Sehr gute Meinungen der Kommentatoren zur Fragestellung!

Differenziertes und gutes Schlusswort. Gefällt mir...

Vieles was genannt wurde sind schöne Haltungen und Vorsätze, wenn man so will auch Werte. Wobei "Werte" ein problematischer Begriff hier ist, weil er das Bewerten impliziert, also das "ich bin besser als du", was wenig hilfreich ist, weil es grundsätzlich limitiert ist durch die eigene, subjektive und damit unvollständige Sichtweise. Was aber am meisten stört: der immer wiederkehrende Versuch religiöser Kreise Begriffe für sich zu beanspruchen. Denn was bitte ist an "Gastfreundschaft gewähren" christlich? Es ist menschlich, sozial, sinnvoll, höflich, hilfreich, bereichernd, interessant, manchmal anstrengend, frustrierend, aufwändig. Aber "christlich"? Warum? Was hat das mit Religion oder religiösem Glauben zu tun? Man muss nicht die fragwürdigen Behauptungen und Forderungen einer religiösen Doktrin verinnerlichen um gastfreundlich zu sein. Es gibt unzählige Beispiele in unserem Land wo nicht religiös gläubige Menschen oder Menschen mit nicht-christlichem religiösen Hintergrund wesentlich mehr Gastfreundschaft zeigen als viele Menschen die sich als christlich identifizieren. Da macht auch der Hinweis darauf keinen Unterschied, dass die dann ja "nicht echte Christen" seien, auch das ist nur wieder das nervige "mein Glaube ist besser als dein Glaube"-Getue, also Religion zum Quadrat weil zu der eigentlichen Selbsterhöhung, was ja der primäre Zweck religiöser Glaubensausübung ist, nun auch noch ein "ich bin besser als du weil ich besser glaube" hinzukommt. Unerträglich, weil albern. Die Gesellschaft soll sich konzentrieren darauf, positives Verhalten, offene Einstellung, und neutrale Fairness anzuerkennen und zu fördern anstatt einzelnen Gruppen (meist Religionsgruppen) Privilegien einzuräumen. _Dann_ können wir von Werten sprechen, weil es da sinn macht zu bewerten. Das hat dann aber nichts mit "christlich" zu tun, sondern mit menschlich und fair.

ahahahahahahhahaha