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Hirninfarkte können unbemerkt ablaufen und Schäden im Gehirn hinterlassen. Das Gedächtnis kann deutlich schlechter werden, was sogar zu einer Demenz führen kann!
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Dieses Video ist eine Auskopplung aus dem SWR-Gesundheitsmagazin Doc Fischer vom 07.02.2024. Ganze Doc Fischer Folgen inkl. Untertitel in der Mediathek: x.swr.de/s/docfischermediathek
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WAS PASSIERT IM KÖRPER BEIM STUMMEN SCHLAGANFALL?
„Wir nehmen stumme Schlaganfälle deshalb so ernst, weil wir genau wissen, da gibt es mittlerweile sehr gute Daten durch Studien dazu, dass ein Risikofaktor für weitere zukünftige Schlaganfälle, die dann nicht mehr unbedingt stumm verlaufen, vorhanden ist. Stumme Schlaganfälle verdoppeln oder mehr als verdoppeln das Risiko, einen nächsten Schlaganfall zu erleiden", erklärt Professor Ulf Ziemann vom Universitätsklinikum Tübingen.
Studien zeigen, dass klinisch stumme Hirninfarkte (KSH) sogar bis zu sechs Mal häufiger auftreten als solche, die Patienten bemerken. „Wir wissen tatsächlich, dass es im Gehirn zu Schäden kommen kann, die nicht sofort zu weitreichenden Konsequenzen führen. Das Gehirn hat eine sehr große Kapazität und kann sehr lange mit der Kapazität kleinere Verluste ausgleichen", informiert Prof. Christian Nolte von der Charité Berlin.
Nachgewiesen werden stumme Schlaganfälle meist zufällig in der zerebralen Bildgebung (CT oder MRT) des Kopfes.
WELCHE RISIKOFAKTOREN KÖNNEN ZUM STUMMEN HIRNINFARKT FÜHREN?
Neurologe Prof. Christian Nolte erklärt, das Risiko für einen klinisch stillen Schlaganfall sei vor allem bei Patienten mit vaskulären Risikofaktoren erhöht. Der größte Faktor dabei sei ein hoher Blutdruck. Weitere Faktoren sind zum Beispiel Vorhofflimmern, Zuckerkrankheit oder andere Erkrankungen der Gefäßverkalkung. Ob eine Gefäßverkalkung zum Schlaganfall geführt hat, kann im Nachhinein mittels Ultraschalluntersuchung herausgefunden werden.
ERHÖHTES RISIKO BEI VORERKRANKUNG AM HERZEN
Bei Menschen mit einer bestimmten Vorerkrankung am Herzen besteht zudem ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall - das sogenannte Persistierende Foramen ovale (PFO). Durch ein Loch in der Herzscheidewand kann ein Blutgerinnsel ins Gehirn gelangen und Schlaganfälle auslösen. Kardiologen können so ein Loch in einer minimalinvasiven Operation mit einem Schirmchen verschließen.
Professor Ziemann erklärt: „Es ist dann ein Katheter gestütztes Device, sieht aus wie ein Schirmchen, was passgenau in dieses Loch gesetzt wird und damit diesen rechts links Übertritt von Blut verhindert. Und damit auch das Risiko für weitere Schlaganfälle aus dieser Quelle heraus verhindert."
FOLGEN DES STUMMEN SCHLAGANFALLS
Dass es wichtig ist, die Ursache solcher stummer Hirninfarkte zu behandeln, zeigen die Studien von Professor Nolte. Denn auch wenn künftige Schlaganfälle ebenfalls stumm verlaufen sollten, schädigen sie jedes Mal das Gehirn.
„Wir wissen, dass auch ein Stück Gehirn, was kaputt geht und nicht mit alltagsrelevanten Fähigkeiten betraut ist, auf die Dauer, wenn das häufiger passiert, wenn diese vielen kleinen Nadelstiche sich aufaddieren, zu einem Netzwerkschaden führen. Irgendwann ist das Gehirn-Gerüst dann so durchlöchert, dass es zu doch auch bemerkbaren, doch auch alltagsrelevanten Störungen kommt gerade in der Aufmerksamkeit, im Gedächtnis, in der Konzentrationsfähigkeit und im Merkvermögen. Und diese Entwicklung können wir vorbeugen”, so Prof. Nolte.
DEMENZ NACH STUMMEN HIRNINFARKTEN
Die größte Gefahr: Eine Demenz. Nolte untersucht immer wieder demente Patienten, bei denen er im Nachhinein teils Hunderte stumme Schlaganfälle entdeckt: „Bildgebend kann man sich das so vorstellen, dass es zunächst zu einzelnen Läsionen kommt, die ganz klein sind und für sich genommen nicht bemerkt werden. Es gibt immer mehr Einschläge über die Zeit: über Wochen, Monate oder Jahre. Und schließlich sind es so viele, die auch zusammenfließen und die die Netzwerkstruktur so stark schädigen, dass sie flächenmäßig zu Einschränkungen führen."
Autorin: Nina Rathfelder
Bildquelle: AdobeStock_567277214
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