Top, vielen Dank Katrin! Das könnte mir nun wirklich helfen zu verstehen, wo die Rhythmusgruppe grade ist. Und vor allem, wo ich bin 😂

Super Video Katrin und für mich kommt es zur rechten Zeit, da ich mich beim Work Song zZ gerne verzettele. In Viererblöcken wird es sicher übersichtlicher.

Hallo Katrin, ich habe einen ganz anderen Ansatz, der u. a. mit meiner musikalischen Entwicklung zu tun hat. Damals gab es Musikunterricht nur für Privilegierte, und Literatur für Jazz (Noten, Chords, Theorie etc.) war einfach nicht vorhanden. Man lernte nach dem Gehör zu spielen. Zwar habe ich mir mittlerweile vertiefte Kenntnisse über Harmonik angeeignet, aber entscheidend ist weiterhin das Gehör, das weitgehend auf Akkordverbindungen ausgerichtet ist. Außerdem habe ich über häufiges Spielen mit play-alongs ein sicheres Gefühl für Taktblöcke, z. B. 4 oder 8 Takte bekommen. Bei der Improvisation denke ich nicht viel, obwohl ich weiß, welche Töne zu benutzen sind und welche nicht. Stan Getz wurde einmal gefragt, welche Scales er praktiziert. Keine, hat er gesagt, ich spiele was aus mir herauskommt. Natürlich vergleiche ich mich nicht mit ihm, aber es ist genau meine Sicht. Sehr deutlich wird das bei Bossas etc. Wenn man das Besondere dieses Musikstiles nicht verinnerlicht hat, führt das Denken in Scales nicht weiter. Bei Sessions erlebe ich immer wieder, wie bei Girl from Ipanema, insbesondere im Mittelteil, das große Suchen anfängt und dann oft so gar nichts mehr mit Brasilien zu tun hat. Mein Vorschlag ist daher, sich den Klang von Kadenzen, z. B. Ii-V-I in Dur und Moll, später mit Akkorderweiterungen, einzuprägen. Mit einer play-along-loop kann man dann einfach mal ausprobieren, was dazu gut klingt, ohne groß über Theorie nachzudenken. Ich denke, so ist ursprünglich Musik entstanden, ehe man anfing, sie aufzuschreiben. Also ein bisschen back to the roots. Herzliche Grüße Ulf