, die grosse Glocke ist sogar schwerer als die grösste in Liebfrauen. Die älteste Glocke des Geläuts hatte bis 2014 keine Krone, diese wurde ihr im Zuge einer Restaurierung neu angeschweisst und der Schlagring restauriert. Alle Glocken erhielten dann auch neue Holzjoche nach mittelalterlichem Vorbild. Besonders die grosse Glocke trägt das Geläute mit ihrer mächtigen Stimme, die beiden kleinen Glocken der Eifeler Glockengiesserei können da nicht ganz mitthalten.
Daten zum Geläute:
Disposition: c' e' g' a'
Glocke 1
Ton: c' -2/16
Gewicht: ca. 3'400kg
Gussjahr: 1477 von Martin Moller, Frankfurt
Glocke 2
Ton: e' +5/16
Gewicht: ca. 1'680kg
Gussjahr: 1458 von Tilmann von Hachenburg
Glocke 3
Ton: g' +6/16
Gewicht: ca. 750kg
Gussjahr: 1957 von Johannes Mark, Brockscheid
Glocke 4
Ton: a' +6/16
Gewicht: ca. 380kg
Gussjahr: 1957 von Johannes Mark, Brockscheid
00:00 Bilder Kirche
01:31 a'
02:53 g'
04:37 e'
06:45 c'
09:16 Vollgeläute
Ein herzlicher Dank geht an die Verantwortlichen der Kirchgemeinde für die Erlaubnis für die Aufnahme und den Besuchsdienst für die Gastfreundschaft an diesem Tag.
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