Die Geislinger Steige ist einige der wenigen Strecken in Deutschland, wo noch regelmäßig Güterzüge nachgeschoben werden - 22,5 ‰ sind kein Pappenstiel.
Ich war 3 Tage vor Ort und habe versucht, den Schiebedienst von A-Z zu dokumentieren. Also vom Ansetzen der Lok in Geislingen-West bis hin nach Amstetten, wo sich die Schiebelok wieder zurückfallen lässt, um dann wieder nach Geislingen zurückzukehren.
Doch ganz so einfach gestaltete sich die Sache nicht. Erstens hatte ich keinen Plan, zu welchen Uhrzeiten man mit nachgeschobenen Güterzügen rechnen könnte. Hier meine Erfahrungen, die ich gerne mit euch teile:
• Tagsüber wurde hin und wieder ein Güterzug nachgeschoben, aber das ist kaum planbar.
• In den drei Stunden, bevor der TGV durch ist, war an diesen Tagen kein einziges Mal ein nachgeschobener Güterzug am Start.
• Nach dem TGV ging es jedoch rund - da wurden zwei Güterzüge in Folge nachgeschoben.
• Wie es danach aussieht? Keine Ahnung, da mangels Sonnenlicht dann keine Aufnahmen mehr möglich waren. Ich vermute aber (da der Güterverkehr ja besonders nachts aufblüht), dass dort wesentlich mehr nachgeschobene Güterzüge unterwegs sein könnten.
Aber zurück zum Video: In diesem zeige ich,
🚂 wie sich die Schiebelok in Geislingen-West ans Ende des Zuges setzt
🚂 wie Züge auf der Steige nachgeschoben werden
🚂 wie die Schiebelok in Amstetten zurückfällt
🚂 und wie die Schiebelok wieder einsam und alleine zurück fährt
Doch bevor ich das alles dokumentieren konnte, ging mir noch ein ganz besonderer Fang ins Netz. Von der Burgruine Helfenstein aus (übrigens ein wunderbarer Ort, von dem man Aussicht auf die Steige und ganz Geislingen bis nach Kuchen hat) sah ich eine Schiebelok die sich Richtung Stuttgart aus dem Staub machte. Anscheinend hatte diese einen Sonderauftrag.
Später schob diese nämlich den IC Bodensee über die Steige (wahrscheinlich) bis nach Ulm, um erst dann wieder zurückzukehren. Personenzüge müssen normalerweise hier nicht nachgeschoben werden, aber in diesem Fall anscheinend schon. Dennoch gibt mir die Sache ein paar Rätsel auf:
• War die einzelne 218 zu schwach für die Steige? Warum machte die Schublok dann in Amstetten nicht kehrt?
• War die 218 kaputt? Warum hat man dann den Zug nicht an die 185 angehängt, das hätte doch eine höhere Geschwindigkeit erlaubt? Wäre das überhaupt möglich (eine 218 zwischen 185 und den Wagen)?
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Dieses Video ist nur eines einer mehrteiligen Reihe, die ich nach und nach auf KZfaq hochladen werde. Nach Erscheinen verlinke ich hier dann die anderen Teile:
🎬 Amstetten - das Stiefkind der Geislinge Steige: • Video
🎬 Schubbetrieb von A-Z (Geislingen-West bis Amstetten)
🎬 Impressionen von der Steige: folgt
🎬 TGV auf der Geislinger Steige: • TGV auf der Geislinger...
🎬 Diesel auf der Geislinger Steige: • Diesel auf der Geislin...
Ich bedanke mich bei allen, die tagtäglich bei der Bahn einen reibungslosen Betreib ermöglichen, egal bei welchem Unternehmen. Und bei allen Lokführern, die gegrüßt haben und ich es nicht gesehen habe.
Bildquellen:
• Google Earth Pro
• OpenRailwayMap: www.openrailwaymap.org - Daten © OpenStreetMap-Mitwirkende