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Die Reportage-Reihe "Ein Dorf baut auf" begleitet die Menschen in Dernau im Kreis Ahrweiler nach der Hochwasserkatastrophe auf ihrem Weg zurück zur Normalität. In der 13. Folge "Zurück zuhause" ist für Alexandra Baltes und ihre Familie ein Etappensieg erreicht: Sie können endlich wieder in ihren frisch renovierten Räumen leben. Doch so ein richtiges Zuhause-Gefühl will nicht aufkommen, sie fühle sich noch fremd im eigenen Haus: "Du hast keinen Bezug zu den Sachen, weil es ist ja alles neu. Da ist nichts, was dich an das alte Leben erinnert", sagt Baltes.
Während sie sich also jeden Raum in ihrem "neuen" Zuhause langsam wieder „zurückerobert“, wie sie es nennt, feiert Handwerker Sebastian Tetzlaff ein paar Häuser weiter ebenfalls einen Meilenstein: Es ist Richtfest für seinen Neubau.
Fast eineinhalb Jahre nachdem er sein altes, mit viel Mühe renoviertes Haus abreißen musste, steht auf seinem Grundstück jetzt der Rohbau - schnörkellos und zweckmäßig, mit einer flutbaren Halle im Erdgeschoss, sollte es wieder ein Hochwasser geben. "Ich wollte eigentlich nie neu bauen. Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, aber so langsam freunde ich mich auch mit dem Neuen an", sagt Tetzlaff.
Auch Familie Schnitzler, die vor der Flut das Hotel und Restaurant "Kölner Hof" direkt an der Ahr führte, hätte gern schon mit dem Wiederaufbau begonnen. Doch auch mehr als eineinhalb Jahre nach der Hochwasserkatastrophe ist daran noch nicht zu denken.
"Wir treten auf der Stelle", sagt Peter Schnitzler. Er bekomme das Grundstück nicht von seiner Mutter überschrieben, deshalb könne er auch nicht anfangen, zu bauen. "Diese Ungewissheit ist kein schönes Gefühl", sagt Schnitzler. Was die Zukunft bringe, sei momentan völlig ungewiss.
So unterschiedlich sei der Fortschritt überall im Dorf, sagt Bürgermeister Alfred Sebastian. Viele, gerade junge Leute hätten schon viel geschafft und seien schon zurück in ihren Häusern. "Auf der andere Seite gibt es viele, vor allem ältere Menschen, die heute immer noch nicht wissen, ob sie ihr Haus jetzt abreißen müssen oder nicht", so Sebastian.
Ihn selbst treibt neben vielen Infrastruktur-Baustellen zurzeit das Schicksal der alten Dorfschule um. Vom Hochwasser stark beschädigt, steht sie immer noch ungenutzt im Rohbau. "Aktuell wird noch geprüft, ob man sie lieber renoviert oder abreißt und neu baut", erklärt Sebastian im Dezember. Wann dazu eine Entscheidung falle, könne er noch nicht sagen, so der Bürgermeister. "Wir haben uns mittlerweile damit auseinandersetzen müssen, dass wir bei allem wesentlich länger brauchen, als wir das anfangs dachten."
Eine Reihe von Theresa Berwian, Michael Heußler, Maike König und Jessica Schwandt, SWR Studio Koblenz.
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