Vor elf Jahren flüchtete Samuel Fitwi aus Eritrea nach Deutschland. Erst mit 21 Jahren begann er dann in der Eifel mit dem Laufen. Jetzt startet er bei den Olympischen Spielen für Deutschland im Marathon.
Vor wenigen Jahren dachte der 28-jährige Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) noch gar nicht an Olympische Spiele, geschweige denn überhaupt an den Laufsport. Und jetzt steht er kurz davor, im Sommer in Paris Deutschland beim olympischen Marathon zu vertreten - und seinen neu gewonnenen Traum zu leben.
Aber seine Reise nach Paris ist wohl länger als die der meisten. Und sie begann nicht in Rheinland-Pfalz, sondern im Nordosten von Afrika. Als 17-Jähriger flüchtete er vor dem Militärregime in Eritrea über Äthiopien und die Mittelmeerroute nach Europa. Und hatte Glück. "Es war eine 50/50- Chance: entweder lande ich in Europa oder ich sterbe", erzählt Fitwi im Interview mit SWR Sport. Barfuß lief er über den glühend heißen Sand der Sahara, überquerte das Mittelmeer in einem "ganz kleinen Boot mit hundert Leuten". Überall soll es dreckig gewesen sein, den Menschen sei es schlecht gegangen.
Heute sei Fitwi, der mittlerweile auch deutscher Staatsbürger ist, sehr froh, in Deutschland zu leben und dass das Land ihn so gut aufgenommen habe. "Ich bin stolz darauf, dass ich mich integriert habe, die Sprache gelernt habe und dass ich klarkomme".
Geholfen hat ihm dabei auch der Laufsport, zu dem er durch einen Zufall fand, sein Talent aber schnell entdeckt wurde: Am 7. Januar 2024 qualifizierte sich Fitwi beim Marathon in Dubai dann für die Olympischen Spiele. Bei denen geht der 28-Jährige am 10. August an den Start.
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