Transgender in der islamischen Welt. Ein Kulturvergleich - Prof. Dr. Susanne Schröter

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FFGI: Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam

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Жыл бұрын

Beitrag zur FFGI-Konferenz "Queer im Islam" unter der Schirmherrschaft von Staatsminister Kai Klose, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration.
7. Okt. 2022, Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Im Iran werden Homosexuelle hingerichtet, ein Geschlechtswechsel ist hingegen erlaubt. Transgender gilt nicht als schuldhaftes Vergehen, sondern als Schicksal. Auch in Pakistan, Oman und Indonesien sind sogenannte „dritte Geschlechter“ offiziell anerkannt. In der indonesischen Provinz Aceh jedoch, in der die Scharia streng befolgt wird, werden sowohl Homosexualität als auch Transsexualität mit staatlichen Strafmaßnahmen verfolgt. In den meisten islamisch geprägten Ländern existieren Gesetze gegen Homosexualität, weil diese angeblich gegen die göttliche Ordnung verstößt. Gegenüber Transgender wird oft liberaler reagiert, weil man glaubt, darin göttliches Wirken zu entdecken.
Ein Blick in die islamische Geschichte zeigt ebenfalls Widersprüchliches: Einerseits stand Homosexualität unter Strafe, gingen staatliche Organe mit äußerster Härte gegen jedwede Abweichung von einer heterosexuellen Norm vor, andererseits wurde Homosexualität im höfischen Umfeld offen gelebt und homoerotische Poesie erfreute sich allgemeiner Beliebtheit.
Unbestritten ist, dass Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt gegen queere Menschen in der islamischen Welt religiös legitimiert und kulturell tradiert werden. Auch jenseits staatlicher Repression werden vor allem Homosexuelle durch Körperverletzungen, Zwangsverheiratungen und sogenannte „Ehrenmorden“ bedroht. Dazu kommen Übergriffe im öffentlichen Raum. Auch in Deutschland existiert Gewalt gegen queere Menschen. In strenggläubigen Familien ist es in den vergangenen Jahren zu Gewalt gegen Lesben, Schwule und Transpersonen durch Täter mit islamistischem Hintergrund gekommen. 2021 wurde ein schwuler Mann in Dresden von einem homophoben Islamisten bei einem Messerangriff getötet und sein Partner schwer verletzt. In Münster wurde im September 2022 ein Transmann getötet, in Bremen eine Transfrau verprügelt.
Auf der Konferenz „Queer im Islam“ wird das Thema in seinen religiösen, sozialen, historischen und rechtlichen Dimensionen von Experten erörtert. Dabei geht es einerseits um die Frage, wie Diskriminierungen und die Verfolgung queerer Menschen bis hin zur Todesstrafe theologisch gerechtfertigt werden, und welche Interpretationen des Korans und der Sunna für einen diskriminierungsfreien Islam herangezogen werden können. Es soll aber auch um die Diskrepanz zwischen Theologie und gelebtem Alltag in islamisch geprägten Ländern, um Fundamentalismus und liberalen Islam und um Erfahrungen von Muslimen in Deutschland gehen, die sich selbst als homosexuell, trans oder im weitesten als queer bezeichnen oder die sich grundsätzlich für Toleranz und Offenheit einsetzen.

Пікірлер: 12
@Alexander-hl6dm
@Alexander-hl6dm 11 ай бұрын
Vielen Dank für das Hochladen des Videos
@Rita-ix3hr
@Rita-ix3hr 10 ай бұрын
Sehr informativ. Danke!❤
@Regentroepfchen09
@Regentroepfchen09 10 ай бұрын
Es gibt sogar ein Forschungszentrum EXTRA für ISLAM. Gibt es auch für Budhismus, HINDU ?
@astridkuhnert1928
@astridkuhnert1928 9 ай бұрын
Sehr interessanter Vortrag. Mein Einwand: der Begriff Sexarbeit verharmlost die reale Situation in der Prostitution. Der hohe Anteil an Frauen, die nicht freiwillig in der Prostitution sind, rechtfertigt die Bezeichnung Arbeit nicht. Deutschland gilt mittlerweile als Bordell Europas, diese Entwicklung ist auf die Legalisierung der Prostitution in 2002 zurückzuführen und hat den Anteil an Menschenhandel und Zwangsprostitution in die Höhe schnellen lassen. Daher möchte ich dafür plädieren statt dessen von Prostitution zu sprechen.
@eliboellinger1198
@eliboellinger1198 10 ай бұрын
Es ist einfach so blöd dass wir so einen Stuss anhören müssen. ERIN NERUNG: Als Mann u d Frau schuf Gott sie.
@HeinzSchluter
@HeinzSchluter 3 ай бұрын
Sie zitieren ein Märchenbuch. Völlig irrelevant.
@HeinzSchluter
@HeinzSchluter 3 ай бұрын
Sie zitieren ein Märchenbuch. Das ist peinlich.
@Xantrogana
@Xantrogana Ай бұрын
Das steht nicht in der Bibel! Das steht nur in schlechten/falschen Übersetzungen! Die Bibel ist nicht queerfeindlich! Im Gegenteil!
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