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Gezielte Übungen und Behandlungen beugen Krampfadern vor - wir geben Tipps. Gerade im Herbst und Winter sollten sich Betroffene über das Entfernen von Krampfadern Gedanken machen.
Dieses Video ist eine Auskopplung aus der Sendung vom 24. November 2020, siehe • Video
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Von Besenreisern ist fast jede und jeder betroffen, von Krampfadern etwa jede fünfte Frau und jeder sechste Mann. Mit welchen Verfahren man Krampfadern in den Griff bekommt: Marktcheck klopft ab - mit Gesundheitsexperte Dr. Lothar Zimmermann.
BESENREISER UND KRAMPFADERN
Krankhaft erweiterte Vene, die als sich schlängelnder oder knotiger Strang besonders an den Beinen hervortreten, nennt man Krampfadern. Winzige, oberflächliche Besenreiser sind nur ein kosmetisches Problem. Krampfadern können aber Venenthrombosen oder chronisch-venöse Veneninsuffizienz hervorrufen.
VENENLEIDEN
Symptome für Venenprobleme sind schwere Beine. Viele Menschen haben eine vererbte Veranlagung zur Venen- und Bindegewebsschwäche. Bei schwachem Bindegewebe weiten sich Venen und beulen aus. Am Bein werden Krampfadern sichtbar, die Venenklappen haben ihre Funktion verloren. Das Blut versackt in den Beinen und staut sich - Thrombosen drohen. Ein Arzt sollte klären, was zu tun ist.
Untersucht wird mit Ultraschall. Fließt das Blut nicht Richtung Herz, ist die Vene funktionslos und muss stillgelegt werden. Das tiefe Venensystem, durch das in der Muskulatur über 90 Prozent des Blutflusses läuft, bleibt erhalten - entfernt wird nur das oberflächliche, kranke Venensystem.
STRIPPING
Bei einer Stripping-Operation wird eine kranke Vene mit einer Sonde herausgezogen. Nachteile sind u.a. Krankenhausaufenthalt und Vollnarkose.
LASERTHERAPIE
Bei einer ambulanten, minimalinvasiven Laserbehandlung wird die Laserfaser mit einem Katheter durch die Krampfader bis nah an die Leiste geführt. Beim Zurückziehen erhitzt der Laser die Venenwand, sodass das Gefäß schrumpft und sich später auflöst. Dabei wird der Patient nur sediert.
Mittlerweile belegen Studien, dass Lasern genauso effektiv ist wie Stripping - auch, was Rückfälle angeht - und insgesamt schonender. Weil nach einer OP ein paar Wochen Kompressionsstrümpfe zu tragen sind, empfiehlt sich für den Eingriff die kühlere Jahreszeit.
WEITERE METHODEN ZUR ENTFERNUNG VON KRAMPFADERN
Die wichtigsten Verfahren sind Veröden, Stripping oder die thermische, endovenöse Laser- oder Radiowellentherapie. Es gibt noch weitere Verfahren - welches angewendet wird, muss individuell geklärt werden. Besenreiser können verödet oder auf verschiedene Art gelasert werden. Größere Gefäße werden mit Schaum verödet - die Schaumsklerosierung.
WARUM KOMMEN KRAMPFANDERN WIEDER?
Weil Veranlagung oder Lebenswandel bleiben, können sich neue defekte Krampfadern bilden, die wieder entfernt werden sollten. Deshalb: Regelmäßig zum Check gehen. Wenn sie schnell wiederkommen, muss man evtl. über das Verfahren nachdenken.
WAS ZAHLT DIE KRANKENKASSE?
Die Laserbehandlung kostet etwa 1.200 Euro für ein Bein, für beide etwa 2.000 Euro. Sie ist noch keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen, aber immer mehr zahlen - teils aber nur bei Vertragsärzten. Es lohnt sich, bei der Kasse nachzufragen. Zum Beispiel zahlen die AOK Bayern und Baden-Württemberg, KKH, Techniker, Barmer und DAK.
WAS PASSIERT, WENN KRAMPFADERN NICHT BEHANDELT WERDEN?
Über längere Zeit unbehandelt kann es zu Venenentzündungen, chronischen Hautentzündungen und zur Unterversorgung des Gewebes kommen. Das sieht man besonders im Knöchelbereich, an Hautverfärbungen und an Verhärtung am Unterschenkel. In unserem Fallbeispiel führte ein Blutgerinnsel in den Beinen zu einer Lungenembolie.
WIE KANN MAN KRAMPFADERN VORBEUGEN?
Gründe für Krampfadern sind die Gene, hohes Alter und Schwangerschaft. Vorbeugen kann man, indem man nicht raucht, kein Übergewicht ansetzt und sich genügend bewegt. Bewegung hilft, damit das Blut nicht in den Venen versackt. Also viel gehen, Treppe nehmen statt Aufzug. Auch Venengymnastik ist hilfreich, gerade im Homeoffice. Schwimmen und Radfahren sind gut, weil sie die Waden- und Oberschenkelmuskulatur in Bewegung halten. Auch gut: Beine hochlegen, Wechselduschen, Kneipp-Kur, Kompressionsstrümpfe tragen - sie erleichtern das Zurückfließen des Blutes.
Gesunde Ernährung unterstützt auch die Venen. Obst, Gemüse und Fisch sind gut gegen Thrombosen. Viel Wasser trinken, damit das Blut nicht eindickt. Eine wichtige Venenregel lautet: Lieber Laufen und Liegen als Sitzen und Stehen.
Autorin: Heike Scherbel
Bildquelle: Unsplash/ Lucrezia Carnelos
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