Das Verhältnis zwischen Graffiti-Writing, zeitgenössischer Kunst und akademischer Kunstgeschichte ist schwierig, voller Missverständnisse und seltener Berührungspunkte. Dies scheint umso merkwürdiger, als sich die öffentliche Debatte nach wie vor oft um die Frage dreht, ob und wie es sich bei Graffiti um Kunst handelt. Egidio Emiliano Bianco, MA (Rom/Linz) und Prof. Dr. Ilaria Hoppe (Katholische Privat-Universität Linz) geben in ihrem Vortrag Einblicke in die aktuelle Forschungslage. Dazu gehören bereits bekannte Zusammenhänge zwischen Kunstgeschichte und Graffiti sowie neue Ansätze der theoretischen Auseinandersetzung sowohl aus dem akademischen Diskurs als auch von szenenahen Autor*innen und Künstler*innen.
Anlass ist das Erscheinen des Tagungsbandes A Question of Style: Graffiti Writing between Art/Theory and Practice, Ergebnis der ersten akademischen Tagung zu Graffiti-Writing in Italien, die im April 2022 im Museo Laboratorio Arte Contemporanea (MLAC) an der Sapienza Universität in Rom stattfand. Zugleich wird damit eine neue akademische Publikationsreihe rund um die Künste in der Stadt durch den Verlag Edifir (Florenz) begründet.