Die Dokumentation „Plauen 900 - Die Geschichte der Spitzenstadt“ blickt eindrucksvoll auf die 900-jährige Chronik der Stadt. Unveröffentlichte historische Aufnahmen, hochauflösende Luftbilder und Stadtansichten sowie zahlreiche namhafte zu Wort kommende Zeit- und Augenzeugen, Geschichtskenner, Historiker, Prominente und Plauener Persönlichkeiten machen die Dokumentation zu einem einmaligen und sehenswerten Zeitdokument. Anlass zum Film gab das Stadtjubiläum 2022.
KAPITEL-Übersicht:
00:00:00 Vorspann
00:01:05 Plauener Nachtwächter
00:04:34 Johanniskirche
00:08:21 Kabarettistin Katrin Weber
00:11:20 Weiheurkunde 1122
00:14:35 Dobenaufelsen
00:18:36 Plauen wandelt sich
00:25:23 Plauener Freibäder
00:29:00 Die ältesten Gebäude von Plauen (Weberhäuser)
00:30:51 Plauen auf dem Weg zur Textilstadt
00:34:53 Napoleon in Plauen
00:36:50 Die Plauener Baumwollmanufakturen
00:37:39 Weisbachsches Haus
00:40:21 Plauener Stickmaschinendeal
00:47:24 Siegeszug der Plauener Spitze
00:49:27 Das Superjahr 1912
00:54:38 Die graue DDR-Zeit
00:59:42 Untergang der Plauener Großbetriebe nach 1989
01:10:05 Unglück in der Rüstungsindustrie
01:16:17 Plauener Schicksalstage
01:20:25 Plauener Straßenbahn
01:25:56 Plauener Flughafen
01:28:06 Prestigeobjekt „Oberer Bahnhof“
01:30:34 Marinekameradschaft Plauen (U-Boot-Kapitän Werner Hartenstein)
01:33:44 Erich Ohser/e.o.plauen - Der Erfinder von Vater & Sohn
01:38:49 Zukunft der Plauener Wirtschaft
01:44:22 Plauener Spitzenindustrie
01:50:02 Vogtländische Maschinenfabrik Plauen (Vomag)
01:53:25 Kaffeehaus Trömel
01:59:08 Juden in Plauen
02:03:14 Friedliche Revolution 1989
02:18:05 Nachwendezeit
02:25:12 Die wunderbare Verwandlung von Plauen
02:29:07 Plau’n bleibt Plau‘n
Weltruf und Bürgerstolz
Die fünftgrößte Stadt in Sachsen ist stolz auf ihre Geschichte und hat mit Theater, Kino, Straßenbahn und einem neuen Campus viel zu bieten. Feine Textilerzeugnisse der Plauener Spitze oder Druckmaschinen der Plamag sorgten einst für Weltruf. Der rasante Aufschwung der Textilindustrie machte Anfang des 20. Jahrhunderts die Spitzenstadt zur reichen Großstadt mit 128.000 Einwohnern. Großstadtflair versprühte damals besonders das legendäre Kaffeehaus Trömel. Die Ausstrahlungskraft weit über die Grenzen der Spitzenstadt hinaus und Größe des Hauses mit bis zu 7000 Gästen pro Tag ist bis heute beispiellos. Doch so steil wie Plauen damals in ein paar Jahrzehnten aufstieg, ging es dann bergab. Im Krieg zerstört und von der DDR gebeutelt konnte Plauen nie wieder an diese schillernde Zeit anknüpfen.
Bis zur Friedlichen Revolution galt das Herz des Vogtlandes als traditionelle Arbeiter- und Industriestadt. Nach 40 Jahren ohne Mitspracherecht und einem Gefühl der Unterdrückung, Verdummung und Einschüchterung wagten die Menschen in Plauen fast unbemerkt und weit weg der großen Schauplätze mutig den Schritt auf die Straße. Es war der 40. Jahrestag der DDR, der 7. Oktober 1989. Zu Tausenden machten die Plauener ihrem Unmut lautstark Luft und demonstrierten friedlich und völlig überraschend vor der kapitulierenden Staatsmacht gegen das bröckelnde Regime. Es war der Anfang vom Ende und zwei Tage vor der berühmten Montagsdemo in Leipzig der Beginn der Friedlichen Revolution.
Die Plauener mussten für die errungene Deutsche Einheit einen schmerzhaft hohen Preis zahlen. Ein in der Stadtgeschichte beispielloses Sterben der traditionellen Großbetriebe von Jahr zu Jahr raubte den Menschen ihre Identität. Von den einstigen 24 prägenden Industrieriesen sind heute nicht mal mehr eine Handvoll kleingeschrumpfter Nachfolgerbetriebe übrig. Plauen befindet sich im Wandel. Die Innenstadt hat mit den Schlossterrassen ihr Gesicht verändert, ganze Stadtteile werden baulich verändert und in einem alten Manufakturgebäude der industriellen Entwicklung Sachsens entsteht gerade das neue Plauener Spitzenzentrum.
Gefördert wurde der Dokumentarfilm von der Stadt Plauen und der Kulturstiftung Sachsen.
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Dokumentation von Martin Reißmann und Mario Unger-Reißmann (D 2022, 151 Min)
Weitere Informationen und Zusatzmaterial zum Film gibt es auf www.plauen900-film.de.