Vor 10 Minuten! Freddy Quinn ist tot. Die Beerdigung findet in 3 Tagen statt
Freddy Quinn ist ein österreichischer Schlagersänger und Schauspieler. Zwischen 1956 und 1966 hatte er zehn Nummer-eins-Hits in den deutschen Charts, verkaufte rund 60 Millionen Schallplatten und war zu dieser Zeit der erfolgreichste deutschsprachige Sänger. Seit vielen Jahrzehnten lebt er in Hamburg.
1931 wurde Freddy Quinn als Sohn des Kaufmanns Johann Quinn, eines Mannes irischer Abstammung, und der österreichischen Journalistin Edith Nidl (1910-1978) geboren. Nachdem sein Vater mit ihm in die USA gezogen war, besuchte Quinn zunächst eine Grundschule in Morgantown, West Virginia. Dort lernte er, das Bugle zu spielen, und Englisch wurde für ihn zur zweiten Muttersprache.
Als seine Mutter das Sorgerecht erhielt, zog er zu ihr nach Wien, wo er dem Deutschen Jungvolk beitrat und in einem Fanfarenzug spielte. Nach der Heirat seiner Mutter mit einem "verarmten Adeligen", Rudolf Anatol von Petz (1887-1961), der hauptsächlich für eine ihrer Zeitschriften, die Tierpost und Die Glocke, Tiergedichte schrieb, wurde er von diesem adoptiert.
Während des Zweiten Weltkriegs kam er über Kinderlandverschickung nach Ungarn und erlebte dort das Kriegsende. Als er vor der Roten Armee floh, traf er amerikanische Streitkräfte bei Pilsen. Sein fließendes Englisch ermöglichte es dem damals Vierzehnjährigen, sich als Amerikaner auszugeben. Im Mai 1945 wurde er mit einem Militärtransport in die USA gebracht. Im Flüchtlingslager auf Ellis Island erfuhr er vom Tod seines Vaters bei einem Verkehrsunfall im Jahr 1943.
Quinn wurde daraufhin nach Europa zurückgeschickt und verbrachte ein Jahr in Antwerpen in einem Heim für Schwererziehbare, da es Probleme mit seinen Papieren gab. Dort besuchte er die Schule und lernte Niederländisch und Französisch. Später besuchte er die weiterführende Schule in Wien. Mit Sechzehn schloss er sich einem Zirkus an, wo er als Kapellmeister und Akrobat arbeitete. Er spielte Saxophon und wurde als Akrobat und Seiltänzer ausgebildet. Da er minderjährig war, wurde er von seinem Stiefvater polizeilich gesucht und floh nach Rom, wo er vor US-amerikanischen Soldaten Klavier spielte. Über Palermo gelangte er per Schiff nach Tunis und von dort als Anhalter nach Algerien.
In den Bars von Sidi bel Abbès spielte er auf seiner Gitarre Lieder von Sehnsucht und Heimweh für Fremdenlegionäre, die zu dieser Zeit größtenteils aus deutschsprachigen Ländern kamen. Das brachte ihm Sympathie und Geld ein. Ein Ausbilder der Fremdenlegion bot ihm an, beizutreten, aber nach drei Wochen Drill entschied sich Quinn für das zivile Leben und kehrte über Marseille, Paris und Rotterdam nach Deutschland zurück.