Hier habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. In den Gebieten in Ahrweiler und Rheinbach waren sehr viele PMR Funkgeräte im Einsatz. So hat etwa die Firma Retevis 100 Funkgeräte ins Krisengebiet gespendet. Die Kommunikation hat dort im Rahmen der Möglichkeiten von PMR Funk sehr gut geklappt. Natürlich gibt es andere Funktechniken, die größere Reichweiten erzielen können. Diese sind aber für die Masse nicht empfehlenswert. Der von dir angesprochene CB-Funk etwa erreicht mit reinen Handfunkgeräten auch keine besseren Reichweiten, im Gegenteil sind diese aufgrund zu kleiner Antennen meist sogar schlechter. Größere Reichweiten erzielt man nur mit Feststationen und großen Antennen. Diese sind aber wesentlich weniger portabel und im Krisenfall nur bedingt nützlich. Hinzu kommt, dass CB-Funk wesentlich weniger weit verbreitet ist als PMR Funk.

@@ArthurKonze Du sprichst von den Flusstälern der Hochwassergebiete. Selbstverständlich ist dort von oberkünftig auf tiefere Lagen und umgekehrt Funkverkehr gut möglich. Das gibt es hier überhaupt nicht. Die Gegend ist flach und recht hoch bebaut, mit sehr viel Baumbestand. Also erzielt man mit PMR auch keine Reichweite. An den CB-Funk kann man im Krisenfall eine große Antenne anschließen und die Wattleistung verstärken. Dafür ist PMR nicht vorgesehen. Mit CB-Funk bei 4 Watt kommt man bei optimalen Verhältnissen und guter Antenne locker bis ins Ausland. Mir ist eine Verbindung von Marokko im Atlasgebirge vom Wohnmobil aus nach Leverkusen bekannt. Mit PMR völlig undenkbar.

Nein, ich spreche auch von Einsätzen in Erftstadt oder Rheinbach (beides plattes Land). Und beim Thema CB-Funk lügst du dir etwas in die Tasche. In den Krisengebieten waren auch viele Funkamateure, die genau eine solche Konfiguration haben, sprich größere Station mit mehr Leistung an großer Antenne. Der Großteil davon ist mit der Station baden gegangen und war nicht in der Lage die eigene Station überhaupt zu nutzen. Dann gab es einige Funkamateure, die mit einer solchen Ausrüstung ins Krisengebiet gefahren sind. Einige so kopflos, dass sie Einsatzkräfte behindert haben und einer musste am Ende sogar selbst gerettet werden. CB-Funk und auch Amateurfunkstationen benötigen darüber hinaus meist Netzstrom. Eben der stand aber in den Gebieten gar nicht zur Verfügung. Nur wenige haben eine entsprechende Ausrüstung um wirklich tagelang autark zu funken. Das trifft auch auf die meisten CB-Funker zu. Die machen zwar mal hier und da ein paar Stunden Bergfunk mit Akkus in der Wildnis, aber das war es dann auch. Zu guter Letzt sei erwähnt, dass der Zugang zum CB-Funk für Laien schwieriger ist als zum PMR Funk. Es gibt mehr Kanäle, es gibt drei Modulationsarten, es gibt dutzende Geräte und Antennen. Glaub mir, was das Thema Funk angeht, da machst du mir nichts vor. Ich bin lizenzierter Funkamateur und habe in meinem Leben über 15.000 Funkverbindungen gemacht, in fast alle Länder der Welt. Erst vor 6 Wochen hatte ich von zuhause aus mit Australien Funkkontakt (18.000+km). Aktuell liegen hier bei mir auf dem Tisch rund 1.000 QSL Karten, welche ich die Tage wieder in die Welt sende. Und aus meiner Jugend kenne ich auch den CB-Funk sehr gut, als dieser hier in Deutschland noch ein Massenmedium war, nicht wie heute eine kleine Nische.

Zu 1) Gerade für den Notfall halte ich dieses Modell für geeigneter als andere. Wasserdicht, schwimmfähig, USB Lader integriert, Standard Akkus, etc Zu 2) Es ist ein PMR Gerät. Programmieren kann man da nichts und braucht man auch nicht. Zu 3) Die Betriebszeit ist primär vom eigenen Sendeverhalten abhängig. Wird viel gesendet, hält das Gerät 5 bis 8 Stunden durch. Bei nur gelegentlichem Sendebetrieb auch 10 bis 16 Stunden. Grundsätzlich ist dieser Punkt aber völlig unkritisch da die Geräte ja per USB an eine Powerbank oder ein Solarmodul gehangen werden können. Zu 4) Die Ladezeit habe ich nicht getestet, da ich Akkus immer an einen externen Lader hänge.

@@ArthurKonze danke für die Antworten.

@@ArthurKonze PMR? Dafür kaum Reichweite

Die Reichweite habe ich ja offen angesprochen. Es gibt halt für Zivilisten keine wirklich besseren Alternativen. Daher halte ich PMR hier trotzdem für durchaus empfehlenswert.

Danke fürs Feedback! Wir hatten die letzten Wochen viele PMR Funkgeräte im Krisengebiet im Einsatz und die Technik war überall dort sehr hilfreich wo Mobilfunk- und Stromnetz noch nicht sauber funktionierten.

Das Gerät wird ja mit handelsüblichen AA Batterien und Akkus betrieben. Hier steht also immer die Option zur Verfügung einfach die Batterien zu tauschen. Darüber hinaus können Akkus in den Geräten per USB aufgeladen werden. So stehen einem zum Beispiel Powerbanks oder auch der USB Anschluss im KFZ zur Verfügung. Zu guter Letzt ist es so, dass man solche Geräte auch schnell und einfach per Sonnenenergie laden kann. Ich werde Anfang nächsten Monats zwei günstige Lösungen vorstellen.

Ich weiß nicht ob es PMR Relais on der Gegend. Klassische Amateurfunk Relais waren durchgehend verfügbar. Es wurde in der Krise einiges an Wellfare Traffic darüber abgewickelt.

Danke dir für deinen netten Kommentar.

Erschießen.

@@JB-po3rb Wenn ich solche Kommandos höre, mische ich mit, sodass sich Verwirrungen ergeben.

Der PMR Funk bietet 16 Kanäle. Da die Reichweite solcher Geräte, wie im Video ja bereits angesprochen, nicht allzu groß ist, reicht dies in aller Regel aus. Gerade Unternehmen setzen darüber hinaus meist Betriebsfunkgeräte ein, damit nicht anders herum Dritte den eigenen Mitarbeitern Anweisungen geben. Und sollten einmal dennoch alle 16 Kanäle belegt sein, so stehen 121 Untergruppen in Form von CTCSS Subtönen zur Verfügung. Die Rauschsperre öffnet dann nur, wenn auch der passende Subton mitgesendet wurde.

@@ArthurKonze Wie heutzutage die 16 Kanäle (oder 32 in dPMR) von Gewerbe, Fahrschulen, etc. genutzt werden, kann ich nicht sagen, da ich nur alte 8 kanälige Geräte rumliegen habe, und auf diesen meist Kinder und Bauarbeiter höre. Wenn man von Berg zu Berg funkt, sind sogar mit kurzer Stummelantenne 60 Km und mehr drin. Ich vermute, dass die oberen 8 Kanäle zur Zeit noch weniger belegt sind. Ob es sich auszahlt, so ein Analog/Digital-Kombigerät zu kaufen, steht auf einem anderen Blatt.

Zunächst einmal haben "die meisten" nicht CB-Funk, sondern PMR Funk. CB-Funk Geräte werden hier in Deutschland in aller Regel nur von CB-Funkern gekauft. Und dies sind zu 99% größere Mobil- oder Stationsgeräte, nicht wenige fest verbaut. Handfunkgeräte gibt es im CB-Funk so gut wie gar nicht. Der CB-Funk war von den späten 1970ern bis Ende der 1990er ein verbreitetes Hobby. Heute aber gibt es vergleichsweise nur noch wenige aktive CB-Funker. Im Gegensatz dazu ist so gut wie jedes Funkgerät, welches für Freizeitaktivitäten etwa von Kindern oder im Outdoorbereich zum Beispiel in einem Saturn oder Mediamarkt gekauft wird, ein PMR Funkgerät. Jedes Jahr werden tausende davon verkauft. Damit unterstützt dieses Set genau jenen Standard, der hier in Deutschland am weitesten verbreitet ist. Für was man ein Funkgerät braucht, sollte eigentlich klar sein. Man kann damit Sprache via Funk direkt übertragen. In den Krisengebieten wurden sie wenige Tage nach der Krise für viele Dinge genutzt. Etwa wenn Straßen nur noch einspurig passierbar waren, stand an jedem Ende jemand mit einem solchen Funkgerät. Oder es gab Gruppen von Helfern, die sich via PMR Funkgerät mit einem Koordinator abgestimmt haben. Und ja, dafür müssen alle Beteiligten ein entsprechendes PMR Funkgerät haben. Dazu gab es aber im konkreten Fall auch wenig Alternativen. Das Festnetztelefon war tot und blieb es wochenlang. Das Mobilfunknetz war tot und blieb es je nach Region 10 bis 20 Tage lang. Das Tretra Netz der BOS stand nur den Behörden zur Verfügung, nicht der Zivilgesellschaft. Dazu waren auch einige der Tetra Masten betroffen und das BOS Netz lief in manchen Regionen auch mehrere Tage gar nicht oder nur schlecht. CB-Funk ist wie gesagt zu wenig verbreitet, man braucht große Antennen dafür und die Stromversorgung der Geräte erfolgt meist per Stromnetz. Eben das war aber auch tot. Das einzige, was funktionierte, war der Amateurfunk. Der aber ist nur lizenzierten Funkamateuren zugänglich. Unterm Strich ist ein PMR Gerät daher die beste Alternative für die Zivilgesellschaft.

Es kam eigentlich sehr viel in Rekordzeit, sowohl an behördlicher als auch an ziviler Hilfe.