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Zu hören ist das Vollgeläut der evangelischen Marktkirche in der Wiesbadener Altstadt zum Sonntageinläuten.
Die Marktkirche befindet sich im Stadtzentrum am Marktplatz, dem Rathaus und am Schlossplatz. Gegenüber von ihr im Westen befindet sich der hessische Landtag da Wiesbaden die Landeshauptstadt vom Bundesland Hessen ist.
Am 27. Juni 1850 wurde die mittelalterliche Vorgängerkirche (Mauritiuskirche) bei einem Brand zerstört. Aufgrund der Statik beschloss man den Bau einer neue Kirche. Man beauftragte den Baumeister Carl Boos einen geeigneten Bauplatz zu finden. Es wurden die Standorte Mauritiusplatz, eine Stelle in den Weinbergen der Taunushänge, der heutige Standort am Schlossplatz. Der damalige Kirchenvorstand bevorzugte aber die Lage in den Weinbergen, da man dann die Kirche schon von weitem sehen konnte. Allerdings wurden diese von den Laien überstimmt. Damit wurde der heutige zentralen Standpunkt gewählt. Der damalige Nassauer Herzog stellte das Grundstück zur Verfügung, beteiligte sich aber nicht an den Kosten vom Neubau.
Carl Boos erhielt den Auftrag zum Bau der Marktkirche. Sein erster Entwurf Sah eine Kirche aus Bruchsteinbau vor welcher von außen verputzt war. Allerdings änderte er seine Pläne um in einen für die Region untypischen Backsteinbau um. Sein Vorbild bzw. Orientierung für den Backsteinbau war die Schinkelkirche in Berlin. Es gab viel Kritik Aufgrund der Wahl des Backsteins, der Neogotik und der markanten 5 Türme. Aber der Architekt ließ sich davon nicht beeinflussen und erhöhte die Türme. Am 22. September 1853 fand die Grundsteinlegung statt. 1863 wurde dann die Marktkirche geweiht.
Sie prägt mit ihrem mächtigen Bau und den 5 Türmen das Stadtbild Wiesbadens. Der Mittelturm von der Westfassade erreicht eine stolze Höhe von 89 Metern. Die anderen 4 Türme sind niedriger als der Hauptturm.
Die 5 Glocken hängen im Mittelturm der Imposanten Westfassade auf knapp 60 Metern Höhe. Ebenfalls befindet sich seit 1986 auf 68 Metern Höhe im Turm über den 5 Läutglocken ein Carillon was jeden Samstag zur Marktzeit um 12 Uhr bespielt wird manuell über den Stockspieltisch. Im Carillon sind auch die Glocken 5-2 des Hauptgeläutes integriert worden. Das Heutige Geläut besteht aus 5 Glocken gegossen 1962 von Rincker und der historischen Hamm Glocke aus dem Geläut von 1862. Da die historische Glocke von der damaligen Jugend der Kirchengemeinde finanziert wurde heisst diese auch Kinderglocke. Das Vollgeläut der 5 Glocken erklingt am Samstag um 19 Uhr zum Sonntageinläuten. Am Sonntag erklingen circa 10 bis 8 Minuten vor Beginn die Glocken 4-1. Ob an Festtagen alle 5 Glocken läuten ist mir nicht bekannt.
Glocke 1: Matthäusglocke h⁰ Rincker 1962
Glocke 2: Markusglocke d¹ Rincker 1962
Glocke 3: Lukasglocke e¹ Rincker 1962
Glocke 4: Johannesglocke fis¹ Rincker 1962
Glocke 5: Kinderglocke a¹ Hamm 1862
Aufnahme vom 23.04.2022 um 19 Uhr zum Sonntageinläuten.