Pilatusbahn.
Die Pilatusbahn ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Und sie ist seit 133 Jahren Weltrekordhalterin als steilste Zahnradbahn der Welt.
Mit bis zu 480 Promille Steigung bezwingt die elektrische Zahnradbahn von Alpnach über eine Höhendifferenz von 1635 Meter den 2073 Meter Hohen Pilatus Kulm.
Als 1889 die Bahn eröffnet wurde, galt sie als eine Sensation. Es war nach der Rigibahn erst die zweite reine Zahnradbahn in der Schweiz und die erste auf Schmalspur. Die Wagen wurden sogar an der Weltausstellung in Paris gezeigt.
Die Bahn geht auf den Entwurf von Eduard Locher zurück nach dessen Vorschlag ein bis zu 48% steile Trasse auf schmalerer Spurweite und mit tief im Boden befestigten Stahlankern zur Fixierung der Gleise einzusetzen. Dieser Vorschlag ermöglichte eine Steigung von durchschnittlich 38 % und maximal 48 % auf gemauertem Untergrund. Dadurch war es möglich die 1635 Höhenmeter auf nur gerade 4,27 km Strecke zu bewältigen. Das Zahnradsystem benannt nach Locher entwickelte Eduard Locher speziell für diese Bahn. Eine Zahnstange mit seitlichem Eingriff.
Die Zahnräder wirken nicht wie üblich von Oben in die Zahnstange, sondern seitlich von beiden Seiten in die Zahnstange. Die Fahrzeuge können so die Zahnstange nicht verlassen da sie durch Scheibenräder unterhalb der Zahnräder daran gehindert werden nach oben aufzuklettern.
Wegen dieser Zahnstange ist die Verwendung herkömmlicher Weichen nicht möglich, stattdessen werden Schiebebühnen und Gleiswender verwendet.
Die einzige Zwischenstation befindet sich in Ämsigen auf 1355 m ü. M. wo sie die Triebwagen kreuzen können.
Danach passiert die Bahn bei Mattalp die Waldgrenze und steigt steil in die Eselwand empor in welche die Trasse Spektakulär in die teilweise überhängende Felswand geschlagen wurde.
Bei Bau dieses Streckenabschnittes mussten die Bauarbeiter an Seilen hängend den Felsen abtragen.
Dadurch dass sich das komplette Trasse nicht wie üblich in einem Schotterbett befindet, sondern auf einer festen gemauerten Fahrbahn befindet ist die ganze Strecke extrem Robust. Die Gleisanlagen und die Zahnstangen stammen auch heute immer noch aus dem Jahr 1889 und sind praktisch noch neuwertig.
Oberhalb der Eselwand durchfährt die Bahn einen Einschnitt, ehe die Bahn durch einen Kehrtunnel die letzten Meter bis zur Bergstation Pilatus Kulm auf der Rückseite des Esels emporklettert.
Nicht nur die Streckenführung und das kuriose Zahnradsystem machen die Pilatusbahn einzigartig.
Die Pilatusbahn hat bis jetzt nach 133 Jahren erst die zweite Generation Triebfahrzeuge im Einsatz. Die Bis 2022 eingesetzten Triebwagen haben ein Alter von weit über 80 Jahren. Damit ist die Pilatusbahn die Eisenbahn in der Schweiz mit den ältesten Fahrzeugen im Regelbetrieb!
Ab 2023 ist das Geschichte. Die Pilatusbahn ersetzt alle bestehenden Triebwagen durch neue Triebwagen der Firma Stadler.
Die Bhe 2/2 41-48 Neubautriebwagen
Das Fahrgestell stammt von Stadler in Bussnang. Der Wagenkasten wurde von der Firma Calag Carrosserie in Langenthal gebaut.
Die Fahrgeschwindigket wird von bisher 12km/h bergwärts auf 15km/h erhöht. Dadurch ist neu ein Halbstundentakt möglich, da sich die Fahrzeit durch Optimierung der Abläufe und die höhere Fahrgeschwindigeit von vormals 30 Minuten auf deren 19 Minuten reduziert.
Die neuen Triebwagen verkehren zukünftig meist in Doppeltraktion.
Im Gegensatz zu den alten Triebwagen besitzen die neuen nun Antriebe auf alle 4 Zahnräder und sind Rückspeisefähig.
Das Video zeigt den ersten Einsatz im Planverkehr in Doppeltraktion zwischen Alpnachstad und Ämsigen
The Pilatusbahn is unique in many ways. And for 133 years it has held the world record as the steepest cog railway in the world.
With a gradient of up to 480 per mille, the electric rack railway from Alpnach conquers the 2073 meter high Pilatus Kulm over a difference in altitude of 1635 meters.
When the railway was opened in 1889, it was a sensation. After the Rigi Railway, it was only the second pure cogwheel railway in Switzerland and the first on narrow gauge. The cars were even shown at the world exhibition in Paris.
The railway goes back to the design by Eduard Locher, who suggested using a route with a gradient of up to 48% on a narrower gauge and with steel anchors fastened deep in the ground to fix the tracks. This proposal allowed an average gradient of 38% and a maximum of 48% on masonry ground. This made it possible to manage the 1635 meters in altitude over a distance of just 4.27 km.
After 133 years, the Pilatusbahn is only using the second generation of traction units. The railcars used until 2022 are well over 80 years old. This makes the Pilatusbahn the railway in Switzerland with the oldest vehicles in regular operation!
From 2023 that will be history. The Pilatusbahn replaces all existing railcars with new railcars from Stadler.
The Bhe 2/2 41-48 new railcars