Sie sind unersetzbar aber werden trotzdem oft unterschätzt: Nordrhein-Westfalens Ehrenamtler sind entscheidend für den Brand- und Katastrophenschutz im Land. Einer von ihnen ist Feuerwehrmann Sebastian Fuhrt. Der 36-Jährige ist seit 2007 bei der Freiwilligen Feuerwehr Köln und fährt auf bis zu 40 Einsätze pro Jahr. Dazu kommen Übungen und Lehrgänge. „Ehrenamt ist natürlich zeitintensiv. Aber wenn etwas Spaß macht, dann nimmt man sich auch die Zeit,“ so der Kölner.
Ehrenamt rückt 2021 in den Fokus
Besonders die helfenden Hände bei der Flutkatastrophe vor zweieinhalb Jahren zeigen, wie wichtig das Ehrenamt ist. 19.000 Stunden soll zum Beispiel die Feuerwehr Köln im Einsatz gewesen sein. Davon waren 80% ehrenamtlich. Eine Zahl, die auch insgesamt auf das Ehrenamt Nordrhein-Westfalens zutrifft, denn mehr als 80% der Einsatzkräfte im Brand- und Katastrophenschutz arbeiten ehrenamtlich.
Wird das Ehrenamt genug wertgeschätzt?
Bei einer Podiumsdiskussion der Konrad-Adenauer-Stiftung am Dienstag in Köln ging es um die Wichtigkeit des Ehrenamts. Laut NRW-Innenminister Herbert Reul wäre das Land ohne diese vielen freiwilligen Helfer „platt“ und ergänzt: „Die wenigen, die da hauptamtlich sind, braucht man, um es zu organisieren. Aber zehntausende und mehr sind ehrenamtlich. Sie sind an jeder Ecke.“
Mehr Respekt braucht das Land
Ein immer größer werdendes Problem ist dabei der mangelnde Respekt gegenüber Einsatzkräften. 2022 gab es 20.000 Straftaten gegen Polizisten in NRW. Dazu wurden 31 Feuerwehrleute und 64 Rettungskräfte schwer verletzt. Das hat eine Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland ergeben. Die Initiatorin des Projekts „Der Mensch dahinter“, Andrea Wommelsdorf, setzt sich dafür ein, diesen Trend umzukehren. In Ausstellungen zeigt sie, wie der Alltag von Einsatzkräften aussieht und wie sie teilweise behandelt werden. „Wir versuchen, das Thema mehr in die Öffentlichkeit zu bringen, sodass die Menschen erfahren, was sie in ihren Einsätzen eigentlich leisten und erleben.“
Ein Beitrag von Daniel Pfaender
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